„Das Wort zum Sonntag“ ist mit seinem 70-jährigen Bestehen das zweitälteste Format im deutschen Fernsehen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird auf der Festveranstaltung ein persönliches Grußwort sprechen.
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Deutsche Bischofskonferenz und die ARD feiern am 14. November das 70-jährige Jubiläum des Formats Wort zum Sonntag. Laut einer Pressemeldung der EKD wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Sendung persönlich würdigen und ein Grußwort sprechen.
Geplant sei zudem „ein abwechslungsreiches Programm mit Rückblicken auf die vergangenen 70 Jahre“. Unter anderem werde es Gespräche mit Bischöfin Kirsten Fehrs, amtierende Ratsvorsitzende der EKD, Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Katja Wildermuth, Intendantin des Bayerischen Rundfunks, sowie Christine Strobl, Programmdirektorin der ARD, geben.
Jeden Samstag nach den „Tagesthemen“ sendet Das Erste (ARD) den vierminütigen aktuellen Kommentar aus christlicher Sicht, für deren Inhalt die Kirchen verantwortlich sind. Die älteste Fernsehsendung Deutschlands ist die Tagesschau.
Link: Das Wort zum Sonntag (ARD)
Weiterlesen:
Wior brauchen den ganzen Jesus
Ich bin davon überzeugt, dass SELTSAM hier auch meine Meinung absolut wiedergibt. Ausserdem gehört zur Bekehrung und Nachfolge Jesu auch das viele, was er sagte und vorlebte: Die Bergpredigt und seine Worte zur Liebe. Weil nur, wenn wir als Christinnen und Christen auch Licht der Welt sind, dann eher wie eine Bibel auf zwei Beinen wirken. Das geht also häufig nicht mit dogmatische Schmalspur. Zumindest ist dies kein Königsweg: Wir brauchen den ganzen Jesus.
Ich habe noch nie ein „Wort zum Sonntag“ gehört, das die Bekehrung zu Jesus angesprochen hätte …
Dann haben Sie wohl nur auf ganz bestimmte Worte gewartet. Aber der Glaube an Jesus ist eben nicht einfach ein Wortglauben, eine Formel.
Hier in einem christlichen Kontext werden ihre Worte sicher unmittelbar verstanden. Aber das Ziel der o.g. Sendung ist ja gerade, diejenigen anzusprechen, die nicht in diesem christlichen Vokabular leben, die Bildsprache der Bibel nicht mehr kennen, und auch die biblische Hoffnung nicht teilen. Es geht gerade darum, eine Anknüpfung erst zu finden, mit deren Alltag, deren Sorgen, deren Verständnis. Um überhaupt erst ein Gespür dafür zu wecken, dass es über den Alltag hinaus eine Hoffnung gibt. Wenn da einfach nur gesagt wird: „Bekehre dich“ wird das überhaupt nicht so verstanden, wie Sie es vielleicht verstehen. Wenn der ganze Hintergrund nicht da ist, wenn jemand wirklich nichts damit verbindet, dann bedeuten ihm diese Worte nichts, er fühlt sich nur unverstanden und wendet sich ab. Klassisch aneinander vorbei geredet. – Um in einem Raum predigen zu können, muss man erst mal eingetreten sein. In diesen kurzen Sendungen geht es um das erste Öffnen von Türen. Es geht darum, zum Vertrauen auf Gott einzuladen, zu ermutigen. Die von Ihnen angesprochene „Eigenleistung“, sich „zu bekehren“ ist immer nur ein zweiter Schritt, nachdem Gott den ersten getan hat.
Mit dem im „Wort zum Sonntag“ verbreiteten Humanismus öffnet man keinem einzigen Menschen die Tür zu Jesus …
Wieder das übliche christliche Narrativ über die Kirche/n
Antwort an Herrn Wößner: Ich vermag nicht zu erkennen, dass der im Wort zum Sonntag verbreitete Humanismus keinem einzigen Menschen die Tür zu Jesus zu öffnen. Erstens öffnet Jesus jedem Menschen selbst die Tür zu sich und nicht der Pfarrer, Priester oder Prediger. Zweitens bedeutet Humanismus Menschlichkeit und jedenfalls wurde Gott eben wegen der Defizite unserer Menschlichkeit ein menschlicher Bruder auf Erden. Drittens redet der/die Sprecher/in des Wort zum Sonntag zu meist zu kirchen- und glaubensfernen Menschen, die man da abholen muss wo sie stehen. Wir müssen dies in unseren Kirchen meist nicht tun, weil dort nur die wenigen Frommen sitzen, die angeblich alles schon kapiert haben. Fünftens kann ja vom Wort zum Sonntag nichts Gutes kommen, denn das haben ja die beiden großen Kirchen vorallem initiiert und die bestehen ja – wenn ich Sie da nicht missdeute – eigentlich nur aus keinen richtigen Christinnen und Christen. Leider passt dies zu Ihrem Narrativ – zu Ihrer Erzählung – über die Kirchenchristen und Kirchenpfarrer:innen. Wer so denkt müsste eigentlich Angst haben, dass es im Himmel sehr einsam sein wird. Kaum einer erreicht solche Größe ein Heiligkeit und Rechtgläubigkeit. Dabei soll doch die Liebe über Glauben und Hoffnung stehen. Und Gott als der Vater und Mutter aller Menschen, denn er erschuf jeden Einzelnen. Und immerhin ist der Bundespräsident sich nicht zu schade, bei der Festversammlung das Wort zum Sonntag zu loben.
„Mit dem im „Wort zum Sonntag“ verbreiteten Humanismus öffnet man keinem einzigen Menschen die Tür zu Jesus“
Ich bin erschrocken über so viel Ignoranz und Arroganz: schnell mal 70 Jahre wegwischen wollen und leichtfertig meinen, für Millionen Zuschauer sprechen zu können.