Der Altpräses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Manfred Sorg, wird am heutigen Freitag 75 Jahre alt. Sorg stand von 1996 bis 2004 an der Spitze der westfälischen Landeskirche. In seiner Amtszeit brachte der Theologe den Reformprozess "Kirche mit Zukunft" auf den Weg.

 Angesichts sinkender Mitgliederzahlen und zurückgehender Einnahmen wurden 17 Ämter und Werke der viertgrößten Landeskirche zu sieben Einrichtungen zusammengelegt, der Zugang zum Vikariat durch strenge Auswahl begrenzt. Unter Sorgs Leitung entstanden auch innerkirchliche Kontaktbörsen wie der Presbyter-Tag oder der Tag der gemeinsamen Dienste.

 Als Präses lag Sorg, der zuvor Leiter des Pädagogischen Instituts in Schwerte war, besonders die Pädagogik am Herzen. Mit der NRW-Landesregierung rief er 2001 ein "Bündnis für Erziehung" ins Leben. Sorg war zudem Mitbegründer des Initiativkreises "Sicherheit durch Therapie im Maßregelverzug", der sich für eine qualifizierte Therapie in der Forensik, für kleine Einrichtungen an dezentralen Standorten und sachliche Information der Öffentlichkeit einsetzt.

 Der Theologe arbeitete außerdem für die drei evangelischen Landeskirchen in NRW im Beirat des Kompetenznetzwerks Stammzellforschung. Zudem hat Sorg den Vorsitz des Kuratoriums der Evangelischen Stiftung Protestantismus, Bildung und Kultur inne. Er lebt heute in Schwerte.

 Sorg wurde 1938 in Darmstadt geboren, wuchs in Hagen auf und studierte evangelische Theologie in Wuppertal, Mainz und Münster. Nach dem Vikariat in Bochum und Hattingen war der Vater von drei Kindern zunächst Gemeindepfarrer, bevor er 1985 zum Dozenten am Pädagogischen Institut in Villigst berufen wurde, dessen Leitung er 1988 übernahm. 1995 wählte ihn die Landessynode zum sechsten westfälischen Präses. Sein Nachfolger wurde 2004 Alfred Buß.

(Quelle: epd)