Mit einer feierlichen Messe in Rio de Janeiro ist im Dienstagabend (Ortszeit) der 28. Weltjugendtag der katholischen Kirche eröffnet worden. Der Erzbischof von Rio de Janeiro, Orani Tempesta, rief die Gläubigen am Strand von Copacabana dazu auf, "Brücken zu bauen, statt Mauern und Hindernisse zu errichten."
Die brasilianische Metropole sei diese Woche das lebendige und junge Zentrum der Kirche, sagte Tempesta.
Rund 500.000 Menschen waren zur Eröffnungsveranstaltung gekommen. "Ich rühme all jene, die glauben, dass eine neue Welt möglich ist", sagte Tempesta in seiner Predigt, die auf riesigen Fernsehbildschirmen an dem vier Kilometer langen Strand übertragen wurde. Der Erzbischof gedachte der Straßenkinder, die vor 20 Jahren vor der Candelária-Kirche von Polizisten erschossen worden waren sowie der Opfern von anderen "traurigen Massakern".
Schon am Nachmittag hatten sich Zehntausende Jugendliche bei regnerischem Wetter am Strand zu einem großen Musikprogramm eingefunden. Papst Franziskus wird erst am Donnerstag nach seiner Fahrt zum Wallfahrtsort Aparecida zu den Teilnehmern des Weltjugendtages stoßen. Zu seinen öffentlichen Auftritten in Rio de Janeiro werden bis zu zwei Millionen Besucher erwartet.
Kurz vor Beginn der Auftaktveranstaltung des größten Katholiken-Treffens waren beide U-Bahn-Linien Rios wegen eines technischen Defekts ausgefallen. Im Zentrum brach ein Verkehrschaos aus, viele Pilger versuchten per Bus oder Taxi in den Stadtteil Copacabana zu gelangen.
Der Weltjugendtag steht unter dem biblischen Leitwort "Geht hin und macht zu Jüngern alle Völker der Erde!" 355.000 junge Menschen aus 175 Ländern haben sich zur Teilnahme eingeschrieben, unter ihnen rund 2.000 Deutsche. Am 28. Juli wird Papst Franziskus auf dem Campus Fidei im Stadtteil Guaratiba die Abschlussmesse halten.
(Quelle: epd)