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Wo kommt der Teufel her?

Belzebub. Satan. Widersacher. Vater der Lügen. Seit Adam und Eva taucht er in der Bibel auf– aber woher kommt dieses Wesen? Ist er ein Engel? Oder etwas ganz anderes?

Von Andreas Käser

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Während wir über das Ende des Satans gut unterrichtet sind, hält sich die Bibel sehr bedeckt, was seine Herkunft angeht. Der Satan wird einfach als „von Anfang an“ vorausgesetzt, und zwar als „Lügner“ (Johannes 8,44). Nun gab es aber schon um die Zeitenwende ein großes Interesse daran, genauer zu erfahren, wo der Satan hergekommen sei. Ein solches Bedürfnis, die Dinge näher zu bestimmen, finden wir häufig genau an den Stellen, die die Bibel offenlässt. Daraus sind z. B. viele, teils seltsame Erzählungen über die Kindheit von Jesus entstanden. Sie haben aber mit dem Neuen Testament nicht viel zu tun.

Das Verfahren, solche erzählerischen Lücken der Bibel zu schließen, nennt man gap filling. Es handelt sich dabei um ein mitunter sehr kreatives Vorgehen. Man erfindet dazu fantasievolle Geschichten und Szenen, mit denen man die in der Bibel fehlenden Informationen ergänzt. Solche erfundenen Passagen haben einen großen erzählerischen Reiz und daher oft eine lange Haltbarkeit. Von Generation zu Generation werden sie weitererzählt.

Viele der gap-filling-Spekulationen darüber, woher der Satan stammt und wann und wie er in die Welt kam, finden sich in außerbiblischen Quellen – in sogenannten Apokryphen bzw. Pseudepigraphen. Dazu gehören die Henoch-Apokalypse, das Jubiläenbuch, das „Testament der Patriarchen“ und das „Leben Adams und Evas“. Auch in der frühen Kirchengeschichte und besonders im Mittelalter haben sich die Vorstellungen über den Satan weit über das hinaus entfaltet, was in der Bibel darüber zu finden ist.

Zwei falsch verstandene Bibeltexte

Sehen wir uns einige dieser gap fillings einmal an. Wir starten bei einer kreativen Auslegung von zwei Bibelstellen, die für den Versuch, die Herkunft des Satans zu ermitteln, eine wichtige Rolle spielen. Es handelt sich um die Spottlieder über den Sturz des babylonischen Königs in Jesaja 14,4-20 und des Königs von Tyrus in Hesekiel 28,11-19. Sie werden von vielen als Entmachtung des Satans oder dessen Sturz aus dem Himmel gelesen, obwohl dies in keinem der beiden Texte so steht.

Jesaja 14,20 spricht vom Hochmut des Königs von Babel, der „den Himmel ersteigen und seinen Thron über den Sternen Gottes aufstellen“ wollte. Daher wurde er „in die Unterwelt hinabgeworfen (…) in die äußerste Tiefe“. Dann wird der König verglichen mit dem „schönen Morgenstern“, der vom „Himmel gefallen“ ist. Auf diese Weise macht das Prophetenwort deutlich, welch eine geringe Bedeutung dieser König angesichts der Macht Gottes hat. Der Morgenstern wird in der griechischen Übersetzung des Alten Testaments, der Septuaginta, als heōsphóros (wörtlich: „Bringer der Morgendämmerung“) wiedergegeben und gelangt von dort als lucifer (aus lateinisch lux „Licht“ und ferre „tragen“, also: „Lichtträger“) in die lateinische Vulgata-Bibel. Obwohl es in besagtem Satz keineswegs um den Teufel geht, avancierte diese Bezeichnung doch zum Namen für den Teufel, der nun oft „Luzifer“ genannt wird.

