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„Kein Märchen“: Über zwei Millionen TV-Zuschauer sehen „Die Passion“ aus Kassel

Mit einem großen Aufgebot an TV- und Popstars hat RTL eine moderne Version der biblischen Passionsgeschichte auf die Fernsehbildschirme gebracht. Tausende verfolgten die Live-Inszenierung im verregneten Kassel.

„Kassel als neues Jerusalem“: Unter diesem Motto stand die moderne Inszenierung der Leidensgeschichte Jesu mit Prominenten, deutscher Popmusik und einer Prozession durch die Kasseler Innenstadt. Bei regnerischem Wetter erlebten nach Sender-Angaben rund 8.000 Menschen am Mittwochabend vor Ort «Die Passion». Das über zweistündige Musikevent auf dem Friedrichsplatz in Kassel wurde live im Fernsehen übertragen.

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2,23 Millionen TV-Zuschauer

Bei RTL schauten am Abend 2,23 Millionen Zuschauer zu. Der Marktanteil lag bei 9,7 Prozent, wie RTL-Unterhaltungssprecher Claus Richter am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. In der für die Werbung relevanten Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen kam die mit Deutsch-Pop begleitete Adaption des Leidenswegs Christi auf 12,6 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen auf 12,4 Prozent.

Nicht inbegriffen in der Quote sind Richter zufolge Zuschauer, die die Show mit Sänger und Moderator Benjamin Blümel als Jesus per Internet oder Streaming verfolgten. «Wir gehen davon aus, dass sich die Zuschauerzahlen noch deutlich erhöhen werden», sagte Richter. Diese Zahlen lägen erst in einigen Tagen vor.

Hannes Jaenicke: „Diese Geschichte ist kein Märchen“

Erzählt wurden die letzten Tage im Leben von Jesus Christus auf einer Bühne. Neben der Hauptbühne am Friedrichsplatz wurden sieben weitere Schauplätze zugeschaltet, darunter der Bergpark Wilhelmshöhe, eine Markthalle und der Hauptbahnhof.

Schauspieler, Autor und Umweltaktivist Hannes Jaenicke führte als Erzähler durch die Ostergeschichte. Er betonte zu Anfang: „Diese Geschichte ist kein Märchen“. Zu biblischen Zeiten war Jerusalem aus jüdischer Sicht der Mittelpunkt der Welt. Das übertrug Jaenicke auf die Live-Show: „Unser Bevölkerungsmittelpunkt heute ist RTL. Und Kassel soll unser Jerusalem sein.“

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Die Hauptrolle des Jesus hatte der Sänger, Schauspieler und Moderator Ben Blümel übernommen. Daneben waren Jimi Blue Ochsenknecht als Judas, Timur Ülker als Petrus, Nadja Benaissa als Maria, Francis Fulton-Smith als Pontius Pilatus und Ralf Richter als Barabbas zu sehen. Weitere prominente Mitwirkende waren Stefanie Hertel, Mola Adebisi, Vincent Gross, Reiner Calmund und Jenny Elvers.

Jesus und die Jünger kamen statt auf dem Esel mit dem Zug in „Jerusalem“ an und fuhren dann weiter mit E-Scootern. Den Job der römischen Soldaten übernahm die „Polizei“, die auch später Jesus verhaftete.

Prozession mit 700 Menschen und einem Holzkreuz

Beteiligt waren auch eine Band und ein Chor, die live auftraten. Zum Höhepunkt der TV-Show traf am späten Abend eine Prozession mit rund 700 Menschen mit einem sechs Meter langen und 250 Kilogramm schweren beleuchteten Holzkreuz auf dem Friedrichsplatz ein. Die Kreuzträger erzählten abwechselnd zum Bühnenprogramm bewegende Geschichten aus ihrem Leben.

Die evangelische und die katholische Kirche in Kassel begleiteten das Live-Event mit einem eigenen Rahmenprogramm, unter anderem wurden 5.000 kleine Kreuze verteilt. Die Karlskirche war für Gespräche, Gebete und Segnungen geöffnet. Zudem gab es Seelsorgeangebote.

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«Die Passion – Die größte Geschichte aller Zeiten» ist eine Produktion der Constantin Entertainment GmbH und Mediawater Niederlande im Auftrag von RTL. Das erzählerische Konzept stammt vom niederländischen Fernsehen, wo das Event seit 13 Jahren zu Ostern fest im Programm ist und hohe Einschaltquoten erzielt.

