Der Kirchenmusiker Helmuth Rilling ist heute in der Leipziger Thomaskirche mit der Martin-Luther-Medaille ausgezeichnet worden. "Sie haben mit der Musik dazu beigetragen, die Herzen der Menschen zu öffnen", würdigte Präses Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Rillings Verdienste.
Als bekennender evangelischer Christ habe der 79-jährige Rilling seinen Beruf mit seinem persönlichen Glaubenszeugnis verbunden. Er sei somit zum "Musikbotschafter des Evangeliums" geworden. Vor allem die Musik Johann Sebastian Bachs (1685-1750) habe er international bekanntgemacht und in Länder wie Japan geradezu exportiert, sagte der Ratsvorsitzende.
Die Verleihung der Medaille sei ein "krönender Abschluss" des Themenjahrs "Reformation und Musik" der Lutherdekade, das nun zu Ende geht, sagte Schneider. Laudator und Thomaskantor Georg Christoph Biller würdigte Rilling als "Impulsgeber für junge Kirchenmusiker". Dabei habe er weit über die Kirche hinaus gestrahlt. "Er lässt den Konzertsaal zur Kirche werden", sagte Biller, der seit 1992 den Thomanerchor in Leipzig leitet und somit 16. Nachfolger von Bach ist. Dabei habe Rilling stets dazu angeregt, sich neu mit den Werken auseinanderzusetzen und auch andere Kulturkreise dazu eingeladen, Bach neu zu interpretieren.
Der Dirigent und Kirchenmusiker Rilling ist weltweit als Interpret des Komponisten Johann Sebastian Bach bekannt. Rilling war bis Anfang 2012 Leiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart. Sein internationales Engagement zeigte sich zum Beispiel, als er 1976 als erster Deutscher das Israel Philharmonic Orchestra leitete.
Die Martin-Luther-Medaille wird seit 2008 vom Rat der EKD verliehen. Sie soll Persönlichkeiten ehren, die sich haupt- oder ehrenamtlich in herausragender Weise in den Dienst der Kirche gestellt haben. Die Vorderseite der Medaille zeigt das Gesicht Martin Luthers, auf der Rückseite ist ein Zitat des Reformators eingeprägt.
(Quelle: epd)
