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Onlinekurs soll Lücke zwischen Denken und Glauben schließen

Macht die Wissenschaft Gott überflüssig? Ist die Bibel gewalttätig oder frauenfeindlich? Wieso lässt Gott Leid zu? Ein Onlinekurs des Pontes Instituts geht diesen Fragen nach.

Im Herbst 2023 startet der Onlinekurs „Glauben und Denken“ des Pontes Instituts für Wissenschaft, Kultur und Glaube im Rahmen der sogenannten „Pontes Akademie“. Ziel ist es, dass Teilnehmende ihren eigenen Glaubensfragen nachgehen und lernen, mit Andersdenkenden respektvoll in den Dialog zu treten, heißt es. Der zwölfwöchige Kurs besteht aus über 30 Video-Vorträgen, Forumsdiskussionen und praktischen Aufgaben.

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„An den christlichen Glauben gibt es große Anfragen – aus der Wissenschaft und aus der Gesellschaft. Auch Christinnen und Christen selbst haben berechtigte Zweifel und Fragen. Denen wollen wir in der Pontes Akademie nachgehen“, sagt Julia Garschagen, die Leiterin des Pontes Instituts. „Wir hoffen so, Menschen im eigenen Glauben auszurüsten. Außerdem wollen wir den Teilnehmenden helfen, in ihrem Umfeld mit anderen über ihren Glauben ins Gespräch zu kommen, ohne dass es peinlich oder unsachlich wird. Die Pontes Akademie soll die Lücke zwischen Denken und Glauben, zwischen Verstehen und verstanden werden schließen.“  

Die Kursinhalte werden jeweils wöchentlich freigeschaltet und können jederzeit bearbeitet werden. Die Teilnehmenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz können über ein Diskussionsforum miteinander ins Gespräch kommen und die Inhalte vertiefen. Dabei werden sie von einem Kursmoderator begleitet. Das Pontes Institut empfiehlt, etwa drei Stunden pro Woche einzuplanen.

Die Pontes Akademie richtet sich an ein interessiertes Laienpublikum und setzt keine theologischen oder apologetischen Vorkenntnisse voraus. Nach Abschluss des Kurses können die Teilnehmenden weiterhin auf die Inhalte zugreifen. Schülerinnen und Schüler, Studierende und Auszubildende zahlen 89 Euro, alle anderen 189 Euro.

Link: Zur Anmeldung.

1 Kommentar

  1. Lücke zwischen Denken und Glauben

    Unser christlicher Glaube ist keine (perfekte) Welterklärung. Glaube an Gott ist für Jesusfreundinnen und -freunde vor allem ein großes Vertrauen in Gott. Aber diese Erkenntnis verbietet nicht die Lücke zwischen Denken und Glauben zu schließen. Wir haben nicht umsonst ein großes Gehirn erhalten, daher dürfen wir es wie alle unsere Gaben auch benutzen. Nein: Wir müssen denken. Dafür gibt es mindestens mehrere Gründe. Wichtig scheint mir zu sein, einerseits zu wissen und auch zu akzeptieren, dass es in den weniger wichtigen Glaubensfragen immer auch unterschiedliche Auffassungen zwischen uns geben kann. Sagt doch schon Paulus, dass wir die Wahrheit nur wie in einem dunklen Spiegel sehen können, aber erst im Ewigen Leben Gott und die Wahrheit wirklich vollständig zu erkennen vermögen. Andererseits ermöglicht das Denken – mit Hilfe verfügbaren Wissens auch dabei – zumindest Scheinwidersprüche leichter zu überwinden.

    Für viele Gläubige ist die Evolutionslehre auch kein Widerspruch zur Schöpfungsgeschichte. Denn die Schöpfungsgeschichte, die hier dabei recht zutreffend Wirklichkeiten beschreibt, ist kein vom Himmel gekommenes Wissen wie es (wissenschaftlich) genau geschah, sondern ein sehr gutes „antikes Glaubensbekenntnis“ – und zudem ein „Schöpfungshymnus“. Wir glauben, dass die Ursache und der Anfang aller Dingen in Gott liegen – und dass er auch das Ziel allen Lebens ist. Dazwischen liegt aber unser Weg wieder in das Paradies, den Neuen Himmel und die Neue Erde Gottes, zurück. Warum wir diesen Weg erst antreten mussten, weshalb zunächst diese Trennung von Gott fast schon wie ein Widerspruch oder Rebellion gegen Gott in uns verankert ist – unsere Sünde – kann niemand perfekt beantworten. Wissenschaftlich wird es keine Weltformel geben, theologisch gibt es keine perfekten Antworten. Schon gar nicht über die Frage, warum es überhaupt etwas gibt, warum nicht das Nichts geblieben ist, dann müsste keine Kreatur leiden. Es gibt nur annähernde Anworten: Etwa weil Gott (immer) Schöpfer ist. Oder dass wir leben dürfen, weil Gott Anfang und Ziel als Liebe ist. Informationen über den Glauben ist für uns Christen aber enorm wichtig. Denn andererseits sind es oft Sekten bzw. andere Weltanschauungsgemeinschaften, die geradezu dazu trainiert sind ihre Überzeugungen weiterzugeben. In diesem Wettbewerb dürfen wir nicht kläglich scheitern. Nur wir als Christen bekommen keine vorgefertigen Antworten vorgelegt, sondern wir haben die Freiheit auch des Denkens. Denkverbote bestehen nicht. Unsere Erkenntnis endet da, wo uns die Gedanken des Schöpfers höher vorkommen als unsere Gedanken: Gott tickt anders. Wir sollen – wie auch er – unsere Feinde lieben, gleiches nicht mit gleichem vergelten und unser Recht anderen zu vergeben besitzt keine Grenzen. Weil auch Gottes Liebe grenzenlos ist. Die Grenzen zwischen Glaube und Unglaube ist dort, wo alles anscheinend nur biologisch erklärbar ist (oder Mathematik). Etwa: Liebe ist nur ein Vorgang in der Großhirnrinde. Oder: Liebe erklärt ein wenig, warum wir sind und weil Gott Liebe ist. Ich glaube nicht Atheismus und gar Nihilismus sind die größte Gefahr, weil diese beiden eher den Mangel besitzen der Hoffnungslosigkeit haben. Der Positivismus allerdings suggeriert, nur das was wir sehen, riechen und hören können – oder was sich mathematisch und physikalisch beweisen ließe, sei relevant. Positivisten glauben nur das was sie sehen. Dabei haben Positivisten ein großes Problem: Werte wie Liebe, Barmherzigkeit und Vergebung sind mit Biologie nicht zu begründen. Oder man kann auch das Gegenteil von ihnen ableiten, wenn sie nur Biologie sind. Etwa: Der Stärkere hat das größere Natur-Recht. Bekanntlich sind hier furchtbare Ideologien abzuleiten. Gott liebt aber das Schwache und wurde am Kreuz solidarisch mit allen die schwach sind.

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