Verlag: Adeo
Seitenzahl: 240
ISBN: 978-3-86334-038-4

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Simone und Bernhard Guido: Tim lebt!

Dieses Buch erzählt von Tim, der seine eigene Abtreibung überlebte. Das frühgeborene Baby kam nach der überstandenen Abtreibung in eine Pflegefamilie, die in diesem Buch offen und ehrlich von den besonderen Herausforderungen aber auch Freuden der Pflege dieses Kindes erzählt. Sie blicken dabei auf achtzehn Jahre im Leben dieses Kindes zurück.

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Wer eine zusammenhängende Erzählung erwartet, wird enttäuscht werden. Das spannende Thema wird eher im Stile einer Reportage aufbereitet. Erzählt wird von einem Tag im Leben der Familie Guido, nämlich dem 18. Geburtstag des Pflegekinds, Tim. Dabei kommen unterschiedliche Personen zu Wort, die bruchstückhaft aus der Vergangenheit erzählen, und auch ihre Einschätzung der Ereignisse wiedergeben. Die Geschichte von Tim wird also nicht chronologisch erzählt. Das macht das Lesen zum Teil etwas schwierig, aber der Inhalt ist trotzdem so spannend, dass man gerne weiterliest.

Nach und nach wird die Geschichte der misslungenen Abtreibung erzählt. Das Wertvolle an diesem Buch sind die Fragen, die aufgeworfen werden: Wer definiert, welches Leben lebenswert ist? Ab wann beginnt Leben? Wird heute vielleicht leichtfertig dazu geraten. ein behindertes Kind abzutreiben, um Folgekosten zu sparen? Dabei werden keine Vorwürfe gemacht und es geht nicht um Streitereien über unterschiedliche Standpunkte. Die Autoren stellen einfach Fragen und Erfahrungen in den Raum. Und zwischen diesen Fragen leuchtet immer wieder der schwierige, aber sehr lohnende Alltag mit einem besonderen Kind durch.

Das Ehepaar Guido wurde immer wieder kritisiert, da sie als Pflegeeltern Geld für die Pflege dieses Kindes bekommen. Ich frage mich, welcher der Kritiker selbst bereit wäre, die Opfer auf sich zu nehmen, die die Pflege eines solchen Kindes kostet.

Von Marianne Müller

ZUSAMMENFASSUNG

Der wichtigste Beitrag dieses Buches ist meiner Meinung nach die Feststellung, dass jedes Menschenleben unendlich kostbar ist. Wie der leibliche Sohn der Familie Guido sagt: "Die Tatsache, dass ein Mensch heute nicht existieren darf, weil er behindert ist und nicht den Erwartungen der Gesellschaft entspricht, finde ich widerlich. Alles muss gleich sein, alles muss funktionieren und wenn ein Down-Syndrom-Kind dazwischenkommt, muss es sterben, weil es nicht in das Bild einer Familie passt." Diese Familie zeigt vorbildhaft, dass es auch anders geht.
Der wichtigste Beitrag dieses Buches ist meiner Meinung nach die Feststellung, dass jedes Menschenleben unendlich kostbar ist. Wie der leibliche Sohn der Familie Guido sagt: "Die Tatsache, dass ein Mensch heute nicht existieren darf, weil er behindert ist und nicht den Erwartungen der Gesellschaft entspricht, finde ich widerlich. Alles muss gleich sein, alles muss funktionieren und wenn ein Down-Syndrom-Kind dazwischenkommt, muss es sterben, weil es nicht in das Bild einer Familie passt." Diese Familie zeigt vorbildhaft, dass es auch anders geht.Simone und Bernhard Guido: Tim lebt!