Das Gerichtsverfahren gegen den Bremer Pastor Olaf Latzel ist nach Zahlung einer Geldauflage endgültig eingestellt worden. Ein innerkirchliches Disziplinarverfahren läuft noch.
„Herr Latzel hat den Betrag vollständig gezahlt und hier nachgewiesen“, bestätigte ein Sprecher des Bremer Landgerichtes auf Nachfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd). Der Bremer Pastor stand wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung vor Gericht.
In einem Berufungsprozess vor dem Landgericht hatten sich Ende August alle Beteiligten darauf geeinigt, das Verfahren einzustellen – mit der Auflage, dass der 56-jährige Theologe 5.000 Euro an das Bremer Rat-und-Tat-Zentrum für queeres Leben zahlt. Dem Beschluss war eine Entschuldigung Latzels vorausgegangen. Der Pastor der konservativen Bremer St.-Martini-Gemeinde hatte sich 2019 in einem „Eheseminar“ abfällig über die Gender-Bewegung und über Homosexuelle geäußert.
Latzel musste das Geld binnen sechs Monaten zahlen. Hätte er dies nicht getan, wäre das Verfahren wieder aufgenommen worden. Mit der nun erfolgten Zahlung werde es auf Antrag der Staatsanwaltschaft endgültig eingestellt, erklärte ein Gerichtssprecher. Zuvor hatten sich Gerichte über mehrere Jahre und in unterschiedlichen Instanzen mit dem Fall beschäftigt.
Volksverhetzung?
Mit der endgültigen Einstellung gibt es keine gerichtliche Entscheidung in der Sache, also keine juristische Bewertung, ob Latzels Worte die Menschenwürde verletzt haben und volksverhetzend waren oder nicht. Der Pastor hatte in dem Eheseminar von „Genderdreck“, „teuflischer Homolobby“ und „Verbrechern“ auf dem Christopher-Street-Day gesprochen. Ein innerkirchliches Disziplinarverfahren wegen der Äußerungen ist noch im Gange.
12-13 Es ist nicht unsere Aufgabe, Leute zu verurteilen, die nicht zur Gemeinde gehören. Das wird Gott tun. Aber für das, was in der Gemeinde geschieht, tragt ihr die Verantwortung. »Entfernt den Bösen aus eurer Mitte!«, heißt es schon in der Heiligen Schrift. (5Mo 17,7)
Da ist die EKD ja nun dabei. Ein Disziplinarverfahren dauert nun mal seine Zeit
Für alle, die ewige Wahrheiten nachplappern, hat André Heller ein Lied gesungen, eine Hymne auf die Liebe, den freien Geist, das weite Herz. Und so fängt es an: „Und wenn ein Mann einen Mann liebt, soll er ihn Lieben, wenn er ihn liebt, denn ich will, dass es das alles gibt, was es gibt. Und wenn eine Frau eine Frau liebt, soll sie sie lieben, wenn sie sie liebt. Denn ich will, dass es das alles gibt, was es gibt…“
Es soll Leute geben, die ausgelebte Homosexualität als Sünde bezeichnen, aber weder mit Steinen werfen, noch Sklaven besitzen und auch ihre ungehorsamen Kinder nicht totschlagen. Diese Leute schaffen es, einen neutestamentlichen Glauben zu leben und sind fähig ewige Gebote Gottes von zeitlich und auf das Volk Israel bezogene Anweisungen zu unterscheiden.
Sie werden nicht irre an augenscheinlich widersprüchlichen Aussagen, sondern erkennen in allem einen liebenden aber auch heiligen und gerechten Gott. Sein „Markenzeichen“ ist das zugegeben etwas abgedroschene Prinzip „er liebt den Sünder, aber er hasst die Sünde“ !
Ich finde Latzel hat über das Ziel hinausgeschossen, verstehe aber die Absicht, den „ein für allemal überlieferten Gauben“ (Judasbrief) gegen einen beliebigen, dem Zeitgeist ergebenen Glauben zu verteidigen.
Zum Ende sei noch angemerkt, die „Verhaltensregeln“ der apostolischen Lehrer, sind weder Blaupausen für staatliche Verordnungen, noch als moralisch, ethische Anregungen für eine „gottlose Welt“ gedacht. Sie spiegeln vielmehr den Anspruch Gottes wieder, der seine heilige Kirche baut, ein für abgesondertes Volk Gottes, ein „Kontrastprogramm“, eine „AFW“ eine Alternative für die Welt !
sprich sie suchen sich die Sünden raus, die andere betreffen. Rosinenpickerei.
Wie viel steht im christlichen Testament zu Homosexualität und wie viel zu Geiz, Lieblosigkeit, etc.?
Wobei dieses ja wirklich im Gegensatz zur Homosexualität anderen Menschen schadet.
