Verlag: SCM R.Brockhaus
Seitenzahl: 240
ISBN: 9783417000214

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Evi Rodemann: Scheitern erwünscht! – Warum uns Krisen als Leitende wachsen lassen

Was für ein Titel! „Scheitern erwünscht!“, das lockt zum Lesen und stachelt zugleich etwas an. Auf den zweiten Blick sehe ich den Untertitel und bin neugierig, wie die Autorin das auf den folgenden 240 Seiten entfaltet.

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Evi Rodemann hat ein Herz für junge Leiterinnen und Leiter, zugleich ist sie selbst als Theologin und Eventmanagerin aktiv. Diese Kombination prädestiniert sich als geeignete Autorin, um grundlegende Zusammenhänge und Tools für die eigene Leiterschaft weiterzugeben.

Dienende Leiterschaft, Stolperfallen (neben der klassischen Trias Sex, Macht und Geld auch Krisen, Komplexität, Erschöpfung, Vertrauensbruch, Einsamkeit und Ruhm) und der Umgang mit eigener Verletzlichkeit und Schwäche werden ausführlich thematisiert. Die Kernbotschaft des Buches ist sicherlich: Mein Wert hängt nicht an meiner Berufung als Leiter – und sollte ich als Leiter scheitern, bleibt meine Identität in Gott unverbrüchlich bestehen.

Dass Nachfolge „automatisch Trouble“ (S. 40) bedeutet, ist unpopulär. Dennoch empfand ich beim Lesen genau dieses Kapitel („Wir brauchen eine neue Theologie des Leidens“) als das stärkste: Die Autorin nimmt mich als Leser hinein in einen Missionseinsatz in Afrika, der ganz anders lief als geplant. Sie setzt sich mit der weit verbreiteten, aber keineswegs biblischen Vorstellung eines westlichen „Wellness-Evangeliums“ auseinander, dass ohne Schmerz und Leiden auskommt. An Gottes Güte zu zweifeln, wenn Christen leid erleben, mag populär sein – doch Evi Rodemann zeigt am Beispiel verfolgter Christen, dass wir aufgefordert sind, Jesus nachzufolgen in allen Umständen.

Weil Leitung ziemlich unterschiedlich aussehen kann, hat Evi Rodemann viele Erfahrungen von bekannten Leitern wie Thomas Härry, Jörg Ahlbrecht oder Doris Lindsay in ihr Buch aufgenommen. Das bereichert und verstärkt die Botschaft des Buches.

Von Andreas Schmierer

Leseprobe (PDF)

ZUSAMMENFASSUNG

Krisen sind nicht das Ende. Schmerzen und Leiden als Leiter auch nicht. Evi Rodemann ermutigt zu einer reflektierten Leiterschaft, die unabhängig von persönlichem Scheitern oder erfahrenem Leid aus der Beziehung zu Gott lebt.
Krisen sind nicht das Ende. Schmerzen und Leiden als Leiter auch nicht. Evi Rodemann ermutigt zu einer reflektierten Leiterschaft, die unabhängig von persönlichem Scheitern oder erfahrenem Leid aus der Beziehung zu Gott lebt.Evi Rodemann: Scheitern erwünscht! - Warum uns Krisen als Leitende wachsen lassen