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Bundestagspräsident Lammert: Gläubige Christen müssen beim Thema Asyl Stellung beziehen

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) ist überzeugt, dass Christen beim Thema Asyl nicht schweigen dürfen. "Ein überzeugter Christ kann sich zu diesem Thema nicht indifferent verhalten", sagte Lammert in einem Interview zum Katholikentag 2016 in Leipzig.

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Die "Herausforderung der Flüchtlingsströme" sei eine der Fragen mit hoher ethischer Relevanz, die sich gleichwohl nicht allein aus einem humanitären Geist heraus lösen lasse, sagte Lammert. "Bei aller Solidarität muss es erlaubt sein, nach Größenordnungen, Aufnahmekapazitäten und Möglichkeiten der Integration zu fragen.",sagte Lammert. "Plakative, scheinbar einfache Antworten führen bei dieser komplexen Problematik nicht zum Ziel." Deutschland sei "kein Experimentierfeld für alternative Gesellschaftsformen", erklärte der Bundestagspräsident. "Wer zu uns kommt, muss wissen, welche Regeln und Werte hier gelten."

Lammert wies außerdem darauf hin, dass nicht jeder Asylbewerber aus einem islamisch geprägten Land automatisch ein gläubiger Muslim sei. Das sei so wie bei Kirchenmitgliedern in Deutschland, die auch längst nicht alle ein "aktives oder gar offensives Verhältnis" zu ihrer Religion hätten.

"Mein Glaube ist ein selbstverständlicher Teil meiner Persönlichkeit"

Erstaunen äußerte Lammert darüber, dass gerade in den Regionen Deutschlands mitz der geringsten Zahl an Kirchenmitgliedern die "größte Furcht vor einer angeblich drohenden Islamisierung des ‚christlichen Abendlandes‘ zum Ausdruck gebracht wird". Besonders ärgerlich finde er dabei, dass viele Menschen dort von Einwanderern kulturelle Orientierung einforderten, die sie aber selbst in ihrer Art und Weise der Auseinandersetzung "schmerzlich vermissen" ließen. An geltende Regeln und Gesetze hätten sich natürlich alle Einwanderer zu halten: "Der Verweis auf andere Traditionen und kulturelle Hintergründe darf kein Rechtfertigungsgrund sein, diese Regeln zu unterlaufen, ganz egal ob es um das Thema sexuelle Selbstbestimmung, die Gleichberechtigung von Mann und Frau oder die Frage der Toleranz gegenüber anderen politischen und religiösen Überzeugungen geht."

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Über seinen eigenen Glauben sagte Lammert, dass seine "Glaubensbeziehung" aus der Familie heraus erwachsen sei und sich durch die aktive Mitarbeit in der Kirchengemeinde vor Ort gefestigt habe. "Mein Glaube ist ein selbstverständlicher Teil meiner Persönlichkeit und ich weiß nicht, ob ich ohne diesen Glauben und die damit verbundenen Orientierungsmaßstäbe überhaupt die politische Laufbahn eingeschlagen hätte", so Lammert.

Der Bundestagspräsident und Katholik Lammert wurde im Rahmen des 100-Tage-Countdowns zum 100. Deutschen Katholikentag (25. bis 29. Mai, Leipzig) interviewt. Das Gespräch wurde auf der Webseite "100tage100menschen.de" veröffentlicht.

Link: Das komplette Interview mit Norbert Lammert

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