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Diakonie-Gemeinde auch mit Muslimen und Konfessionslosen im Aufbau

In Hannover geht eine diakonische Einrichtung neue Wege: Sie will eine kirchliche Personalgemeinde gründen, in der auch Muslime und Konfessionslose Mitglied sein können.

In Hannover soll es bald eine ungewöhnliche Personalgemeinde geben, in der neben evangelischen Christen auch Katholiken, Muslime und Menschen ohne Konfession Mitglied werden können. Die künftige Diakonie-Gemeinde Stephansstift im Stadtteil Kleefeld sucht dafür nun Mitgründerinnen und Mitgründer, wie die Dachstiftung Diakonie am Wochenende mitteilte. Die Neugründung verstehe sich dabei nicht als Konkurrenz zu bestehenden evangelischen Kirchengemeinden, sondern als neuartige Ergänzung, als sogenannte «Personalgemeinde». Das Stephansstift ist ein Zentrum sozialer Arbeit in Hannover. Es wurde 1869 als Ausbildungsstätte für evangelische Diakone gegründet.

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Die Grundidee der neuen Diakonie-Gemeinde sei, eine kulturell bunte und religiös vielfältige Gemeinschaft zu bilden, in der die Mitglieder selbst das Programm und die Angebote bestimmen können. Ein Schwerpunkt des Gemeindelebens würden sicher Hilfsangebote sein, hieß es – etwa für Menschen im Kirchenasyl. Es könne auch um neue Formen von Spiritualität und Ritualen gehen oder um Lebensbegleitung von Mitgliedern, die auf dem Gelände des Stephansstifts in Jugendgruppen oder Altenheimen leben. Patenschaften für Projekte in einer nahegelegenen Schule seien ebenfalls denkbar. Die offizielle Gründung der neuen Gemeinde ist für den 11. Mai vorgesehen.

Heute unterhält das Stephansstift unter anderem Einrichtungen der Jugendhilfe sowie Altenheime, Betriebe und Fachschulen. Seit 2011 gehört es zur Dachstiftung Diakonie, die mit rund 5.000 Beschäftigten zu den größten sozialen Unternehmen in Niedersachsen zählt.

Quelleepd

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12 COMMENTS

  1. Wenn man nach den fundamentalistischen Postings hier geht, scheint es aus deren Sicht einzig möglich zu sein, Andersgläubigen oder Nichtgläubigen auf zweierlei Art zu begegnen: entweder sie erfolgreich zu missionieren oder sonst fremd und stumm nebeneinander zu leben. Nach dem Motto: es gibt nichts verbindendes, nichts gemeinsames, außer wenn ihr unseren Glauben annehmt und euren vergesst.
    Auf diese Art würden Fundamentalisten aus allen drei angesprochenen Richtungen (also Christen, Muslime, Atheisten) niemals miteinander in Kontakt kommen, weil sie jeweils mit dem Gegenüber nur kommunizieren würden, wenn er oder sie übertritt.
    Der Missionsbegriff von christlichen Fundamentalisten ist allerdings nicht deckungsgleich mit dem biblischen. Es nützt nichts, wenn man einfach biblische Worte jemandem entgegenschleudert, frei nach: „Friss oder stirb!“ Und wie oft ist es in der christlichen Geschichte vorgekommen, dass Missionare (ob kirchlich gesendet oder selbst ernannt) in ihrem Verhalten konträr zu ihren biblischen Worten und Werten lebten, und damit ihre Überzeugungskraft verloren gehen ließen. Sicher wird nun gesagt, sie seien eben fehlerhafte Menschen wie wir alle und Christus wirkt dennoch durch sie. Und natürlich stimmt das in gewisser Weise. Aber deren Sünde ist vielleicht sogar tiefer als viele meinen wollen: denn wenn sie ihr Gegenüber nicht wirklich als Mensch wahrgenommen haben, haben sie Christus nicht wahrgenommen („…einen von diesen Kleinsten…“)
    Und darum geht es: sich wahrnehmen, ernstnehmen, wertschätzen. Ich habe gute Kontakte sowohl mit Muslimen als auch mit Atheisten, tief und vertrauensvoll. Ich habe nicht den Drang, auf eine fundamentalistische Art zu missionieren oder überhaupt vorrangig mit einem Aufforderungscharakter in diese Kontakte zu gehen. Ich kann aus meinem Glauben heraus angstfrei und zweckfrei die ganz fremde Sicht des Islam oder Atheismus wahrnehmen, also kennenlernen, wie sie ihre Weltsicht beschreiben, Gemeinsames entdecken und Verschiedenheit aushalten. Aber gerade im gegenseitigen intensiven Kennenlernen entsteht ein tiefer Austausch, der weit über ein belehrendes Missionieren hinausgeht. Dadurch habe ich z.B verstehen gelernt, was Muslimen und Atheisten wichtig ist, oftmals abweichend von den gängigen Klischees, sondern Innenansichten, die einen vertrautem Rahmen brauchen. Wenn meine Darlegung meines Glaubens dazu beiträgt, meinen Glauben verständlich zu machen, auch wenn er nicht geteilt wird, sehe ich mich in der Nachfolge. Wenn mein erklärter Glaube mit meinem Verhalten übereinstimmt, bin ich hoffentlich glaubwürdig.
    Dazu braucht es Kontaktmöglichkeiten, die so eine Personalgemeinde anbieten kann.