Ähnlich verhält es sich mit Hesekiel 28,11-19, ein Abschnitt, der – nehmen wir die Bibel ernst – von der phönizischen Hafenstadt Tyrus bzw. ihrem König handelt. Von ihm wird ausgesagt, dass er „voller Weisheit und vollkommen an Schönheit war“, sich „in Eden, dem Garten Gottes“ aufhielt. Weiter heißt es: „Du warst ein mit ausgebreiteten Flügeln schirmender Cherub, und ich hatte dich dazu gemacht; du warst auf Gottes heiligem Berg (…). Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tag an, als du geschaffen wurdest, bis sich Unrecht an dir fand. Durch die Menge deines Handels fülltest du dein Inneres mit Gewalttat und sündigtest. Und ich verstieß dich vom Berg Gottes und trieb dich ins Verderben (…). Dein Herz wollte hoch hinaus wegen deiner Schönheit (…). Ich habe dich zu Boden geworfen (…). Durch die Menge deiner Sünden, in der Unredlichkeit deines Handels, hast du deine Heiligtümer entweiht.“ Auch hier handelt es sich nicht um Aussagen über den Satan, sondern um ein konkretes Gerichtswort Hesekiels gegen Tyrus. Nun scheint zwar zu einem irdischen König nicht zu passen, dass er von vollkommener Schönheit war, sich im Garten Eden befand und ein Cherub (also ein Engel) war. Ist nicht doch Größeres als ein bloßer Mensch gemeint? Doch diese Beschreibung spielgelt höchstwahrscheinlich den überheblichen Anspruch des Königs von Tyrus wider, der von sich anmaßend behauptete: „Gott bin ich“ (Vers 9). Gegen dieses Königreich, das im Zuge seines Mittelmeerhandels Sünde angehäuft hatte, richtet sich Hesekiels Gerichtswort.

Dieser Bibelabschnitt ist eingebunden in einen literarischen Tyrus-Gerichts-Komplex, der von Hesekiel 26 bis 28 geht und dort von einer Drohrede gegen Sidon abgelöst wird. Gerahmt ist das Ganze durch Drohreden gegen Ammon, Moab, Edom, Philistäa (Kapitel 25) und Ägypten (Kapitel 29 bis 32). Es geht also auch vom Zusammenhang her um die phönizische Stadt Tyros. Auch die Sätze in 28,11-19 sprechen also nicht vom Satan.

Wann wurde der Satan aus dem Himmel geworfen?

Es gibt in der antiken außerbiblischen Literatur und in der Kirchengeschichte verschiedene Versuche, den sogenannten Satanssturz genauer zu datieren. Dazu gibt es verschiedene Vorschläge: (1) schon vor Entstehung der Welt, (2) zwischen den ersten beiden Versen der Bibel, (3) bei der Trennung von Licht und Finsternis in 1. Mose 1,4 oder (4) bei dem Geschehen um die sogenannten Engel-Ehen (1. Mose 6,1-4).

Vier Erklärungsversuche

(1) Der Kirchenvater Origenes vertrat die Ansicht, dass der Satan schon vor Erschaffung der Welt von Gott verstoßen worden war. Diese Ansicht wurde auf dem bedeutendsten Konzil des Mittelalters, dem 4. Laterankonzil 1215 in Rom, bestätigt. Gleich im ersten Artikel der Konzilsbeschlüsse wird festgehalten, dass der Teufel und die anderen Dämonen von Gott als gute Kreaturen geschaffen worden seien, dann aber durch ihr eigenes Verschulden zu bösen Geschöpfen wurden

(2) Die zweite Terminierung, nämlich zwischen 1. Mose 1,1 und 1,2, ist als „Gap-Theorie“ bekannt geworden. Sie wurde durch einen entsprechenden Kommentar in der Scofield-Bibel populär. Der Gedankengang ist folgender: Wenn Gott am Anfang die Erde schuf (Vers 1), dann doch sicher perfekt. Wenn aber in Vers 2 von Tohuwabohu die Rede ist, dann muss nach der Schöpfung etwas Gravierendes vorgefallen sein, was dieses Chaos verursacht habe – und das sei der Satanssturz gewesen. Gott habe daher die Erde nochmals erschaffen müssen, so dass uns also ab Vers 3 von einer zweiten Schöpfung der Welt erzählt wird.

Diese Theorie will eine vermeintliche Lücke in der biblischen Erzählung schließen. Gegen eine solche Auslegung spricht, dass Vers 1 als Überschrift für alles Folgende verstanden sein will, nicht als Erzählung einer Schöpfung. Vers 2 kennzeichnet den Ausgangspunkt der Schöpfung, gleichsam als die Rohmasse, die dann durch Gott in Form gebracht wird. So gibt es gar keine Ereignislücke zwischen Vers 1 und Vers 2, die gefüllt werden müsste, könnte oder sollte.

