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Iran: Gericht spricht neun Christen frei

Der Besuch einer Hauskirche reicht den Richtern nicht als Beweis für eine „Gefährdung der nationalen Sicherheit“. Andere Christen sitzen wegen desselben Vorwurfs jedoch weiter in Haft.

Ein Teheraner Berufungsgericht hat neun bereits verurteilte christliche Konvertiten von allen Anklagepunkten freigesprochen. Die Mitgliedschaft in einer Hauskirche sei keine „Gefährdung der nationalen Sicherheit“, verkündeten die Richter laut der Menschenrechtsorganisation Article18 in der Urteilsbegründung. Das Hilfswerk Open Doors sieht darin jedoch keinen Kurswechsel des Iran beim Umgang mit Christen und dem Thema Religionsfreiheit. Die Gerichte gingen nicht einheitlich mit Christen um.

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Die Männer waren im Oktober 2019 wegen „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ und „Mitgliedschaft in einer Hauskirche“ zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Ende November 2021 ordnete der Oberste Gerichtshof überraschend eine Überprüfung ihres Falles an, da man festgestellt habe, dass die Männer keine Straftat begangen hätten. Sie wurden daraufhin unter Auflagen freigelassen.

Urteil ist kein Hoffnungszeichen

Die Berufungsrichter kamen ebenfalls zu dem Ergebnis, dass es „unzureichende Beweise“ für die angeblichen Verbrechen gäbe. Im Urteil griffen sie nach Angaben von Article18 die Argumente der Verteidigung auf, wonach die neun Männer lediglich „in Übereinstimmung mit den Lehren des Christentums“ an Treffen der Hauskirche teilgenommen hätten. Als Christen seien sie zudem gelehrt worden, „in Gehorsam, Unterordnung und Unterstützung der Behörden“ zu leben.

Dieses Gerichtsurteil gibt anderen christlichen Konvertiten und ihren Anwälten laut Article18 die Möglichkeit, dieselben Argumente zur Verteidigung ihrer Gottesdienstbesuche zu nutzen. Allerdings entschieden die unterschiedlichen Richter nicht einheitlich. Einer der freigesprochenen Christen sitzt laut Article18 inzwischen wieder im Gefängnis und zwei weitere seien mit neuen Anklagen konfrontiert. Außerdem seien andere Christen immer noch wegen „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ inhaftiert.

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Auf dem Weltverfolgungsindex 2022 der christlichen Menschenrechtsorganisation Open Doors belegt Iran den neunten Platz unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

Link:

QuelleArticle18

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