Das diese Menschen vor lauter Balken überhaupt noch Homosexuelle erkennen können, kann man schlicht als Wunder bezeichnen. Nur nicht als gutes.
Vielleicht Gottes Wort sprechen lassen?
Levitikus 18:22 (Altes Testament)
„Du sollst nicht bei einem Mann liegen, wie man bei einer Frau liegt; es ist ein Gräuel.“
Levitikus 20:13 (Altes Testament)
„Wenn jemand bei einem Mann liegt, wie man bei einer Frau liegt, so haben beide einen Gräuel verübt; sie sollen unbedingt getötet werden.“
Römer 1:26-27 (Neues Testament)
„Darum hat sie Gott dahingegeben in schändliche Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; ebenso haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in Begierde, sodass sie Männer mit Männern Schande trieben und den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfingen.“
1. Korinther 6:9-10 (Neues Testament)
„Oder wisst ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Knabenschänder, noch Diebe, noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes erben.“
1. Timotheus 1:9-10 (Neues Testament)
„… und wenn jemand etwas anderes lehrt, was gesund ist, nach der herrlichen Botschaft des seligen Gottes, mit der ich betraut bin.“
Sie sind also für die Todesstrafe für praktizierende Homosexuelle? Verstehe ich das richtig? Da Sie Levitikus zitieren … In 19,19 wird Fruchtwechsel verboten, obwohl dies sinnvoller als eine Monokultur ist. Wie sehen Sie das? Oder 19,27: Verbot, den Bart zu stutzen. Nur für Israel relevant? Warum gilt dann 18:22 für alle? Sind Sie auch für die Todesstrafe für Fluchen gegen die Eltern ((20,9)? Oder bei Ehebruch (20,10)?
@Mark
Als Christen folgen wir dem lebendigen Wort (= Christus). Schau selbst, was ER zur Ehe gesagt hat:
Matth.19, [Luther]
1 Und es begab sich, als Jesus diese Rede vollendet hatte, machte er sich auf aus Galiläa und kam in das Gebiet von Judäa jenseits des Jordans;
2 und eine große Menge folgte ihm, und er heilte sie dort.
3 Da traten Pharisäer zu ihm und versuchten ihn und sprachen: Ist’s erlaubt, dass sich ein Mann aus irgendeinem Grund von seiner Frau scheidet?
4 Er aber antwortete und sprach: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer sie am Anfang schuf als Mann und Frau
5 und sprach: »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«?
6 So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch[1]. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!
7 Sie sprachen zu ihm: Warum hat dann Mose geboten, ihr einen Scheidebrief zu geben und sich von ihr zu scheiden?
8 Er sprach zu ihnen: Mose hat euch erlaubt, euch zu scheiden von euren Frauen, eures Herzens Härte wegen; von Anfang an aber ist’s nicht so gewesen.
9 Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Unzucht, und heiratet eine andere, der bricht die Ehe.
10 Da sprachen seine Jünger zu ihm: Steht die Sache eines Mannes mit seiner Frau so, dann ist’s nicht gut zu heiraten.
11 Er sprach aber zu ihnen: Dies Wort fassen nicht alle, sondern die, denen es gegeben ist.
12 Denn es gibt Verschnittene[2], die von Geburt an so sind; und es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Himmelreiches willen. Wer es fassen kann, der fasse es!
Kannst Du erkennen, wo hier Menschen mit homosexueller Neigung vorkommen? Gibt es eine „Extra-Wurst“ fuer sie?
Die 613 Gesetze fuer Juden (die du teilweise oben aufzaehlst) sind fuer uns Christen irrelevant. Es nuetzt nix damit zu argumentieren.
Fuer uns ist der Neue Bund in Jesus Christus relevant.
Die ersten Christen legen den aus, zB 1.Kor.6,9ff [DBU]
9 Habt ihr denn nicht begriffen, dass die, die sich der Ungerechtigkeit hingeben, keinen Anteil an Gottes neuer Wirklichkeit bekommen werden? Betrügt euch nicht selbst! Weder die, die sich sexuellem Fehlverhalten hingeben noch die Verehrer falscher Götter, weder Ehebrecher noch die, die sich passiv oder aktiv homosexuell betätigen,
10 weder Diebe noch Geldgierige und auch nicht Trinker, Lästerer oder Räuber werden Erben der neuen Wirklichkeit Gottes werden.
11 Genau so haben einige von euch gelebt. Doch ihr seid jetzt reingewaschen worden, ja, ihr seid auf die Seite Gottes gezogen worden, wirklich, ihr seid gerecht gesprochen worden! Und das alles durch ihn selbst, den Herrn Jesus, den Messias, und durch den Geist unseres Gottes.
Als Christen (die anderen koennen ja sowieso machen was sie wollen) gilt halt das Wort Gottes.