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(3) Die Position, dass der Satanssturz erfolgte, als Gott das Licht von der Finsternis trennte (1. Mose 1,4), wurde von manchen Mystikern des Hochmittelalters vertreten, die die Bibel vorwiegend symbolisch deuteten. Da es sich an besagter Schriftstelle aber ganz konkret um die optischen Phänomene von Licht und Dunkelheit handelt, nicht um personale Größen der göttlichen Welt, spielt diese Auslegung heute keine Rolle mehr.

(4) Dann gibt es noch in 1. Mose 6,1-4 die Erzählung von den Göttersöhnen, die die Menschentöchter verführen. Die Idee, dass diese Erzählung den Satanssturz darstellt, geht auf das sogenannte Erste Henochbuch zurück und wurde von da aus einflussreich. Es handelt sich dabei um ein jüdisches Buch aus den ersten vorchristlichen Jahrhunderten, das die in 1. Mose 5,18-24 erwähnte Person namens Henoch zum Ausgangspunkt nimmt und fantasievoll eine Geschichte über dessen visionäre Einblicke in die himmlische Welt entwirft. Kapitel 6 dieses apokryphen Buchs schildert den Satanssturz als eine gemeinsame Aktion von Engeln, die Frauen auf der Erde verführen wollen. Sie schließen einen gegenseitigen Vertrag, dass sie die Strafe Gottes dafür gemeinsam auf sich nehmen, welche dann in den Folgekapiteln des Henochbuchs geschildert wird. Bei seiner Himmelsreise kommt Henoch schließlich auch an den schrecklichen Gefängnissen vorbei, in denen sich die gefallenen Engel befinden.

Noch mehr Geschichten …

Es ist bemerkenswert, dass der Satanssturz nirgends mit dem Auftreten der Schlange im Paradies in Verbindung gebracht wird. Allerdings sieht die apokryphe Schrift „Das Leben Adams und Evas“, die wohl auf das erste Jahrhundert n. Chr. zurückgeht, einen anderen Zusammenhang: Der Satan und die ihm unterstellten Engel hätten sich geweigert, Adam als das Ebenbild Gottes zu ehren. Daraufhin seien sie aus dem Himmel verstoßen und auf die Erde verbannt worden.

In verschiedenen weiteren Schriften der zwischentestamtlichen und nachbiblischen Zeit wird der Satan unter weiteren Namen geführt und mit weiteren Narrativen angereichert. Die „Testamente der zwölf Patriarchen“ sind eine apokryphe Schrift aus dem 3. Jahrhundert n. Chr., welche den Jakobssöhnen jeweils letzte Worte in den Mund legt. Hier wird der Satan Beliar bzw. Belial („Nutzlosigkeit“) genannt. Das darin enthaltene Testament Levis (19,1) und auch das Testament Rubens (2,1-2) erläutern, dass Beliar sieben Irrtumsgeister auf die Welt schickt, die beim Menschen Unersättlichkeit, Streit, Hochmut, Unrecht, Verdunkelung des Verstandes und dergleichen bewirken. Das Jubiläenbuch, das wohl im frühen 2. Jahrhundert v. Chr. entstand, erzählt sehr viel von der Dämonenwelt. Hier wird der Satan als Mastema (hebräisch für „Feindschaft“) bezeichnet und als „Fürst der Geister“ näherbestimmt. Er habe Noah seine Zauberkünste gelehrt und seit dem Ende der Sintflut mit einem Zehntel seiner Geister (die anderen sind schon in den Ort der Verdammnis gesperrt) die Menschen verführt (Jubiläen 10,1.8-12). In anderen apokryphen und in rabbinischen Schriften heißt er Sammaël oder Semiël („Giftengel“ oder „Blinder Engel“) und ist auch dort Anführer der himmlischen Rebellion gegen Gott, aber auch der Todesengel.