  2. Die „traditionelle“ Sicht auf Glaube und Gemeinde wird überleben, aber wie man an den Kommentaren erkennen kann zerbröseln die „Fundamente“ auf allen Ebenen, theologisch und moralisch/ethisch. Wie Ekkehard richtig feststellt wird Synkretismus in christlichen Kreisen salonfähig. Dem steht Jesus selbst entgegen der sagt „niemand kommt zum Vater denn durch mich“ . Leute mit reichlich Fantasie und Deutungslust verbiegen biblische Texte bis zur Unkenntlichkeit und machen passend was nicht passt. Das trifft auf ziemlich alle Themenfelder zu die ihrem „progressiven“ Weltbild entgegenstehen. Wenn es nicht so traurig wäre, ist es schon beinahe belustigend was das für Blüten treibt. Auffallend ist dabei immer wieder der überstrapazierte Toleranzbegriff, aus biblisch prophetischer Sicht wird am Ende der Tage eine Art Einheitsreligion mit politischem Einfluß das Geschehen bestimmen. Ich denke die Weichen dazu werden heute gestellt, das Alles wird in einem Desaster enden, aber es ist wie zu altestamentlichen Zeiten die Leute wollen eingelullt werden, die Geschichte wiederholt sich !

    • Nicht die ewigen Klagelieder singen

      Lieber Stammtischbruder: Auch das Wort Jesu „niemand kommt zum Vater denn durch mich“, wird z. B. von mir überhaupt nicht infrage gestellt. Im Gegenteil. Aber Jesus hat auch sagte, dass er nicht als Richter kommt, sondern als milder Herrscher bzw. als ein Erlöser. Die Botschaft von Kreuz sagt eindeutig, daß dort auf Golgatha alle unsere Schuld auch völlig unwiderruflich, wie durch eine notariellen Urkunde, völlig vergeben wird. Und selbstverständlich muss jeder und jede da bei Gott eine eigenständige Entscheidung beisteuern. Am Ende werden sich alle Knie vor Jesus, wie ich also glaube, völlig freiwillig beugen. Im Umkehrschluss wird keine theologische Logik entstehen: Wenn nämlich nur die 99,9% – gerechnet von der Steinzeit bis in eine ferne Zukunft – die nicht fromm und/oder Christen sein konnten – nicht in den Himmel oder höchstens in die Hölle kommen. Dann ist Gott mit seinem Erlösungswerk grandios gescheitert und der Himmel bleibt leer. Was ich nun überhaupt nicht glauben könnte wäre, daß Gott scheitern könnte mit seiner Erlösung. Ich glaube auch nicht, dass man ohne Jesus Erlösung erfährt und daß ich mich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehend selbst erlösen könnte. Ich würde diese ewigen alten Klagelieder von der synkretistischen Kirche und dem bösen progressiven Weltbild nicht unbedingt so weiter singen. Die Vergangenheit, wenn wir nur ins Mittelalter und die dortige Kirche sehen, war dunkel genug und damals war die Bilanz noch wesentlich negativer. Oder wenn sie in Hitlers tausendjähriges Reich blicken, wo leider die Christ:innen hierzulande
      willig die vielen kleinen Rädchen im Getriebe des Führers Alleinherrschaft erst ermöglichten. Selbst die Frommen waren oft auch sehr beteiligt.
      Glaube ist aber auch das ganz große Vertrauen in Gott, dass alles was tut auch gelingen wird. Denn modern müssen wir sein, alleine für die gute Botschaft von der Liebe Gottes, und nicht einem himmlischen Scharfrichter, muss hier stets deutlich formuliert sein.

