Ein eigenartiger, aber für mich reizvoller Buchtitel – was mag der Inhalt sein? Geht es darum, dass Glauben „schwierig“, sprich „stachelig“ ist? Gegen wen richten sich die „Stacheln“? Der Untertitel verrät: „Wie wir Gott auf Abstand halten, ohne es zu merken“.
Das Inhaltsverzeichnis gibt Einblick in die Themen, in denen es schwierig sein kann mit meinem Glauben im Bezug auf Mitmenschen beziehungsweise Mitglaubende. Die „Stacheln“ heißen „Abwerten“, „Selbstdarstellung“, „Vermeiden“ und einige weitere. Der Autor beschreibt anhand kurzer Fallbeispiele, wie sich der jeweilige „Stachel“ in unserem Verhalten zeigen kann.
Beim Lesen kam mir an verschiedenen Stellen der Gedanke: „Ja, das kennst du auch.“ Aber der Sinn des Buches ist nicht, ein schlechtes Gewissen zu erzeugen, sondern aufzuzeigen, wie man diese Probleme bearbeiten kann. Es werden keine schnellen Lösungen vorgestellt, sondern fundiert beschrieben, welche Wege zum Heilwerden möglich sind. Viele Bibelstellen regen zum Nachdenken an.
Jeder „Stachel“ beschreibt einen Lebensbereich des Menschen, es geht nicht um „kleine persönliche Schwächen“. Und es geht immer zuerst um das Verhältnis zu Gott. Ein Weg zur Veränderung und Heilung wird mit vier Zugängen beschrieben: „Aufmerksam-Sein, Betrachten, Bekennen, Aufbrechen“: „Aufmerksam-Sein, Betrachten und Bekennen öffnet unseren Alltag für die Wirklichkeit Gottes. … Aufbrechen – ein Handeln im Glauben, das im Vertrauen auf Gott etwas wagt …“, rundet Berger ab.
Von Monika Bahne