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Kirchenamt sucht neuen Job für AfD-nahen Pfarrer

Pfarrer Martin Michaelis wurde aufgrund seiner AfD-Kandidatur seines Amtes enthoben. Nun bemüht sich die Kirche um einen neuen Einsatzbereich für ihn.

(epd-Gespräch) Oliver Gierens und Lukas Philippi

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Pfarrer Martin Michaelis, der bisher für den Pfarrbereich Gatersleben (Salzlandkreis) zuständig war, könne sich auf eine der ausgeschriebenen Pfarrstellen in der Landeskirche bewerben, sagte EKM-Personaldezernent Michael Lehmann am Dienstag in Magdeburg dem Evangelischen Pressedienst (epd). Seine Kandidatur für die AfD mache es aber nicht leichter, «vor Ort Akzeptanz für seinen Einsatz im Pfarrdienst zu finden».

Der evangelische Kirchenkreis Egeln hatte dem Pfarrer die sogenannte Beauftragung entzogen, weil er als Parteiloser für die AfD zur Stadtratswahl in Quedlinburg (Kreis Harz) kandidiert. Laut Pressemitteilung der EKM vom Montag hatte Michaelis die Landeskirche am 9. März über seine Kandidatur informiert. Daraufhin sei ihm die Verantwortung für den Pfarrbereich am 15. März entzogen worden.

Verstoß gegen das Pfarrerdienstgesetz

Oberkirchenrat Lehmann betonte gegenüber dem epd, der Kreiskirchenrat Egeln habe bei der Entziehung der Beauftragung «im Rahmen unserer Kirchenverfassung und unserer Gesetze» gehandelt.

Unter anderem verwies Lehmann auf das Pfarrerdienstgesetz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Dort heißt es etwa, auch bei einer politischen Betätigung müssten Pfarrerinnen und Pfarrer Grenzen beachten, «die sich hieraus für Art und Maß ihres politischen Handelns ergeben». An diese Bestimmungen sei auch Pfarrer Michaelis gebunden, betonte der Personaldezernent.

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Es sei zwar im Interesse der Kirche, dass sich Pfarrer auch politisch engagieren. Dies gelte jedoch nicht für das Engagement in Parteien, die verfassungsrechtlich fragwürdige Positionen einnehmen.

Laut ihrer Verfassung tritt die EKM unter anderem «für die Wahrung der Menschenwürde, die Achtung der Menschenrechte und für ein von Gleichberechtigung bestimmtes Zusammenleben der Menschen ein. Sie wendet sich gegen alle Formen von Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit.»

Auftritt bei rechtsnationalistischen Demonstrationen

Michaelis war seit November 2023 im Gemeindepfarrdienst im bis dahin vakanten Pfarrbereich Gatersleben im Einsatz. Zuvor war er mit Ende seiner Tätigkeit als Vorsitzender der Pfarrvertretung der EKM im August 2022 ohne Pfarrstelle. Die EKM habe lange nach einem «amtsangemessenen Auftrag» für Michaelis gesucht, hieß es nun. Mehrere Anfragen seien von Kirchengemeinden oder Kirchenkreisen aber zunächst zurückgewiesen worden.

Hintergrund ist unter anderem der Auftritt von Michaelis als Redner, etwa bei rechtsnationalistischen Demonstrationen. Michaelis hatte sich in der Corona-Zeit öffentlich gegen staatliche Lockdown-Maßnahmen ausgesprochen und sich gegen einen Beschluss der Landessynode gestellt, in dem die Corona-Impfungen als «aktive christliche Nächstenliebe» bezeichnet wurden. Insbesondere der Auftritt bei einer Corona-Demonstration im Dezember 2021 war bei Landesbischof Friedrich Kramer und anderen Kirchenvertretern auf heftige Kritik gestoßen.

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14 Kommentare

  1. Armer Pastor Michaelis🙏ich bete weiter🙏
    Ich weiß:
    ER IST GELIEBT von GOTT selbst!
    GOTT liebt diesen Mann!

    Jesus ist auch für Ihn gestorben! Für seine Schuld!
    Er hat sein heiliges Blut auch für Pastor Michaelis vergossen!

    Ich danke DIR lieber Jesus, dass DU uns ALLE so sehr liebst und dein Leben gibst!
    Danke ,dass DU uns im Blick hast, Gott🙏
    Und die Kontrolle.
    Dein Wille geschieht!
    Amen🙏
    Danke Jesus, dass wir dich lieben dürfen, denn DU hast uns zuerst geliebt!
    🙏 Amen
    Danke für dein Opfer am Kreuz!

    Hilf Pastor Michaelis !
    Ich danke dir Jesus, dass du hilfst und liebst🙏
    Danke lieber Jesus
    Amen
    Ans Kreuz gegangen, gestorben….auferstanden!
    AMEN!

