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Erschreckende Bilanz: Internationaler Tag der Menschenrechte

Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, sieht eine zunehmende Welle von Unterdrückung und Diskriminierung weltweit. «Das Ausmaß der Menschenrechtsverletzungen ist deprimierend», erklärte sie anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte.

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Pillay beklagte vor allem, dass in vielen Staaten die Behörden die Menschenrechte missachten. Folter und willkürliche Haftstrafen seien in zahlreichen Ländern normal. Insbesondere verurteilte Pillay die lange Haftstrafe des chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo, der am Freitag in Abwesenheit mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wird. Sie forderte Lius Freilassung ebenso wie die seiner zahlreichen Gesinnungsgenossen, die ebenso verhaftet wurden.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon würdigte die Arbeit der Menschenrechtsverteidiger, seien dies Journalisten, Vertreter von Organisationen oder einzelne Bürger. Zu oft sei ihr Engagement mit einem hohen Risiko verbunden, sagte Ban. Sie würden belästigt, ihrer Arbeitsplätze beraubt oder zu Unrecht verhaftet. «In vielen Ländern werden sie gefoltert, geschlagen und ermordet.» Solange das Leben von Menschenrechtsverteidigern gefährdet sei, sei das Leben aller weniger sicher. Denn die Menschenrechte seien die Grundlage von Freiheit, Frieden, Entwicklung und Gerechtigkeit.

Der evangelische Auslandsbischof Martin Schindehütte erinnerte an die politischen Gefangenen, die wegen ihres Einsatzes für die Meinungsfreiheit weltweit in Gefängnissen sitzen. Zugleich lobte er das Engagement chinesischer Bürgerrechtler für die politische Weiterentwicklung der Volksrepublik. Es sei unerträglich und nicht hinzunehmen, «dass ein Mensch wegen seiner politischen Auffassung eingesperrt wird, zumal wenn er seine Auffassung ohne Gewalt vertritt», sagte Schindehütte in Hannover.

Auch zum engsten Kreis um den inhaftierten chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo gehörten überzeugte Christen, sagte Schindehütte. Das Eintreten dieser Männer und Frauen für die politische Weiterentwicklung Chinas verdiene vollsten Respekt. «Ihr Engagement ist dringend nötig für eine moderne, freiheitliche und demokratische Gesellschaft, in der Meinungs- und Religionsfreiheit anerkannt sind und niemand wegen seiner politischen Überzeugung verfolgt oder eingesperrt wird.»

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«Religionsfreiheit ist ein kostbares Gut und ein Prüfstein für die Verwirklichung aller Menschenrechte in einem Staat», sagt Dr. Daniel Ottenberg, Leiter des Referats Menschenrechte beim deutschen Zweig des Hilfswerks Open Doors (Kelkheim bei Frankfurt am Main). «Wenn man weiß, wie es in einem Land um die Religionsfreiheit steht, kann gut abgeleitet werden, wie es um die Menschenrechte im Allgemeinen bestellt ist.»

In vielen Staaten, die sich zu der UN-Menschenrechtscharta bekennen, werden religiöse Minderheiten benachteiligt, diskriminiert oder gar aktiv verfolgt, so Ottenberg weiter. Darunter in Afghanistan, Ägypten, Eritrea, Indien, der Irak oder Nigeria und Pakistan. Weltweit werden nach Einschätzung von Open Doors 100 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens verfolgt. Im Jahr 2010 habe sich die Situation von Christen in vielen Ländern der Welt verschlechtert. Angesichts dieses düsteren Bildes sei es ein Hoffnungsschimmer, dass Politiker in Deutschland und in Europa zunehmend beginnen, sich für die Verwirklichung der Religionsfreiheit zu interessieren.

Der Tag der Menschenrechte wird jedes Jahr am 10. Dezember begangen und erinnert an die Annahme der Allgemeine Erklärung der Menschenrechte 1948 durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen.

(Quelle: epd/jesus.de)

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