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Avi Primor: Früherer Botschafter Israels kritisiert Seligsprechungsverfahren für Papst Pius XII.

Avi Primor, früherer Botschafter Israels in Deutschland, hat sich kritisch zum laufenden Seligsprechungsverfahren für Papst Pius XII. (1876-1958) geäußert. In einem Gastbeitrag für die «Frankfurter Rundschau» (Mittwochsausgabe) forderte er «eine ehrliche historische Untersuchung» der Rolle von Pius während der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Diese sei ohne die Öffnung der Vatikan-Archive der Pius-Ära nicht möglich.

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 Papst Pius XII. gilt als einer der umstrittensten Päpste des vergangenen Jahrhunderts. Er wurde 1939 zum Papst gewählt. Während ihm seine Kritiker vorwerfen, zum Holocaust geschwiegen zu haben, betonen andere Historiker, er habe Hunderttausenden Juden in der NS-Zeit das Leben gerettet. 1963 löste Rolf Hochhuths Drama «Der Stellvertreter» die Diskussion um eine Mitschuld des Papstes an der Judenvernichtung aus.

 Primor kritisierte, Pius XII. habe Naziverbrechen nie verurteilt, «den Holocaust an den Juden schon gar nicht». Eine einzige begrenzte Ausnahme habe es in seiner Weihnachtsansprache 1942 gegeben, in der er bedauerte, dass «Hunderttausende ohne jede Schuld von ihrer Seite bloß wegen ihrer Volks- und Rassenzugehörigkeit dem Tode oder der allmählichen Ausrottung preisgegeben worden sind».

 Jedoch seien dabei weder Deutsche noch Nazis noch Juden namentlich erwähnt worden, so Primor weiter. Die Verteidiger von Pius behaupteten, er hätte geschwiegen, um die Katholiken, die unter der Naziherrschaft lebten, zu schützen. Primor: «Wenn dies stimmen sollte, dann müsste man erklären, warum dieser Papst auch nach dem Krieg bis zu seinem Tod 1958 weder die Verbrechen der Nazis noch den Holocaust verurteilt hat.» 

(Quelle: epd)

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