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City-Pastor: Anonymes Seelsorge-Angebot zieht Männer besonders an

Männer sind nach den Erfahrungen des evangelischen City-Seelsorgers Stephan Lackner eher zu tiefgehenden persönlichen Gesprächen bereit, wenn sie dafür einen niedrigschwelligen und anonymen Rahmen vorfinden.

Bei seinen Gesprächsangeboten in der hannoverschen Marktkirche verzeichnete er einen besonders hohen Anteil von männlichen Ratsuchenden – knapp die Hälfte. Das sei im Vergleich zur Klientel beispielsweise von Beratungsstellen ein deutlich größerer Anteil.

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Lackner führt dies auf die besonderen Bedingungen der Cityseelsorge zurück: «Bei uns muss man sich nicht anmelden, kann spontan kommen, niemand wird nach dem Namen gefragt, und man muss noch nicht mal ein Problem haben, wenn man mit uns reden will.» Für Männer sei dieses anonyme Angebot eine besondere Einstiegshilfe. 2021 hatte der City-Pastor 382 Gesprächskontakte. Für 2022 stehen die genauen Zahlen noch aus

Quelleepd

3 Kommentare

  1. Ich mache auch etwas zum Theme Männer, nämlich einen Männertreff. Auch das ist ein niederschwelliges Angebot, was sehr gut angenommen wird. Unkompliziert und ohne Vorbedigung. Wir treffen uns einfach nur zum Reden! Immer gibt es auch etwas zum Essen und Trinken!

    • EinFragender: Ist eine gute Idee. Vor vielen Jahren hatte meine Dienststelle der Diakonie ein solches gutfrequentiertes Angebot im Programm. Damals Mitte der 1980er Jahre waren das noch sehr mutige Männer, denn ihnen ging im Kleinstadtmilieu der Ruf voraus, die seien Schwächlinge.

  2. Ein gutes Angebot

    Ein gutes Angebot. Offensichtlich gehören Männer, und ich rechne zu dieser Variante der Schöpfung, oft auch zu denen die sich schämen: Einen oder eine Seelsorger*in in Anspruch zu nehmen, zu weinen, oder auch nur Schwächen zuzugestehen. (Vermutlich auch Psychotherapie als Hilfsangebot wahrzunehmen). Übrigens: Auch in unseren Evangelischen Kirchen gab bis wohl fast noch bis vor 100 Jahren ebenfalls Beichtstühle) Schwächen auch zuzugeben, ganz unanonym, würde ich eher als eine innere Stärke ansehen. Erst wenn wir beim Mitmenschen die eigenen ganz typischen Mängel oder Sonderlichkeiten entdecken, haben wir wahrscheinlich die notwendige Sensibilität. Dies wäre dann eine ganz moderne Art von Demut, sich nämlich sich möglichst nicht über sich selbst zu überhöhen. Würde dies dann auch nur teilweise global funktionieren, wären alle Probleme der Menschheit behoben. So kann man den Sündenfall auch psychologisch erklären. Sich nämlich sensibel und eigenkritisch zu verhalten, zehrt einfach an unserem menschlichen Ego. Ich schließe mich gerne in diese Selbstkritik mit ein.

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