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Was macht eigentlich Yasmina Hunzinger?

Kraftvolle Stimme, knallrote Haare – das sind Yasmina Hunzingers Markenzeichen. Im Interview verrät die Wahl-Kölnerin, welchen Opernstar sie früher heiraten wollte und warum sie seit langem wieder Musik in Deutsch geschrieben und veröffentlicht hat.

Yasmina, 2011 hast du bei „The Voice of Germany“ den 4. Platz im Team Nena erreicht. Zwei Jahre später hättest du beinahe die Schweiz beim Eurovision Song Contest vertreten. Danach wurde es für die Öffentlichkeit etwas stiller um dich …

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So still war es in den vergangenen Jahren gar nicht. Ich habe weiterhin als Sängerin, Songwriterin und Vocalcoach gearbeitet und meinen Lebensunterhalt damit bestritten. Zwar weniger präsent mit eigenen Songs, aber ich habe für verschiedene Künstler und Projekte Songs geschrieben, wie zum Beispiel „DEIN WORT – bleibt für immer und ewig“. Das sind vertonte Bibelverse. Während des ersten Lockdowns habe ich außerdem gemeinsam mit Arne Kopfermann den Trostsong Wir stehn auf geschrieben, den wir mit vielen Kollegen zusammen veröffentlicht haben.

Aber, ja, in den letzten Jahren hat sich unsere Musikbranche sehr verändert und da überkamen mich tatsächlich auch Selbstzweifel, ob ich denn überhaupt noch meinen Platz in dieser neuen Musikwelt finden würde. Ob es noch Menschen gibt, die meine Musik hören möchten und ob ich noch was zu sagen habe, was die Menschen interessiert. Dann kam auch noch Corona und viele Auftritte fielen aus. Mein Mann Sascha ist eine riesige Stütze für mich und mein bester Kritiker und Motivator. Er hat mich unterstützt und mir Mut gemacht, nicht aufzugeben. Also, ja, ich bin noch da. [lacht]

Was bist du eigentlich: Sängerin, Songwriterin oder Vocalcoach?

Von allem etwas. Während der Coronazeit habe ich mit befreundeten Künstlern im Projekt SUNDAYSONG jede Woche einen Song veröffentlicht. Das war musikalisch sehr vielfältig. Beteiligt waren liebe Kollegen wie zum Beispiel Jan Primke, Sarah Kaiser, Debby Smith, Arne Kopfermann und Christoph Zehendner. Es waren säkulare und christliche Songs dabei, die dem Zweck dienten, den Menschen in dieser schwierigen Zeit Mut zu machen.

Zusätzlich zu meiner Tätigkeit als Vocalcoach, die einen beträchtlichen Teil meiner Zeit einnimmt – sowohl mit Profisängern als auch mit ambitionierten Hobby-Sängerinnen und -Sängern – bin ich seit vielen Jahren auch als Vocalcoach in verschiedenen TV-Formaten aktiv. Diese Abwechslung schätze ich sehr. Darüber hinaus widme ich mich dem Schreiben von Songs für andere Künstler. Es erfüllt mich mit Freude, dass ich bereits zum zweiten Mal einen Song für Beatrice Egli beisteuern durfte. Beide Alben, an denen ich beteiligt war, erreichten Platz eins in den Charts. Kürzlich erhielt ich dafür sogar einen „Nr. 1 Albumchart-Award“ für unseren Song „Zwischen den Wolken“ auf ihrem Album ‚Balance‘!

Natürlich trete ich auch weiterhin als Sängerin auf und werde in Zukunft auch wieder mehr Konzerte geben. Meistens begleitet mich dabei nicht mehr eine große Band, sondern mein Gitarrist. Die Veranstalter sind heutzutage nicht mehr so risikofreudig wie noch vor einigen Jahren, und eine kleinere Besetzung hat oft bessere Chancen.

Foto: Sascha Salm

Wie wichtig ist dir die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern?

Ich habe es als besonders schön empfunden, gerade während der Coronazeit gemeinsame Wege zu gehen, den Zusammenhalt zu feiern und nicht nur das eigene Süppchen zu kochen. Es wäre wünschenswert, dass Künstler mehr dazu neigen, zusammenzustehen und sich gegenseitig zu unterstützen. Vielleicht hätten wir dann auch während der Pandemie mehr Aufmerksamkeit und Gehör bekommen.

Apropos Aufmerksamkeit … Stimmt es, dass du Startenor Luciano Pavarotti heiraten wolltest?

