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Wunderbarer König

Der Dichter dieses Lobpreislieds dichtete auch das bekannteste Gesangbuchlied aller Zeiten. Sein Name wurde aber vor allem dank eines Steinzeitmenschen bekannt.

  1. Wunderbarer König,
    Herrscher von uns allen,
    lass dir unser Lob gefallen.
    Deine Vatergüte
    hast du lassen fließen,
    ob wir schon dich oft verließen.
    Hilf uns noch,
    stärk uns doch;
    lass die Zunge singen,
    lass die Stimme klingen.
  2. Himmel, lobe prächtig
    deines Schöpfers Taten
    mehr als aller Menschen Staaten.
    Großes Licht der Sonne,
    schieße deine Strahlen,
    die das große Rund bemalen.
    Lobet gern,
    Mond und Stern,
    seid bereit, zu ehren
    einen solchen Herren.
  3. O du meine Seele,
    singe fröhlich, singe,
    singe deine Glaubenslieder;
    was den Odem holet,
    jauchze, preise, klinge;
    wirf dich in den Staub darnieder.
    Er ist Gott
    Zebaoth,
    er nur ist zu loben
    hier und ewig droben.
  4. Halleluja bringe,
    wer den Herren kennet,
    wer den Herren Jesus liebet;
    Halleluja singe,
    welcher Christus nennet,
    sich von Herzen ihm ergibet.
    O wohl dir!
    Glaube mir:
    endlich wirst du droben
    ohne Sünd ihn loben.

Joachim Neander

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Lobpreislied stammt aus 17. Jahrhundert

Lobpreislieder spielen in vielen unserer Gottesdienste eine wichtige Rolle. Die meisten von ihnen sind Neuschöpfungen aus jüngster Zeit. Das Lobpreislied „Wunderbarer König“ stammt jedoch aus dem 17. Jahrhundert.

Den Dichter Joachim Neander kennen bis heute viele Menschen, auch solche, die Gottesdienste selten oder sogar überhaupt nicht besuchen. Wie ist das möglich?

Steinzeitmensch nach Dichter benannt

Neander lebte in den siebziger Jahren des 17. Jahrhunderts in Düsseldorf, und da er die Schöpfung Gottes liebte, ging er gern spazieren. Sein Lieblingsweg führte durch ein liebliches Tal, das deswegen bis heute den Namen Neandertal trägt.

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Nun fand man ausgerechnet in diesem Tal die Knochenreste eines Menschen aus vorgeschichtlicher Zeit, der dann nach diesem Tal benannt wurde: der Neandertaler. Und so lebt der Name des Dichters in der Bezeichnung dieses vorgeschichtlichen Menschen weiter!

Berühmtestes Gesangbuchlied stammt von Neander

Aber zurück zur Person des Dichters. Er stammte aus Bremen. Wir verdanken ihm eine ganze Reihe wertvoller Lieder, wobei vor allem eines, das Loblied „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“, sehr weit verbreitet ist, sodass es wohl das berühmteste und bekannteste Gesangbuchlied in deutscher Sprache ist.

Das Lied „Wunderbarer König“ hat einen weiten Horizont, denn es fordert nicht nur die zum Gottesdienst versammelte Gemeinde zum Lob Gottes auf, sondern – im Anschluss an Psalm 148,3 – den Himmel, die Sonne, den Mond und die Sterne, dazu alles, „was den Odem holet“, also alle lebendigen Gottesgeschöpfe. Sie alle sollen ihrem Schöpfer jauchzen (Strophe 3).

So ist das Lied in seinen ersten drei Strophen ein ausgesprochenes Schöpfungslied, ein Lied des ersten Glaubensartikels. Erst in der vierten und letzten Strophe ist dann auch von Christus die Rede. „Wunderbarer König“ schließt, wie viele geistliche Lieder, mit einem Ausblick auf die Ewigkeit, wo die Gläubigen ihren König, Herrn und Schöpfer „ohne End“ loben werden.

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Früh gestorben

Joachim Neander ist nur dreißig Jahre alt geworden. Er starb in seiner Geburtsstadt Bremen, kaum ein Jahr nachdem er dort als „Frühprediger“ an die Kirche Sankt Martini am Weserufer berufen worden war.

Gerhard Tersteegen hat den Dichter, der unter dem Einfluss des pietistischen Erweckungspredigers Theodor Undereyck stand, sehr geschätzt. Tersteegens bekanntes Lied „Gott ist gegenwärtig“
hat das gleiche Versmaß wie das Lied „Wunderbarer König“, und so singen wir bis heute beide Lieder nach derselben Melodie, die Neander übrigens selber geschaffen hat.

Text: Reinhard Deichgräber


Hier findest du gute Gedanken zu weiteren altbekannten Chorälen und christlichen Liedern.

Und falls du die alten Liederschätze auch anhören möchtest, dann kannst du im SCM-Shop vorbeischauen. Der SCM-Shop gehört wie Jesus.de zur SCM Verlagsgruppe.

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