  3. Interessantes Projekt.

    Wäre schön, wenn Jesus.de da über die Entwicklung immer mal wieder berichten würde.

    Ich denke, dass in diesen überreligiösen Gemeinschaften inkl. Atheisten die Zukunft liegt, da es gelebte Toleranz verbunden mit Engagement ist.

  4. Wenn ein Konfessionsloser Mitglied in dieser „Gemeinde“ wird, ist er kein Konfessionsloser mehr.
    Aber die Klarheit der Begriffe ist im kirchlichen Allerlei leider schon längst verloren gegangen …

  5. Ich hab gar kein Problem wenn Christen, Atheisten, Muslime und Buddisten gemeinsam irgendeine NGO auf die Beine stellen, heiße Suppe verteilen und zusammen „we shall overcome“ singen. Nur der der Begriff „Gemeinde“ ist leider schon vergeben „Ekklesia“ die Herausgerufene, die Braut Jesu, Licht und Salz in der Welt, die Gemeinde in der Christus das Haupt ist.
    Das alles kann und will diese“Personalgemeinde“ nicht leisten, warum also schmückt man sich mit einem falschen Label?
    Man gründet doch auch keinen Fußballverein und spielt dann Schach.
    Ich kann mir dieses schräge Projekt nur so erklären, man hat keine Vorstellung davon hat wer Christus ist, wie soll man dann „Gemeinde “ verstehen ? Möglich wäre auch ein falsches Verständnis von Toleranz, oder aber, was verwerflich wäre ein Angriff auf den christlichen Glauben und was diesen ausmacht. Wie auch immer ? Halten wir uns an den der gesagt hat “ die Pforten der Hölle werden sie (die Gemeinde) nicht überwinden“ !

    • Ich bin mal Mitglied in einem reinem Billiardverein gewesen, der heute ein reiner Dartverein ist.

      Übrigens haben viele Sportvereine, die man als Fußballverein kennt, auch eine Schachabteilung.

    • Glücklichere Lebensalternativen

      Lieber Stammtischbruder: Die Ausschließerei hat noch niemals Sinn gemacht. Die beiden großen Kirchen erreichen 1-3% der Kirchensteuerzahler. Auch die Freikirchen erreichen – bezogen auf ihre eigene Mitgliederzahl – nicht mehr Menschen mit dem Glauben. Man darf auch nur in Kirchen etwa eine Beschäftigung finden, wenn man in einer der Arbeitsgemeinschaft der Kirchen angehörigen Kirche Mitglied ist. Dabei ist es unerheblich – auch wegen einem Mangel an der Fähigkeit des Dankenlesens – ob ich als Mitglied einer dieser Kirchen an irgendetwas glaube und/oder auf Gott hoffe oder nicht, es zählt nur meine auch faktisch nachprüfbare Mitgliedschaft. Also so ähnlich wie bei einer Versicherung, bei der ich meinen Mitgliedsbeitrag bezahle und dann bin ich eben wirklich zahlendes Mitglied. Aber es wäre doch wirklich phantastisch, wenn unsere Kirchen und Gemeinschaften soviel an wirklicher Gemeinschaft praktizieren, daß Menschen es als erstrebenswert finden, in deren Jesus-Freund:innenverband gerne auch praktizierendes Mitglied sind. Auch als Arbeitnehmer, als ein Atheist in einer Personalgemeinde der Diakonie, in der auch Muslime und Konfessionslose gleichberechtigt sind Wenn dabei Menschen dabei aber gewissermaßen nicht nur Ungläubige tolerierten, sondern vielleicht auch erhoffen, daß Nebenwirkung des Christseins eintreten: Nämlich Glaube, Hoffnung und Liebe wirken, wobei die Liebe die größte bei ihnen sein sollte. Der Heilige Geist kann wirken, wenn wir es uns dann auch erlauben, daß er wirkt. Und dem steht Toleranz nicht entgegen, denn nach meiner Überzeugung steht nirgends in der Bergpredigt Jesu, man dürfe nicht Toleranz üben: Im Gegenteil, jede und jeder darf Friedensstifter:in überall werden. Aber Frieden, Freundschaft und Nächstenliebe entsteht nicht durch eine Praxis des Ausschließeritis. Im übrigen wurden auch in damaliger Urgemeinde nicht nur die willentlich Gläubigen getauft, sondern auf Befehl des irdischen Herren, des Hausherren, meist wohl die ganze Hausgemeinschaften. Ich will nicht behaupten, dass dies immerzu nur negativ war. Glaube kann nicht nur, er wird auch sicherlich auch sehr ansteckend sein, wenn wir als Christinnen und Christen anderen Menschen Lebensalternativen anbieten, die glücklicher machen. Schlechter als andere Menschen auszuschließen, kann es keinesfalls werden. Zudem: Jesus hat mit allen möglichen Menschen verkehrt, vorallem mit jenen, die Hilfe brauchten. Ich kann mich nicht erinnern, daß er auch nur ein einziges Mal nicht voraussetzungslos handelte.

