Nach Ansicht des hannoverschen Landesbischofs Ralf Meister ist Bildung zentral für ein friedliches Miteinander der Religionen.
"Religion ohne Bildung ist in der riesengroßen Gefahr, direkt in den Fundamentalismus zu laufen", sagte Meister am Sonntag im Radiosender NDR1 Niedersachsen. Wichtig seien zudem Begegnungen. Die schärfsten Vorwürfe etwa gegen den Islam gebe es oft von Menschen, die noch nie in Kontakt mit muslimischen Gemeinden gewesen seien.
Der Bischof steht seit einem Jahr an der Spitze der größten evangelischen Landeskirche in Deutschland. Er habe in dieser Zeit viele Gespräche mit Muslimen geführt, sagte Meister. Dabei habe es immer eine große Ehrlichkeit auch bei Themen wie der Angst vor dem Islam gegeben. Ängste müsse man ernst nehmen, denn sie trügen zur Fremdenfeindlichkeit bei. Ereignisse wie die Mordanschläge von Toulouse vor einer Woche könnten Ängste schüren, sagte Meister. Doch hätten solche Taten oft auch einen politischen Hintergrund: "Ich bin ein bisschen vorsichtig, es allein aufs Religiöse zuzuspitzen."
(Quelle: epd)