Weit verbreitet, aber nicht biblisch

Wie ist das nun mit dem Sturz des Satans aus dem Himmel? Zwar spricht 2. Petrus 2,4 immerhin von „Engeln, die gesündigt haben“ und welche Gott „nicht verschont, sondern in finstere Höhlen hinabgestoßen hat bis zum Gericht“ (vgl. Judas 6). Doch das ist eine spärliche Information und bezieht sich vielleicht auf die sogenannten Gottessöhne in 1. Mose 6,1-3.

Aber verbindet man diese Aussagen mit einer (falschen) Deutung der beiden Spottlieder über die Könige von Tyrus und Babylon auf den Satan und greift auf die reichhaltigen Aussagen der antiken außerbiblischen Literatur zum Satanssturz zurück – dann ergibt sich eine üppige narrative Gemenge-Lage, die in etwa so aussieht: Der Satan sei zunächst ein guter Engel gewesen, ein lucifer, ein Lichtträger. Dann aber sei er überheblich geworden und von Gott abgefallen. Daher sei er nach einem Kampf zusammen mit den Engeln, die mit ihm gesündigt hatten, vom Himmel herabgeworfen worden. Seitdem herrsche er über die Hölle.

Im Mittelalter setzt sich diese Entstehungslegende dann als allgemeines Narrativ durch und hält sich bis heute so oder ähnlich in der christlichen Verkündigung. Das bedeutet – mangels konkreter biblischer Deckung – noch lange nicht, dass dies so richtig ist. Die Reformatoren vertraten das Prinzip, sich für Theologie und Glaube ganz auf die biblischen Schriften zu stützen. In diesem Sinne wäre es angeraten, dass wir unsere Vorstellungen über den Teufel wieder besser an die Bibel zurückbinden.

Nichts zu sagen ist auch eine Aussage!

Es ist ja auch eine ernstzunehmende biblische Aussage in sich, wenn sie die Informationen über den Satan spärlich hält. Das heißt doch auch, dass wir eben nicht alles genau über ihn wissen müssen. Wenn die Bibel es nicht für nötig hält, Informationslücken zu schließen, dann dürfen wir an diesen Stellen auch mit offenen Fragen leben. Und wir sollten durchaus skeptisch sein gegenüber geschlossenen Narrativen, also allzu glatten Gesamterzählungen zu Teufel, Satan, Schlange! Es wäre besser, an dieser Stelle auf Spekulationen zu verzichten.

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Freuen wir uns aber doch über die biblische Aussage, dass das Ende des Satans besiegelt ist. Das ist ein Grund zum Feiern. Nutzen wir die biblischen Angebote, sich gegen den Teufel zur Wehr zu setzen (z. B. die Waffenrüstung Gottes in Epheser 6). Das stärkt und kräftigt das Leben in der Jesusnachfolge. Und reden wir lieber mehr über Gott, den Vater, als Schöpfer und liebenden Gott! Über Jesus Christus, seinen Sohn, als Sieger über Hölle, Tod und Teufel. Über den Heiligen Geist als Kraft, die Glauben weckt und die Christen tröstet. Und über Gottes Angebot, ihn kennenzulernen und mit ihm zu leben.

Dr. Andreas Käser ist – nach Jahren als Professor für Altes Testament an der Internationalen Hochschule Liebenzell – Dozent an der Theologischen Akademie Stuttgart.


Dieser Artikel ist in der Zeitschrift Faszination Bibel erschienen. Faszination Bibel wird vom SCM Bundes-Verlag herausgegeben, zu dem auch Jesus.de gehört.

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10 Kommentare

  1. Einen Teufel gibt es nicht. Der Teufel ist das personifizierte Böse. Die frühe Menschheit personifizierte alles, weil sie es aufgrund ihres Bewusstseinszustandes nicht anders konnte. Da es die biblischen Autoren und auch Jesus mit einem solchen Bewusstseinzustand zu tun hatte, muss man sich nicht wundern, dass selbst im N.T. noch von Satan usw. die Rede ist. Es gilt aber zu erkennen, dass alles Negative ausschließlich aus uns Menschen kommt.

