Mit einer Kunstaktion protestiert die religionskritische Giordano-Bruno-Stiftung gegen einen städtischen Zuschuss für den evangelischen Kirchentag 2019 in Dortmund.
In der Dortmunder Innenstadt soll in dieser Woche eine rund drei Meter hohe Moses-Skulptur aufgestellt werden, wie die Stiftung am Montag mitteilte. Daneben verkünde eine Steintafel ein «11. Gebot»: «Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!»
Am Donnerstag soll der Dortmunder Stadtrat darüber abstimmen, ob die Stadt den Kirchentag mit 2,7 Millionen Euro unterstützt. Nach Angaben der Stadt Dortmund kostet der Kirchentag 2019 insgesamt 18 Millionen Euro. Davon zahlen die westfälische Landeskirche 4,9 Millionen Euro, das Land Nordrhein-Westfalen 5,2 Millionen und der Kirchentag 6,1 Millionen Euro.
Unter Hinweis auf die hohe Verschuldung der Kommune fordert die Giordano-Bruno-Stiftung in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) sowie die Ratsmitglieder, auf einen Zuschuss zu verzichten. Kirchentage seien «für den Stadtsäckel ein Verlustgeschäft», heißt es in dem Schreiben. Die «Förderung konfessioneller Glaubensfeste» widerspreche dem Verfassungsgrundsatz der Trennung von Staat und Kirche.
Zuletzt hatte es über die Finanzierung des Katholikentages 2018 in Münster Auseinandersetzungen gegeben. Das Kommunalparlament lehnte einen direkten finanziellen Zuschuss für das katholische Laientreffen ab und will die Veranstaltung stattdessen durch die kostenlose Nutzung von Veranstaltungsräumen und Nahverkehrsleistungen unterstützen.
Der Kirchentag 2015 fand Anfang Juni in Stuttgart statt. Das nächste Protestantentreffen wird 2017 zum 500. Reformationsjubiläum in Berlin und Wittenberg gefeiert.
(Quelle: epd)