    • Da erhebt sich dann doch die Frage, was diese „Schuld“ von Pastor Michaelis denn ist?
      Und die Vergebung wird sehr davon abhängen, wie er damit umgeht …

  2. Wissenschaftler sind keine Hellseher und Kirchen nicht faul

    Lieber Markus: Sie schreiben „wie wir heute wissen (und damals auch bekannt war, aber nicht populär) sind fast alle Corona-Maßnahmen völlig überzogen und sogar kontraproduktiv gewesen“! Es mag einigermaßen richtig sein, dass aus dem Nachhinein besehen manche Maßnahmen nicht unbedingt notwendig gewesen wären. Aber hier hätte der versammelte Sachverstand von Wissenschaft und Forschung die Gabe des Hellsehens benötigt, um dies vorab wissen zu können. Das Zweite stimmt aber nicht: Nicht das Wesentliche der Maßnahmen war falsch. Niemals wurden auch die Kirchen gezwungen Gottesdienste nicht mehr stattfinden zu lassen, aber sie taten es im Sinne auch einer Gleichbehandlung aller Menschen, aber vorallem aus Fürsorge gegenüber Gemeindemitgliedern und Mitarbeiter/innen. Als Ersatz gab es erstaunliche aus dem Boden gestampfte gute gottesdienstliche oder ähnliche Angebote im Internet, andere Formen der Ansprache virutell wie Wohnzimmergottesdienst aus dem Internet, Fensterpredigten, die Predigt aus dem Briefkasten, Singen vor den Fenstern, Seelsorge bei Waldspaziergängen, Einzelchorproben per Handy oder PC bei Chören usw. usw. Ergo: Im Grunde lässt sich nichts wirklich und guten Gewissens kritisieren, schon gar nicht eine falsche Absicht unterstellen und auch kein Einknicken der Kirche vor dem Staat. Aus jetziger Sicht ist das Lernen aus Fehlern zwar sinnvoll, aber wir wissen nicht welcher Art eine neue Pandemie wirklich ist.

    Und natürlich ist die AfD-Kandidatur eines Pfarrers bei einer teilweise rechtsradikalen Partei eine völlig andere Feldpostnummer. Da muss ich allerdings sehr am Verstand des Betreffenden zweifeln – oder wahlweise an seinem Gottesbild. Wobei ist nicht weiß, was schlimmer ist. Selbst wenn man den Berufschristen kirchlich woanders hin versetzt oder er dort gewählt wird, bleibt doch das Problem: Wenn er die Art und Weise der Kommunikation der AfD oder deren einfache Lösungen versprachlicht, wird er dort über kurz oder lang die Gemeinde spalten. Das biblische Bild vom Hirten (als Pfarrer) und der Schafe (als Gemeindemitglieder) ist nicht endlos dehnbar: Jedenfalls besteht Gemeinde nicht aus dummen Schafen. Und heute bedarf es auf den Kanzeln oder vor Altären nicht einer dunklen Pädagogik, sondern eher eine intelligent formulierte Liebe.

    • …dass aus dem Nachhinein besehen…
      Nein Herr Hehner, hier muss ich ihnen energisch widersprechen. Nicht im Nachhinein sondern von Anfang an konnte jeder, der seinen Verstand einsetzte wissen, dass die „Coronapandemie“ eine verlogene Angelegenheit war. Spätestens als Coronakritiker ohne Grund verhaftet wurden, Ärzte und Anwälte ins Ausland flohen, hätte Jeder hellhörig werden müssen. Die Kirchen haben, bis auf wenige Ausnahmen, eine staatshörige und im vorauseilendem Gehorsam unrühmliche Rolle gespielt. Der Aufruf: „Impfen ist Nächstenliebe“ war ein Verbrechen. Jeder der die „Impfung“ aktiv unterstützt hat, an dessen Händen klebt das Blut der Impftoten und der in den Suizid getriebenen Menschen.
      Wer behauptet man konnte es nicht wissen, der lügt. Man wollte es nicht wissen und man hat die Augen zu gemacht als die Querdenker verleumdet, ausgegrenzt und polizeilich verfolgt wurden. Und heute hat die Kirche nichts besseres zu tun als kräftig nachzutreten.
      Dieses Augenverschließen hatten wir schon einmal in unserer Geschichte.

      • Wie verquer und jenseits der Realität die sogenannten Querdenker sind, zeigt dein Text sehr gut.
        Weltfremder Opferkult, bei dem man sich selbst sls Opfer sieht.

        • Turbokrebs, Hirnbluten, Herzbeutelentzündung, Erblinden zwei Tage nach der „Impfung“, zunehmend Autoimmunerkrankungen; alles in meinem Bekanntenkreis. Das nennst du jenseits der Realität. Dann viel Erfolg mit deiner Realität. Manchmal kann ein Blinder besser sehen wie ein Sehender.
          Trotzdem dir ein gesegnetes Auferstehungsfest.

        • Chey Sie haben recht !

          Liebe/r Chey ! Sie schreiben: „Wie verquer und jenseits der Realität die sogenannten Querdenker sind, zeigt dein Text sehr gut.
          Weltfremder Opferkult, bei dem man sich selbst sls Opfer sieht“! Wenn ich Sie richtig verstehe, dann meinen Sie wahrscheinlich, dass die Qaulerdenker zutiefst Unrecht haben. Dann würde ich Ihnen rechtgeben. Vorallem ist es ja auch so, dass eine anteilig extrem kleine Zahl auch sehr negativer Impfreaktionen sich immer bei jeder Art der Impfungen ergeben, ergo dürfte man um diese zu vermeiden niemand mehr schützen und würde Millionen Tote verursachen. Aber solche Folgen bedenken diejenigen nicht, die solchen Schwachsinn verbreiten.