  2. Eine der erfolgreichsten Lügen des Teufels ist, “ mich gibt es gar nicht „. Die kommt gleich nach „Gott gibt es nicht“ .
    Und dann gehts es munter weiter, “ wir sind doch keine Sünder“ und darum brauchen wir auch keinen Erlöser.
    Auch weit verbreitet, wir kommen alle in den Himmel, die Hölle nur eine Erfindung der katholischen Kirche. Alle Religionen führen zu Gott und „höre nur auf dein Herz“, oft kombiniert mit „sollte Gott gesagt haben“. Da haben wir also eine schöne Auswahl von teuflischen “ Impulsen“ die gerne aufgegriffen werden. Trotzdem, ich glaube nicht an den Teufel, ich glaube an Jesus !

    • Mit gutem Beispiel vorangehen

      Lieber Stammtischbruder: Ich habe ja unten geschrieben, dass es die alte Schlange, den Widersacher Gottes, daher den Satan und Teufel tatsächlich gibt. Aber wir sind ihm nicht ausgeliefert, sonst hätten wir keine Verantwortung und wären nicht schuld. Es ist eher unser Innerstes, was bisweilen wie ein Abgrund wirkt und dieses Ganze hat damit zu tun, dass wir einen freien Willen haben auch das Böseste zu tun – und dies fängt mit dem Denken an und hört beim Tun auf. Den Teufel mit den Hörnern gibts nicht. Auch nicht den als eine Art negativer Gegengott. Schon Adam hat die Schuld der Grenzüberschreitung auf Eva geschoben und die auf die Schlange. Wir sind aber selbst die Schlange, oft auch der Wolf im Schafspelz, oder nach der amerikanischen Art der Wolf im Wolfspelz. Und vielen gefällt dort der Präsidentenkandidat – sogar sich ausdeutend als Befreier und neuer frommer Gesandter des Himmels. Manchmal ist das Böse nur absurd, manchmal bitterböse und dann wieder als sei man im ewigen Karneval der Dummheiten. Dazu zählt leider auch nicht so ganz selten unsere eigene Politik. Denn die leicht böse politische Kritik durch die Opposition hat die AfD nur ins maßlose übertrieben und mit allerlei Verschwörungstheorien gemischt. So ganz schuldlos ist also auch nicht die Politik daran, dass andere die vom Bundesverfassungsgericht gerade noch erlaubte Schmähkritik gerne ständig anwenden. Wenn ich sage, der andere sei dumm und dämlich, ist dies als Schmähung gerade noch Meinung. Vielleicht sollten wir da lieber mit gutem Beispiel vorangehen.

  3. Vielleicht helfen uns die Bibelstellen Lk. 10,18 (wobei die Vergangenheitsform eher prophetisch sein könnte) und Off. 12, 7. Dies hieße, erst nach Jesu Kreuzestod hat der Satan keinen Zutritt mehr zum Himmel. Bei Hiob klingt es noch so, als ob Gott und Teufel ganz entspannt miteinander plaudern würden.

  4. Der Teufel steckt im Detail, nicht im Menschen, der sich ihm in Sachverhalten stellt, die unlösbar scheinen.

  5. Ich halte es für wichtig darauf hinzuweisen, dass mit Satan nicht immer der Teufel gemeint ist! Der Engel, der sich Bileam in den Weg stellte und den zuerst nur seine Eselin sehen konnte war auch ein von G“tt geschickter Satan! Was jedoch erst erkennbar wird, wenn man den Text auf Hebräisch liest.

  6. Ich möchte noch ergänzen.
    Einige wichtige Details stehen im Epheserbrief geschrieben.
    Denn wir kämpfen nicht gegen Fleisch und Blut.

  7. Ich glaube das es ihn tatsächlich gibt.
    Sonst hätte er Jesus in der Wüste nicht versucht.
    Zu seinen größten Waffen gehören Täuschung und Lüge.
    Sein Ziel besteht immer darin Menschen von Gott fern zu halten.