Aus Ehrfurcht vor Christus halten wir fuer wahr und richtig, was da steht. Im Zweifel und Unverstaendnis sagen wir nicht „ich weiss es besser“ oder „das gilt aber heute nicht mehr“.
Aus Ehrfurcht vor Gott „kaufen“ wir das Gesamtpacket und geben unser Unverstaendnis zu erst Gott, weil wir wissen, dass wir begrenzte Wesen sind.
So leben wir fuer uns selbst, wir fordern es nicht ein von Dritten!
LG Joerg v NRW
„Die 613 Gesetze fuer Juden (die du teilweise oben aufzaehlst) sind fuer uns Christen irrelevant.“
Damit fegst du in einem Satz große Teile des Pentateuch weg, der doch auch vom HG inspiriert ist. Oder nicht? Sollte Gott sich geirrt haben? Kein problem mitr dieser Frage? Immerhin hat Jesus auch gesagt, dass er kein Jota hinwegnehmen würde. Er hat in jüdischer Tradition gelebt. Für ihn galt es, und wir betrachten es als „irrelevant“ …
In der frühen Christenheit wurde heftig darum gerungen und gestritten: Was gilt – und was nicht? Durchgesetzt haten sich Paulus und die antijüdische Tradition, die „wir“ wiederum rückwirkend zum „Dogma“ gemacht haben.
Sie schreiben: „Als Christen gilt halt das Wort Gottes.“ Aber damit widersprechen Sie sich doch selbst, denn die Gebote sind – obwohl Wort Gottes – in Ihren Augen irrelevant. Ich will die ja gar nicht wieder einführen, da sind erschreckende Vorschriften dabei. Aber ich finde, dass Sie es sich etwas zu einfach machen. In meinen Augen tun Sie genau das auch, was in der Regel den „Liberalen“ vorgeworfen wird: Cherry picking. Das raussuchen, was passt. Nämlich zum eigenen Dogma.
Ist nur ein Gedankenanstoß. ich habe die Wahrheit nicht gepachtet.
>>„Die 613 Gesetze fuer Juden (die du teilweise oben aufzaehlst) sind fuer uns Christen irrelevant.“
>Damit fegst du in einem Satz große Teile des Pentateuch weg
Das tut er zu Recht. Denn nach jüdischem Verständnis gelten diese nur für Juden. Selbst die 10 Gebote waren nicht den Menschen sondern dem Volk Israel gegeben. Für Nichtjuden gelten die 7 noachidischen Weisungen laut jüdischer Lehre.
Jesus hat halt den Juden gepredigt (so ist auch ‚kein Jota‘ zu verstehen). Erst Paulus hat das ausgedehnt und damit gibt es halt diese Schwierigkeiten im Verständnis.
@Joerg
Ich glaube nicht, dass er für die Todesstrafe ist, aber zeigen diese Bibelverse nicht, wie sehr der Herr so etwas verurteilt? Müsste man auch nicht unserer modernen Zeit dazu stehen und sagen, dass es immerhin eine Sünde ist?
müsste man dann nicht aber auch sagen,
dass Vielehe keine Sünde ist und die Kinder halb tot zu schlagen auch keine Sünde ist?
oder vielleicht in der Gegenwart ankommen.
Mark hat schon recht.
Ansonsten wäre es konsequent, die Sklaverei wieder einzuführen und wenn jemand das eigene Kind tötet, dieses straffrei zu stellen.
Also keine Rosinenpickerei.
> Ein innerkirchliches Disziplinarverfahren wegen der Äußerungen ist noch im Gange.
Weil da evtl. nicht jeder firm in dieser Rechtsmaterie ist.
Kirchen sind quasi Behörden, es gibt also neben dem staatlichen Strafrecht auch ein innerkirchliches Disziplinarrecht. Wird ein Strafverfahren wie hier gegen Latzel eröffnet, ruht die disziplinarische Untersuchung bis zur Entscheidung in der Strafsache.
Wenn ein Urteil vorliegt, prüft man, ob man darüber hinaus noch eine Disziplinarstrafe ausspricht, die von Rüge bis zur Entlassung aus dem Dienst gehen kann. Das gilt auch nicht als Doppelbestrafung (auch wenn das mancher so empfinden mag; das ist eben eine Konsequenz aus dem Beamten-Dienstverhältnis eines Pastors, das halt nicht nur Vorteile hat)
Hier in diesem Fall läuft es nicht nur einfach weiter sondern es wurde nach Prüfung des Gerichtsurteils bewusst entschieden, es nicht zu beenden (und damit zu sagen, er ist genug bestraft) sondern man prüft hier ganz bewusst, ob eine weitere kirchliche Strafe für nötig gehalten wird.
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/latzel-disziplinarverfahren-pastor-bremen-100.html