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Islamwissenschaftlerin Rabeya : „Muslime müssen moderne Bildungsmethoden lernen“

Muslimische Gemeinden in Deutschland „müssen den Unterschied zwischen Moscheedidaktik und Schuldidaktik lernen“. Das sagte die muslimische Pädagogin und Islamwissenschaftlerin Rabeya Müller bei einer Diskussion über den Beitrag der Religion zur Bildung im Rahmen des Kirchentags in Bremen.

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Häufig herrsche gerade in Familien und Moscheen in Deutschland ein unkritisches, tradiertes Verständnis des Korans und von Bildung, wie zum Beispiel das sture Auswendiglernen von Koransuren. Dabei fordere der Koran zur Selbstreflektion auf, so Müller weiter. Zudem hinkten Muslime in Deutschland bei der Verbreitung eines hermeneutischen Zugangs zum Koran hinterher. „Da sind Theologen in anderen Ländern weiter.“

Auch deshalb sei es wichtig, den Islamunterricht in die Schulen zu bringen, sagte Müller. Die Pädagogin wies aber auch darauf hin, dass viele Muslime das Bedürfnis haben, nun parallel zum bisherigen konfessionellen christlichen Schulunterricht einen islamischen Unterricht zu haben, es gebe da „einen großen Nachholbedarf“. Dem widersprach Renate Jürgens-Pieper, Bildungssenatorin in Bremen, entschieden: „Das wäre ein Rückschritt.“ Bremen erarbeitet derzeit ein Konzept für einen „gemeinsamen Religionsunterricht“. Derzeit wird in den Schulen des Stadtstaats der so genannte biblische Geschichtsunterricht erteilt.

Ein solches Konzept, bei dem in der Schule alle Religionen und ethischen Fragen gemeinsam unterrichtet werden, bedeute aber, dass die jeweilige Religion die Vermittlung ihres eigenen Glaubens in den Gemeinden leisten müsste, sagte Thomas Wipf,  Ratspräsident des schweizerischen evangelischen Kirchenbunds und Vorsitzender des Rates der Religionen in der Schweiz. So laufe es zum Beispiel seit einiger Zeit in Zürich.

Die angemessene Gestalt eines Religionsunterrichts war zugleich auch Thema bei dem Podium „Reli – Pro und Contra“, das anlässlich des Berliner Volksentscheids kurzfristig ins Kirchentagsprogramm aufgenommen worden war. Ziel müsse es sein, so Kirchentagspräsidentin Karin von Welck bei der Pressekonferenz am Mittag, alle Kinder mit den gemeinsamen und verbindenden Grundlagen der Gesellschaft vertraut zu machen und Trennungen entgegenzuwirken.

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(Quelle: Kirchentag)

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