In Burundi hat die katholische Kirche öffentlich die Repression durch die Regierung angeprangert. Das ostafrikanische Land leidet immer wieder unter gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Die katholischen Bischöfe des Landes kritisierten außerdem außergerichtliche Hinrichtungen, die verbreitete Praxis, Oppositionelle verschwinden zu lassen, die Entwicklung hin zu einem Einparteienstaat und das marode Justizsystem, wie der französische Sender RFI am Montag berichtete.
Die gemeinsame Erklärung sei während der traditionellen Messe bei der Bischofskonferenz am Sonntag vor tausenden Besuchern vorgelesen worden. Neben dem Vorgehen der derzeitigen Machthaber sprachen sie auch die immer weiter fortschreitende Verarmung der Bevölkerung an.
Politische Lage in Burundi
Burundi sei in der Vergangenheit aufgrund des Strebens nach Macht immer wieder in Gewalt versunken, kritisierte Erzbischof von Gitega und Präsident der katholischen Bischofskonferenz, Bonaventure Nahimana. Es sei notwendig, allen politischen Gruppierungen Raum zu geben und die persönlichen Freiheiten zu garantieren.
Das ostafrikanische Land hat immer wieder gewalttätige Auseinandersetzungen erlebt. Im Zentrum dieser Bürgerkriege standen häufig ethnische Zugehörigkeiten. Seit 2005 wird das Land von der Partei CNDD-FDD regiert. Zunächst unter dem autoritären Politiker Pierre Nkurunziza und nach dessen Tod seit 2020 von Èvariste Ndayishimiye.
Viele Menschen hatten sich eine Verbesserung der Verhältnisse unter Ndayishimiye erhofft. Während sich das Land zwar langsam wieder für internationale Beziehungen öffnet, bleiben Meinungs- und Pressefreiheit aber extrem eingeschränkt. Auch steckt das Land seit mehreren Jahren in einer Wirtschaftskrise. Burundi zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Im Mai 2025 wird das nächste Mal gewählt.