  8. Der T e u f e l leicht (und doch schwierig) erklärt – als eine Annäherung an Wahrheit

    „Es ist ja auch eine ernstzunehmende biblische Aussage in sich, wenn sie die Informationen über den Satan spärlich hält. Das heißt doch auch, dass wir eben nicht alles genau über ihn wissen müssen. Wenn die Bibel es nicht für nötig hält, Informationslücken zu schließen, dann dürfen wir an diesen Stellen auch mit offenen Fragen leben“! Dies würde ich auch so sehen. Was der Satan aber mit Sicherheit nicht ist: Er ist kein negativer Gegengott. Der Teufel (die Christen nannten ihn Antichrist) ist immer eine Person aus Fleisch und Blut, ein ganz normales Geschöpf und er steht wie alles unter der allumfassenden Macht Gottes. Damals zur Zeit Jesu lehnten die Juden, genauso wie die ersten Jesusnachfolger/innen, den Bilderkult der Römer ab. Jeder große Mensch, selbst wenn er noch lebte, gebürte keinesfalls die Ehre, als überlebendsgroße Figur an einer Stelle zu stehen, wo er von Menschen verehrt wird. Eigentlich war es der Kaiser in Rom, der somit Antichrist wurde, und sich auch Sohn Gottes nennen ließ. Auch nach jüdischem Glauben hat nur der kommende Messias den Anspruch ein Sohn Gottes zu sein. Heute warten unsere jüdische Mitgläubige auf den Messias, für uns ist der Messian schon auf Erden gewesen und wird wiederkommen, zur Aufrichtung des Reiches Gottes. Dann geschieht der Übergang in den Neuen Himmel und die Neue Erde – einem neuen Universum. Man dürfte hier zurecht vermuten, dies geschehe im Übergang von dieser Welt, ihrem Untergang – und dann der Geburt eines ganz neues Kosmos, in dem es das Sterben und Leiden nicht mehr gibt.

    Was ist nun der Teufel, wenn er aus Fleisch und Blut ist, ein Mensch dann – und welcher? Wir alle wissen imgrunde intuitiv, dass in uns allen ein Abgrund lauert, in den können wir hineinfallen, oder der fällt in uns. Das Böse in uns hat eine eigene, seltsame und nicht erklärbare Intelligenz, gewissermaßen ein Eigenleben. Dies können aber auch Süchte sein, Urängste, seelische Krankheiten oder andere Defizite. Wir sind es selbst, die wir ein Teufel, eine Teufelin oder ein Satan sind. Es ist das Destruktive, die Oppossition zu Gott, was uns beherrscht oder beherrschen könnte. Wäre dies ein Person ausserhalb von uns, dann hätten wir letztlich keine Verantwortung für unsere Tun. Es ist die Sünde, die vor unser aller Tür lauert, wie es Gott gegenüber Kain ausdrückte, mit der Bitte zu beten und der als Kain (und mit den Eltern Adam und Eva uns alle verkörpernd) noch der alte Adam ist. Kain als der Sohn des alte Adam wurde folgerichtig der erste Brudermörder. Jesus ist der Neue Adam, der Messias und Sohn Gottes, von Gott zum Sohn adoptiert durch seine Auferstehung. Er ist der Erstling unter den Auferstandenen. So lässt sich der Teufel erklären, sicherlich unvollkommen, eher nur Annäherung als eine fest beweisbare Erklärung. Warum die Welt so ist wie sie ist, noch nicht ideal, erlösungsbedürftig und voll Leid, wissen wir nicht wirklich. Gott ist nicht schuld, sondern der nicht wirklich erklärbare Sündenfall.

    Ergo: Wir sind Licht und Schatten. Das wohnt Gott in unserer Seele als Heiliger Geist – und wir sind Menschen nach dem Bilde Gottes geschaffen. Aber unser Schatten besteht darin: Wir sind diejenigen, die Gottes Liebe oft nicht erwiedern, die also Sünder sind. Und doch sind wir davon befreit dafür bestraft zu werden, denn Gott hat uns mit Jesu Opfer am Kreuz erlöst. Wichtig auch: Jesus lehnte Gewalt ab, erliebe seine Feinde. Sonst hätte er sich am Kreuz auch kräftig gewehrt. Daraus ergibt sich auch, dass Jesus selbst als Friedefürst kommt, der nur mit milder Hand regiert. Nicht also wie damalige Alleinherrscher mit ihrer Todesstrafe. Gott ist Liebe und wir können manchmal das Gegenteil von Liebe sein. Dies ist letztlich unser Aufstand gegen Gott und damit das wirklich Böse in uns.

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