Daniel Grothe greift in seinem Buch „Die Kraft des langsamen Glaubens“ ein hochaktuelles Thema auf: die Sehnsucht nach Beständigkeit und Stabilität in einer Welt, die von Schnelligkeit, Wandel und Rastlosigkeit geprägt ist. Sein zentraler Gedanke ist, dass das Bleiben an einem Ort Früchte trägt. Grothe plädiert für ein bewusstes Verweilen und „Wurzeln schlagen“, sei es geografisch, beruflich oder in Beziehungen.
„Wir nehmen an, dass weiterkommt, wer unabhängig ist“, beobachtet der Autor und stellt dem im Verlauf des Buches Gründe für das Bleiben gegenüber. Ausgeschmückt mit Geschichten, persönlichen Erlebnissen und biblischen Beispielen führt er Prinzipien des Bleibens auf. Das Bleiben wird hier nicht als mangelnde Initiative dargestellt, sondern als eine aktive Entscheidung, die Stärke und Reife erfordert. Im letzten Drittel des Buches geht es darum, Beständigkeit in unterschiedlichen Lebensbereichen wie zum Beispiel Familie, Freundschaft oder Gemeinde einzuüben.
„Die Kraft des langsamen Glaubens“ ist ein inspirierendes Buch für alle, die in einer schnelllebigen Welt nach etwas Anderem suchen. Es ermutigt dazu, die positiven Aspekte des Bleibens in der Beziehung zu Gott und zu anderen selbst zu entdecken und ins eigene Leben zu integrieren. Es gibt auch ein kurzes Kapitel, für diejenigen, die sich in wenig vorhersehbaren Lebensabschnitten befinden und vielleicht gar nicht so viel Einfluss auf die Wahl ihres Wohnorts oder Arbeitsplatzes haben, in dem sie Tipps für Konstanz in unbeständigen Lebensphasen erhalten.
Das Buch ist leicht zu lesen und unterhaltsam (gute Urlaubslektüre). Auch wenn bei mir persönlich der große AHA-Moment und neu gefasste Vorsätze ausblieben, zeigt es ein schwer zu ignorierendes Thema auf. Dieses Buch inspiriert und ermutigt wahrscheinlich hauptsächlich diejenigen, die durch Bleiben und Beständigkeit einen bewussten Gegenpol zu unseren schnelllebigen Zeiten setzen wollen.
Dieses Buch ist eine Inspiration, in einer rastlosen Welt die Schönheit und Stärke des Bleibens neu zu entdecken. Es ist ein Plädoyer für ein bewusstes Verweilen und „Wurzeln schlagen“, sei es geografisch, beruflich oder in Beziehungen. Etwas, was wir als Gesellschaft verlernt haben, wertzuschätzen.
Von Nadine Schliesky