          • Es ist schon etwas komplizierter.

            Die schlimmste Lüge ist bekanntlich die Halbwahrheit, weil sie wie eine richtige Wahrheit klingt.

            Ja, es ist einiges bei den Corona-Maßnahmen schief gegangen. Auch bei den Impfungen, wenn ich z.B. an den 1. Impfstoff von Astra denke.

            Aber wenn Reinhard z.B. jetzt so tut, als wenn die Impfung in Masse lebensgefährlich gewesen ist und die Nichtimpfung die deutlich bessere Alternative, so ist das eben so eine Halbwahrheit, nämlich dass es solche Einzelfälle tatsächlich gab, aber -wie Du richtig schreibst-, in Masse die Impfung natürlich ein Segen gewesen ist.

            Aber auch das sollte man nicht verschweigen: Wir gehen gesellschaftlich mit diesen Impfnebenwirklungen teilweise so um, als wenn es diese nicht gibt. Betroffene werden oft allein gelassen oder nicht anerkannt. So etwas ist natürlich Wasser auf die Mühlen der Querdenker, weil hier eine Kritik durchaus ihre Berechtigung hat.

      • Jede/r hat Verantwortung

        Lieber Reinhold Geppert: Dies sind – für mich furchtbare – Verschwörungstheorien, die nichts gemein haben mit der Wirklichkeit. Denn alle möglichen Folgen sind, wie bei allen Impfungen, ausserordentlich selten. Ihre Meinung ist erlaubt, dafür kann man nicht bestraft werden. Aber Sie leisten damit keinen guten Dienst. Ausserdem gibt es (die nicht verbotenen) Verschwörungstheorien, die in ihrer Wirkweise auch sehr unchristlich sind. Denn sie beinhalten eine Lüge. Damit bezichtigen sie ja 99% aller Fachleute verschiedener Bereiche, wie eine Verschwörerbande gemeinsam mit der Regierung und den bösen Journalisten, unter einer Decke zu stecken und vermutlich zu Erlangung einer (fragwürdigen) Macht vollkommene Unwahrheit zu verbreiten.. Aber was wir alle jeden Tag denken, sagen und tun, müssen wir auch alle vor Gott und unserem Gewissen verantworten. Dazu wünsche ich Ihnen ein gutes Gewissen. Wenn diese meine Bitte in Erfüllung, hätten Sie recht.

        • Lieber Herr Hehner
          “ Dies sind – für mich furchtbare – Verschwörungstheorien“ Damit irren sie sich und leben an der Wirklichkeit vorbei. Sie leben noch in der Vergangenheit, inzwischen hat sich eine Wirklichkeit offenbart, (RKI – Files) die ein schreckliches Bild zeigt.
          Die Wahrheit bricht sich bahn und läßt sich nicht aufhalten. Als wiedergebohrener Christ stehe ich zu allem was ich geschrieben habe. Dafür muß ich mich vor Gott verantworten, so wie sich jeder Mensch für das was er denkt, sagt, schreibt, tut oder nicht tut und unterläßt vor Gott verantworten muß.
          Ich habe in meinem Leben nicht alles richtig gemacht, dafür habe ich die Vergebung unseres auferstandenen Herrn und Heiland Jesus Christus bekommen. Manchmal wünschte ich mir in den letzten vier Jahren, das ich mich irren würde, aber dann holt auch mich die Wahrheit ein.
          Ich wünsche ihnen noch ein gesegnetes Auferstehungsfest. LG Reinhold Geppert

        • Ja,ja, 99 % aller Fachleute. Dass jeder Verantwortung hat, da gebe ich Ihnen recht. Zu allem anderen, das Sie schreiben, möchte ich fast an einen Aprilscherz denken (?) ..

  3. „Hintergrund ist unter anderem der Auftritt von Michaelis als Redner, etwa bei rechtsnationalistischen Demonstrationen. Michaelis hatte sich in der Corona-Zeit öffentlich gegen…“

    Um welche Demonstrationen handelt es sich genau? Es riecht hier massiv nach Framing.

    Und ist es nicht die Pflicht eines Pfarrers seinem Gewissen nach auf Missstände aufmerksam zu machen, egal was eine Landessynode beschließt?
    Wie wir heute wissen (und damals auch bekannt war, aber nicht populär) sind fast alle Corona-Maßnahmen völlig überzogen und sogar kontraproduktiv gewesen. Man erinnere sich nur an die „Ordnungswidrigkeit“ in Freien zu zweit ohne Maske auf einer Bank zu sitzen.

  4. Hallo!
    Er ist nicht seines Amtes enthoben worden, sondern sein Amt ruht derzeit. Sollte er bei der Wahl nicht gewählt werden, nimmt er sein bisheriges Amt wieder auf. Bis dahin gibt es – wie üblich – eine Vertretungsregelung.

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