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Anschlag in Nigeria: Kirchen im Nordosten in Brand gesetzt

Bei einem Anschlag auf ein Dorf im Bundesstaat Borno im Nordosten Nigerias haben schwer bewaffnete Angreifer am Montag drei Kirchen, Läden und Wohnhäuser in Brand gesetzt.

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 Die Männer seien bei Sonnenaufgang aus dem nahen Sambisaforst in das Dorf Dille eingedrungen und hätten mit Raketenwerfern und Sprengsätzen angegriffen, berichteten Augenzeugen der nigerianischen Tageszeitung «Vanguard». Über die Zahl von Opfern war zunächst nichts bekannt. Vermutlich handelt es sich bei den Attentätern um Mitglieder der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram.

 Deren Anführer Abubakar Shekau bekannte sich unterdessen in einem Video zu dem Anschlag auf ein Einkaufszentrum in der Hauptstadt Abuja, bei dem am 25. Juni mindestens 21 Menschen getötet worden waren. Auch für einen Anschlag am gleichen Tag in der Hafenstadt Lagos erklärte Shekau sich verantwortlich. Die Täterschaft für die Anschläge ist jedoch nicht eindeutig bewiesen.

 In dem Video, das nigerianischen Journalisten vorlag, betonte Shekau seine Nähe zu Islamisten wie Al-Kaida-Anführer Ayman al-Zawahiri und dem Chef der irakischen Terrorgruppe «Islamischer Staat» (IS), Abu Bakr al-Baghdadi. Diese seien wie Brüder für ihn. Zudem erklärte Shekau erneut seine Bereitschaft, die mehr als 240 vor drei Monaten in Chibok entführten Schülerinnen gegen inhaftierte Angehörige von Boko-Haram-Kämpfern auszutauschen. Nigerias Präsident Goodluck Jonathan lehnt dies bislang ab.

 Am Montag sollte Jonathan in Nigerias Hauptstadt Abuja mit der pakistanischen Mädchenrechtsaktivistin Malala Yousafzai zusammentreffen, die mehr Engagement von Nigerias Regierung zur Freilassung der Mädchen fordert. Bereits am Wochenende hatte Yousafzai, die am Montag ihren 17. Geburtstag feierte, sich mit Angehörigen der Schülerinnen getroffen.

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 Derweil erklärte Nigerias Ex-Präsident Olusegun Obasanjo, die Bekämpfung von Boko Haram liege in der Verantwortung seines Landes. «Es ist nicht die Aufgabe der Weltgemeinschaft, das Problem Boko Haram zu lösen, sagte der 77-Jährige der Tageszeitung »Die Welt« (Montagsausgabe). »Nigeria wird das Problem lösen«, sagte Obasanjo. Ausländische Unterstützung, beispielsweise durch die Geheimdienste, sei jedoch willkommen.

 Um manche Ursachen für die Entstehung von Boko Haram wie Armut und mangelnde Bildungschancen zu beseitigen, brauche es Jahrzehnte. Anderen wie dem Drogenhandel oder der »armseligen Interpretation von Religion« könne man schneller begegnen, sagte der Politiker, der Nigeria von 1976 bis 1979 als Militärmachthaber und von 1999 bis 2007 als gewählter Präsident regierte. »Wenn schlecht ausgebildete Imame einfach falsche Dinge predigen, können wir denen gut ausgebildete Imame zur Seite stellen, die ihnen sagen: ‚Hört mal zu, das hier steht im Koran. Was ihr daraus ableitet, ist falsch.’«

 Boko Haram versteht sich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida. Der Name bedeutet »Westliche Bildung ist Sünde". Seit Anfang des Jahres wurden bei Anschlägen der Gruppe vor allem im Nordosten Nigerias mehr als 3.300 Menschen getötet. Ziel von Boko Haram ist nach eigenen Angaben die Errichtung eines Kalifatsstaates im Norden Nigerias. Die Bewegung ist aber auch in zahlreiche kriminelle Geschäfte verstrickt. 

(Quelle: epd)

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