Wer sich unter der Lektüre einen dicken Wälzer vorstellt, muss enttäuscht werden. Das von Markus Heide und Fabian Mederacke (beide SMD) herausgegebene Werk ist handlich (236 Seiten) und hält, was es verspricht. Es regt zum Bibelstudium an und vermittelt das nötige Handwerkszeug dazu.
Die Herausgeber haben in dem Buch aus vielen anderen Büchern das Essenzielle aufgegriffen und auf den Punkt gebracht. Verweise finden sich in den Fußnoten am Ende der Seiten. So kann sich jeder Interessierte weiter in die Thematik vertiefen, wenn er oder sie es denn möchte. Zu Wort kommen Autoren wie Gernot Spies, Rainer Schöberlein, Timothy J. Geddert, Sabine Kalthoff und Hans-Joachim Eckstein.
Gegliedert ist das Buch in zwei Teile: Zu Beginn geht es um die „zweierlei Arten des Bibellesens“, die verschiedenen Arten des Bibelverständnisses und die Autorität der Bibel. Es werden die verschiedenen Textarten in der Bibel beleuchtet und es geht um die Anwendung des Gelesenen. Dabei wird der Leser in einer Reflexionshilfe ganz persönlich dazu aufgefordert, wahrzunehmen, wo er Erneuerung braucht, sich Schwachstellen bewusst zu werden und darauf zu vertrauen, „dass der Heilige Geist unter uns Veränderung und Erneuerung bewirken wird!“
Die zweite Hälfte startet mit einem kleinen Bibelleseplan, der den Leser in einem Jahr durch die ganze Bibel führt. Dargestellt wird der sogenannte „Bibelmarathon“ – eine ausführliche Beschreibung aller biblischen Bücher (grober Gesamtüberblick, Zeitangabe, Entstehungsort, entscheidende Ereignisse, Gliederung des Buches…) Auch hier wieder alles kurz, übersichtlich und gleichzeitig ausführlich und soweit nötig mit Begründung bzw. Querverweisen zu weiterer Literatur.
Es ist mein erstes Buch dieser Art, da mich bisher mehrbändige Werke abgeschreckt haben. Doch es ist wirklich das Praxisbuch, welches ich mir erhofft hatte und auch für Laien ist es gut verständlich geschrieben. Ich bin ein Freund von Büchern, die viel Inhalt kompakt vermitteln können und dieses ist mit Sicherheit eines davon.
Was mir auch gefiel war der stete Hinweis auf die Bibel – eben auf den, der sich in der Bibel offenbart – sowie das Widersprüche stehen bleiben bzw. Fragen gestellt werden dürfen.
Denn: „Wir dürfen Gott und seinem geschriebenen Wort viel zutrauen. Kritiker kommen und gehen, sein Wort bleibt.“
Von Birgit Graf