- Werbung -

Italien: Streit über islamischen Religionsunterricht

In Italien streiten Politiker und Bischöfe über die Einführung eines islamischen Religionsunterrichtes. Innenminister Roberto Maroni wies am Montag einen entsprechenden Vorschlag seines Kabinettskollegen Adolfo Urso zurück.

- Werbung -

  Islamunterricht an öffentlichen Schulen diene nicht der Integration, sagte Maroni von der «Lega Nord» am Montag im italienischen Rundfunk. Katholischer Religionsunterricht repräsentiere eine Kirche mit klarer Hierarchie und Werten. «Imame interpretieren frei den Koran, es gibt keine Lehre, keine klare Botschaft», argumentierte Maroni.

 Auch der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, wies den Vorstoß zurück. Katholischer Religionsunterricht sei durch das Konkordat zwischen Italien und dem Heiligen Stuhl garantiert. Er sei «integraler Bestandteil unserer Geschichte und Kultur». Hingegen unterstützten der Präsident der Abgeordnetenkammer, Gianfranco Fini, sowie Oppositionspolitiker den Vorstoß. Der Präsident des Päpstlichen Rats für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Renato Raffaele Martino, sagte, Muslime in Italien hätten einen Anspruch auf Religionsunterricht. Islamunterricht müsse allerdings staatlicher Aufsicht unterliegen, sagte Martino.

 In Italien leben schätzungsweise 1,2 Millionen Muslime, darunter etwa 185.000 Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter. Der katholische Religionsunterricht hat eine privilegierte Stellung an den öffentlichen Schulen. Die Lehrpläne für katholische Religion werden gemeinsam von Unterrichtsministerium und der italienischen Bischofskonferenz festgelegt, die Lehrer vom Staat vergütet.

 Erst in den Sommerferien war es zu einem Streit über den Rang des Religionsunterrichtes gekommen. Nachdem das Verwaltungsgericht der mittelitalienischen Region Latium entschieden hatte, dass Schüler durch die Teilnahme am Religionsunterricht keine bessere Noten erhalten dürften, wurde dieser Beschluss durch einen Erlass wieder rückgängig gemacht. Die Teilnahme am schulischen Religionsunterricht werde weiter benotet, und die Bewertung fließe in die Gesamtbeurteilung eines Schülers ein.

- Werbung -

(Quelle: epd)

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht