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„Mähdrescher Gottes“ Reinhard Bonnke stirbt mit 79 Jahren

Der Evangelist Reinhard Bonnke ist tot. Über 79 Millionen Menschen sollen sich vor allem in Afrika durch seinen Dienst bekehrt haben. Aber er stand auch in der Kritik.

Reinhard Bonnke ist am Samstag (7. Dezember) im Alter von 79 Jahren verstorben. Das teilte seine Familie auf dessen Facebook-Seite mit. „Er ist friedlich im Kreis seiner Familie von uns gegangen“, heißt es dort. 60 Jahre lang habe er die frohe Botschaft Jesu der ganzen Welt gepredigt.

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Als Sohn eines Pastors bekehrte sich Bonnke bereits mit neun Jahren, heißt es auf dessen offizieller Webseite. Noch bevor er das Teenageralter erreichte, hatte er Afrika als sein Missionsfeld ausgemacht. Er besuchte das Bibel-College in Wales und wurde in Deutschland ordiniert. Nach einer Phase als Pfarrer ging er nach Afrika, um dort als Missionar zu arbeiten.

Das weltweit größte Zelt

Mit seiner Botschaft erreichte er immer mehr Menschen. 1984 besaß er für seine Evangelisations-Veranstaltungen das größte Zelt der Welt. 34.000 Menschen fanden darin Platz. Allerdings wurde auch dieses Zelt bald zu klein – Bonnke musste fortan unter freiem Himmel predigen. 1,6 Millionen Menschen sollen zu Spitzenzeiten seine Veranstaltungen besucht haben. 79 Millionen Menschen haben sich nach Angaben der von ihm gegründeten Organisation „Christus für alle Nationen“ aufgrund seiner Reden bekehrt. Scherzhaft wurde er auch als „Mähdrescher Gottes“ bezeichnet. Andere nannten ihn den „Billy Graham Afrikas“. 40 Bücher stammen aus seiner Feder.

Millionen Menschen erreichte Bonnke mit seinen Reden. Foto: cfan.org

Wunderheilungen in Kritik

In die Kritik geriet Bonnke unter anderem deshalb, weil er Dämonenaustreibungen und Wunderheilungen zu einem zentralen Bestandteil seiner Veranstaltungen machte. „Kritiker sagen, das letzte, was das Christentum in Afrika brauche, sind mehr Prediger, die sich auf geistlich flache Events konzentrieren“, schrieb Christianity Today 2001: „Sie sagen, die Qualität der Jünger sei entscheidender als die Menge der Menschen, um Afrikaner zu erreichen.“ Auch warfen Kritiker ihm vor, mit seinen Veranstaltungen Muslime und Christen gegeneinander aufzuwiegeln. Im Vorfeld einer Evangelisation Bonnkes im muslimisch geprägten Kano gab es beispielsweise Aufstände mit mehreren Toten, wie seinerzeit der Spiegel berichtete.

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„Mann Gottes und Glaubensheld“

Weltweit äußerten zahlreiche Menschen ihre Trauer um den Tod von Reinhard Bonnke. „Er hat mich persönlich in meinem Leben inspiriert und herausgefordert, im Glauben zu leben. Reinhard Bonnke bleibt für mich ein Mann Gottes und Glaubensheld, der dem Herrn glaubte und dadurch das Unmögliche möglich machte“, schreibt Johannes Justus, der Präses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden, auf Facebook. Bonnke sei mehr gewesen als ein großer Mann, ein mächtiger Prediger und ein einflussreicher Leiter, sagt sein Nachfolger Daniel Kolenda in einem Nachruf: „Für mich war er wie ein Vater und einer meiner liebsten Freunde.“ Bei einer Veranstaltung des Evangelisten habe sie zum ersten Mal in Zungen geredet, verkündet nicht zuletzt die kenianische Politikerin Esther Passaris auf Twitter.

Ekkehart Vetter, Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz, schrieb auf Facebook , mit Bonnke sei ein „faszinierender Mann“ gestorben, der aber auch umstritten gewesen sei. Er selbst habe mit seinem Stil gefremdelt: „Zu laut, zu ungenauer Umgang mit Zahlen.“ Aber die andere Seite: „Wer bin ich, dass ich an einem Mann herumkritisiere, durch den unglaublich viele Menschen zum Glauben gefunden haben.“ Jesus-Freaks-Gründer Martin Dreyer erinnert sich an einen Auftritt Bonnkes in Hamburg, der ihn schwer enttäuscht habe. „Danach war Bonnke für mich gestorben.“ Viele Jahre später jedoch habe er bei einer Veranstaltung der Evangelischen Allianz mit dem Prediger an einem Tisch gesessen – und es sei „sau erfrischend“ gewesen. So eine tolle, geistliche, bestärkende Begegnung habe er lange Jahre nicht wieder erlebt. „Eins ist mir sicher: wenn jemand treu in seiner Berufung war, dann er.“

Johannes Hartl schrieb anlässlich des Todes von Bonnke: „Ja, über Stil kann man streiten. […] Während andere Bücher darüber schrieben, dass es so doch garantiert nicht geht, ist er einfach losgegangen, hat er einfach dem Ruf Gottes gehorcht und eine riesige Ernte eingebracht.“ Und weiter: „Bonnkes riesige Missionsveranstaltungen hinterliessen definitiv grosse bleibende Früchte in den Ländern. Ich konnte mich in Afrika selbst davon überzeugen.“

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