Tatsächlich war ich als Kind ein großer Fan von Luciano Pavarotti. Meine Eltern überraschten mich damals mit einem Konzert von ihm in der Arena di Verona. So sehr verehrte ich ihn, dass ich sogar einen Liebesbrief für ihn schrieb und der festen Überzeugung war, dass ich ihn einmal heiraten würde. Meine Eltern brachten mich damals zum Hotel, wo ich mich letztendlich nicht getraute, den Brief persönlich abzugeben. Heute bin ich seit fast fünf Jahren mit dem besten Mann der Welt verheiratet. Mein Sascha ist für mich der beste Partner in Crime, und gemeinsam bilden wir ein großartiges Team, auch in Bezug auf meine Arbeit.

Sascha & Yasmina
Yasmina und ihr Ehemann Sascha (Foto: privat)

Haben dich die vergangenen Jahre verändert?

In der Musikszene wird man oft als „Zicke“ oder „schwierig“ abgestempelt, wenn man offen ausspricht, was man denkt. Ich werde wohl immer diejenige sein, die ihre Meinung vertritt und dafür einsteht, aber inzwischen bin ich auch etwas besonnener geworden. Ich nehme mir einen Moment länger Zeit, bevor ich meine Meinung äußere. Dennoch ist es mir wichtig, authentisch zu bleiben, und das bedeutet auch, nicht immer den Mund zu halten und für meine Überzeugungen einzustehen.

Du hast viele Jahre lang keine eigenen Songs veröffentlicht, jetzt aber erstmals einen neuen Song auf Deutsch!

Genau! In meiner neuen Single STARK, die im Oktober erschienen ist, geht es um meine Reise zur eigenen Authentizität – und darum, diese zu feiern. Ich habe gelernt, nach außen Stärke zu zeigen, selbst wenn meine Schwächen innerlich brodeln und nagen, sie nicht immer nach außen zu tragen. Letztendlich geht es jedoch nicht um Schwäche oder gespielte Stärke, sondern einfach nur ums ECHT sein. ‚STARK‘ lädt dich dazu ein, dein ECHT sein zu leben und dich mutig zu zeigen, wie du bist.

Ich singe den Song auf Deutsch, was nur ‚fast‘ neu ist, da es bereits deutsche Songs auf meinem ersten Debütalbum „Always & Forever“ gab. Durch die Zusammenarbeit mit Arne Kopfermann habe ich mich erneut intensiv mit der deutschen Sprache auseinandergesetzt und gemeinsam haben wir Wege gefunden, Worte so zu wählen, dass sie gut klingen. Die Botschaft soll beim Hörer ankommen, das war mir besonders wichtig für meine neuen Songs.

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Welche Rolle spielt dein christlicher Glaube für deine Musik?

Ich habe mich nie explizit als christliche Sängerin bezeichnet, aber mein Glaube fließt in meine Texte ein. Mein Gottesbild hat sich im Laufe der Zeit gewandelt, doch ich zweifle nie daran, dass es einen liebevollen ‚Papa im Himmel‘ gibt, der es immer gut mit mir meint. Im Chorus von „STARK“ heißt es:

„Du sagst, wenn ich schwach bin,
bin ich stark,
weil du meine Stärke bist,
du lässt mich nicht fall’n,

du stehst zu mir,
weil mich zu lieben dein Wesen ist.“

„Stark“ – Yasmina Hunzinger

Jeder darf den Songinhalt für sich so deuten, wie er es gerne möchte, für mich persönlich ist das „Du“ allerdings an meinen Papa im Himmel gerichtet.

Wird es künftig mehr Yasmina-Songs geben?

Ja, definitiv! Mein Vorhaben ist es, im neuen Jahr alle paar Wochen einen frischen Song zu veröffentlichen. Es gibt noch viele großartige Stücke, die darauf warten, gehört zu werden. Der nächste Song mit dem hochaktuellen Titel „Shalom“ wird bereits im Dezember veröffentlicht. Angesichts der heutigen Spaltungen, in denen Menschen aufeinander losgehen, möchte ich etwas dagegensetzen. Kriege beginnen im Kleinen, wenn wir den anderen nicht respektieren. „Shalom“ soll die Essenz von Frieden, Liebe und Verbundenheit vermitteln und dazu ermutigen, Brücken anstelle von Mauern zu bauen

Vielen Dank für das Gespräch.

Die Fragen stellte Daniel Wildraut

Hier geht es zur Homepage von Yasmina Hunzinger

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