    • „neue Formen von Spiritualität und Ritualen“ mit Christen und Muslimen. Das ist nichts anderes als Synkretismus. Da finde ich das Wort „Gemeinde“ auch fehl am Platz.

    • So funktioniert Gemeinde kaum

      Aber so, lieber Stammtischbruder, funktioniert Gemeinde kaum. Es gibt unter uns in den großen Kirchen, die nur 1-3% derKirchensteuerzahlenden mit dem Glauben erreichen, dann logischerweise also ganz viele Nichtglaubende, Schwachglaubende, Zweifler, 1Jäjhrige die nur stimmungsvolle Heiligabendgottesdienste besuchen und viele die überall oder nirgends nach einer Wahrheit und Sinnhaftigkeit des Lebens verzweifelt suchen, oder auch nicht (mehr). Nun kann man gerne, dagegen ist nichts einzuwenden, auch eine Freikirche sein, aber dann wird man – entsprechend der eigenen Größe und Möglichkeit – auch nicht wirklich mehr Leute erreichen. Ob jemand nun ein Christ oder eine Christin ist, kann ich von außen nie entscheiden, es sei denn es würde mir von Betreffenden auch so adressiert. Auch die Urgemeinde war – sonst wäre es damit einfacher – keine reine Glaubensgemeinde und die Taufe keine wirklich perfekte Gläubigentaufe. Denn bisweilen (also meist immer) haben die Familienoberhäupter entschieden, die ganze Familie samt Dienstboten nun ebenfalls zu taufen. Da wurden dann auch alle getauft, aber nicht alle haben ihren Glauben ebenfalls praktiziert. In seine eigene Taufe, auch diejenigen von Babys, muss man später eben selbst eintreten. Möglichkeiten bieten hier die Ev. Konfirmation oder die katholische Firmung. Auch ich könnte mich sehr fromm dünken, regelmäßig den Gottesdienst besuchen, aber dann wüßte niemand, der keine Gedanken lesen kann und hellsichtig wäre, wie meine Seele innen wirklich aussieht. Die einfachste Lösung ist zu glauben, daß Jesus für alle Menschen am Kreuz starb, sogar für jene wo kein Missionar der Welt je auftauchen wird und trotzdem glaube ich, dass Jesu und damit Gottes Wort wahr wird. Nämlich dass sich alle Knie am Ende aller Zeiten vor Jesus freiwillig beugen werden. Was nun nicht heißt, wir hätte neben der sozialen Aufgabe nicht auch den dringenden unbedingten Auftrag einer Mission. Aber ich kann und darf das Unkraut und den Weizen nicht voneinander trennen, weil dann ein sehr großer Kollateralschaden entstehen würde. Es würde das Unkraut mit dem Weizen perfekt entfernt. Für mich ist jede Menschin und jeder Menschd daher Geschöpf Gottes, von ihm unendlich geliebt und dafür – nämlich für jeden – ist Jesus auch ans Kreuz gegangen. Dies bedeutet aber: Wir alle sind Sünder, auch mit allen Atheisten und Nihilisten. Nur wir haben uns bereits jetzt hier dem Freundeskreis Jesu angeschlossen. Auch an perfekte Christen glaube ich nicht. Aber täglich aus der Vergebung zu leben ist doch immer ein Segen.

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