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Anschläge in Nigeria: „Christen bieten ein gutes Angriffsziel“

Unter den Christen im Norden Nigerias wächst nach den jüngsten Mord-Anschlägen die Angst. "Die Regierung hat das Problem ‚Boko Haram‘ offensichtlich völlig unterschätzt", glaubt Dr. Daniel Ottenberg vom Hilfswerk "Open Doors".

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 Nigeria steht mit seinen ca. 150 Millionen Einwohnern auf Platz acht der bevölkerungsreichsten Staaten. Dagegen hat "Boko Haram" nach Schätzungen von Experten nicht viel mehr als einige hundert aktive Kämpfer. "Allerdings ist die Sekte offenbar viel besser organisiert als angenommen", sagt Ottenberg. Dazu gebe es in der islamischen Bevölkerung durchaus auch Sympathien für Boko Haram, deren Kämpfer nach den Anschlägen bislang immer erfolgreich untergetaucht sind. "Manche Quellen berichten auch, dass Teile der Armee an einzelnen Übergrifffen beteiligt waren", so Ottenberg.

 Ihre Taktik haben die radikalen Islamisten im Laufe der vergangenen zehn Jahre verändert. "Früher gab es mehr gezielte Einzelattentate, jetzt verüben sie Bombenanschläge", erklärt der "Open Doors"-Experte. Das Ultimatum zeige: "Die Sekte fordert den Staat offen heraus." Inzwischen hat der (christliche) nigerianische Präsident Goodluck Jonathan "Boko Haram" den Kampf angesagt. Er räumte sogar kürzlich ein, es gebe vermutlich "Boko-Haram"-Sympathisanten in der Regierung, bei der Armee, der Polizei und bei privaten Sicherheitsfirmen. Und so ist das Vertrauen der christlichen Bevölkerung in die Staatsmacht nicht allzu groß. Kirchenführer haben die Christen bereits zum Selbstschutz aufgerufen.

 Das soziale, wirtschaftliche und ethnische Konflitpotenzial in Nigeria ist groß (Jesus.de berichtete). Seit der Verdopplung der Benzinpreise Anfang Januar drohen landesweite Streiks. Der westafrikanische Staat ist zwar reich an Erdöl, muss jedoch wegen fehlender Raffinerien Treibstoff importieren. Die allgegenwärtige Korruption sorgt außerdem dafür, dass ein beträchtlicher Teil der Gewinne aus dem Ölexport der Bevölkerung nicht zugute kommt. Vor allem bei den Muslimen im Norden ist die Stimmung schlecht. Sie fühlen sich nach wie vor um die Präsidentschaft betrogen. "Und so bieten die Christen ein gutes Angriffsziel", sagt Ottenberg. Die ersten Christen sollen den Norden Nigerias bereits verlassen haben.

(Quelle: jesus.de)

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