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Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott

Dieser Klassiker ist ein beliebtes Segenslied. Die spanische Originalfassung geht auf die Friedensbewegung in Südamerika zurück.

1. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns auf unsern Wegen.
Sei Quelle und Brot in Wüstennot, sei um uns mit deinem Segen,
sei Quelle und Brot in Wüstennot, sei um uns mit deinem Segen.

2. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns in allem Leiden.
Voll Wärme und Licht im Angesicht, sei nahe in schweren Zeiten,
voll Wärme und Licht im Angesicht, sei nahe in schweren Zeiten.

3. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns vor allem Bösen.
Sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft, sei in uns, uns zu erlösen,
sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft, sei in uns, uns zu erlösen.

4. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns durch deinen Segen.
Dein Heiliger Geist, der Leben verheißt, sei um uns auf unsern Wegen,
dein Heiliger Geist, der Leben verheißt, sei um uns auf unsern Wegen.

Text: Eugen Eckert (1985) 1987
Melodie: Anders Ruuth (um 1968) 1984 »La paz del señor«


An Gottes Segen ist alles gelegen

Viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen.“ Mit diesem Lied grüßen vor allem noch Vertreter der älteren Generation das Geburtstagskind, egal ob jung oder alt. Ja: An Gottes Segen ist alles gelegen. Nicht von ungefähr enden unsere Gottesdienste mit einer Segensbitte. Und danach wird oft ein passendes und allseits bekanntes Lied gesungen. „Bewahre uns Gott“ gehört seit geraumer Zeit auch dazu.

Das Lied hat seinen Ursprung in der südamerikanischen Friedensbewegung der 1960er-Jahre. Die Melodie im Stil dortiger Volksweisen und den spanischen Text des Liedes schuf ein damals in Argentinien tätiger schwedischer Theologieprofessor. Das Lied wurde bald rund um den Globus bekannt. Eugen Eckert versuchte zunächst, den Liedtext ins Deutsche zu übertragen, entschloss sich dann aber doch, einen eigenen Text zu schreiben. Und so erklingt es seit gut drei Jahrzehnten in deutschsprachigen Ländern.

In Norddeutschland existiert eine „maritime Fassung“

Etliche Wendungen des Textes stammen aus biblischen Kontexten. Drei Beispiele. Worte aus dem Friedensgruß des Philipperbriefs klingen an. Und ebenso solche aus dem Aaronitischen Segen, der ja heute noch in der Liturgie vieler Gottesdienste fest verankert ist. Gleich in der ersten Strophe wird auf ein bestimmtes Erlebnis aus der Geschichte des Volkes Israel zurückgegriffen. Auf dem schwierigen Weg von Ägypten in das Gelobte Land hatten die Israeliten nichts mehr zu essen und zu trinken. Aber ein göttliches Wunder hat ihr Leben gerettet und sie aus dem Leid befreit.

Aber Achtung! Ausgerechnet diese erste Strophe findet man nicht in allen Liederbüchern komplett in dieser frühen Form. Der Verfasser hat nämlich schon 1986 für den Kinderkirchentag in der Hafenstadt Hamburg eine zweite Fassung geschaffen. Und in dieser Variante geht es nicht um eine Wanderung, sondern um eine Seefahrt. Bei einer Seefahrt sind auch Hilfsmittel nötig, zum Beispiel, um die richtige Himmelsrichtung zu finden. Und bei einer Segeltour braucht man unbedingt Rückenwind, um ans Ziel zu gelangen. Diese geänderte „maritime Fassung“ ist in Norddeutschland fest verankert und wird dort auch in Plattdeutsch angeboten. In etlichen Liederbüchern und im Internet sind weitere Textvarianten und auch zusätzliche Strophen im Umlauf. Kein Wunder – bei einer so eingängigen Melodie, einem Ohrwurm, um es salopp zu formulieren.

Der inhaltliche Akzent des Liedes insgesamt liegt darauf, dass wir ein Leben lang auf Gottes Hilfe angewiesen sind, seine Nähe, seinen Schutz. Und dass wir ihn deshalb um seinen Segen bitten dürfen. Möge Gott also an allen Tagen mit uns gehen. Er ist durch seinen Geist „in uns“ und „um uns“. Er schützt uns! Welch ein Segen! Ja, an Gottes Segen ist alles gelegen. Die letzte Strophe ist teilweise ein Spiegelbild der ersten. Und hier kommt indirekt noch einmal Aaron ins Spiel. In dessen Lebenslauf gab es nämlich ein besonderes Erlebnis. Darüber informiert auch der Psalm 133. Aaron wurde mit Salböl zum Priester geweiht – wie „mit Tau, der vom Hermon herabfällt auf die Berge Zions! Denn dort verheißt der Herr den Segen und Leben bis in Ewigkeit.“ Diese verheißungsvolle Zusage für den Lebenslauf ist, so unser Lied, ein Werk des Heiligen Geistes.

Von Günter Balders


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