Quelleepd

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6 Kommentare

    • Die Botschaft ist an jeden Mitwirkenden gerichtet

      Ulrich Wößner schreibt: „Der Hauptdarsteller ist interessanterweise aus der Kirche ausgetreten“. Da wundert mich, lieber Ulrich Wößner, doch Ihre Kritik. Denn bisher haben Sie doch an der ganz normalen evangelischen Landeskirche fast kein gutes Haar gelassen und die doch als ziemlich vom Glauben abgefallen hingestellt. Natürlich stimmt dies mit der real existiierenden Wirklichkeit nicht überein. Schon immer sind für die Großkirchen bekannterweise nur max. 3% als Kerngemeinde als praktizierende Christinnen únd Christen erreichbar – dies ist sowohl Chance als auch Nachteil. Aber Freikirchen erreichen auch keinen entsprechend größeren Antgeil entsprechend eigener Größe. Was den Hauptdarsteller betrifft halte ich es mit den Erkenntnissen meiner eigenen religiösen Erziehung und dem entsprechenden Kernsatz: „Nur Gott sieht ins Herz“! Wir sollten jeden mit Handkuss nehmen, der als Nichtkirchenchrist einmal im Gottesdienst mitwirkt und etwas in unseren Heiligen Hallen tut: Dies kann immer ein Einladung auf die Zukunft hin sein. Wir können Brötchen backen und Brot, aber keine Christinnen und Christen. Und ausserdem darf auch ein Schauspieler einen Priester oder Pfarrer oder gar Jesus glaubwürdig spielen, auch wenn er nichts oder etwas anderes glaubt. Die Botschaft, die wir allerdings spielen, beschreiben oder kommentieren, ist immer auch an unsere seelische Feldpostadresse adressiert. Ich akzeptiere, wenn jemand, aus welchen Gründen auch immer, kein Christ sein kann/will – und andererseits würde ich niemand hier aus falscher Überheblichkeit seine eigene Christlichkeit absprechen. Ich, mein lieber Nachbar und Ulrich Wößner dürfen hoffen und glauben was wir wollen, aber wir müssen es dann auch verantworten.

  1. Ich habe das Event auch bis zu einem bestimmten Punkt gesehen. Den Anfang fand ich noch ganz gut, aber ca. nach der Szene im Garten Getsemane konnte ich nicht weiter gucken. Mir war das eine zu extreme Mischung mit der Leidensgeschichte Christi und den Popsongs. Wer weiss, vielleicht hat es ja wirklich jemanden weitergebracht?? Mein Respekt vor Jesus Christus hat mich letztlich dazu gebracht, auszuschalten. Bei allem Verständnis, aber eine der ernstesten Geschichten der Welt sollte man nicht auf diese Art und Weise darstellen. Es handelt sich ja immerhin um den heiligsten Moment der Weltgeschichte!!

    • Unser Menschsein ist immer defizitär

      Liebe Anja Woh: Ich respektiere Ihre persönlichen Gefühle. Meine Meinung: Die Leidungsgeschichte Jesu bleibt auch die Leidensgeschichte Jesus, wenn wir sie in die Jetztzeit nehmen, sie modern interpretieren und ich mich dabei immerzu fragen muss, was sie mir im Heute und Jetzt zu sagen hat. Jesus hat sich mit ganz unterschiedlichen Mitarbeiterin und -mitarbeiterinnen umgeben. Die waren irrtümsfähig, wollten gerne Macht, haben mit zweierlei Maß gemessen und sogar als die Not groß war, mit ihm nicht gewacht oder ihn sogar verleugnet. Die größte Geschichte aller Zeiten ist m. E. die größte Geschichte aller Zeiten, weil auch die Jünger Angst haben und sich sogar noch nach der Auferstehung in ihren Häusern versteckten. Petrus steht kopfschüttelnd vor dem leeren Grab und hat schon vorher den Frauen ebenfalls nicht geglaubt. Sogar die Frauen sind benachteiligt, sie sind eben Frauen. Und sogar Jesus hat sehr große Lebensangst, wünscht dass der Kelch an ihm vorübergeht und gibt sein Leben doch in die Hand Gott. Dann erst kommt Ostern. Diese Tiefe unserer unrühmlichen Menschlichkeit ist auch die Verkündigung von Golgatha. Da gerade wird ja Gott jemand, der ganz in unsere Tiefe der Verzweiflung und der Tiefe der Ohnmacht des Menschensohnes an seine und unsere Seite kommt. Daher darf man auch die Leidensgeschichte Jesu im Gleichnis der heutigen Zeit, Menschen und sogar Probleme erzählen. Man muss es sogar. Dem steht aber ebenso nichts entgegen, Formen zu wählen von diesem Ereignis, welches zeitgemäß vor 2000 Jahren existierten.

  2. moin, wer die >Passion < gestern bei RTL gesehen hat, konnte bestimmt auch die Himmlische Freude daran miterleben ,also bei mir kam Sie an!!! Es tut sehr,sehr gut in dieser Zeit

    • Volles uneingeschränktes Lob für die Kassel-Passion

      Petra Engelmann kann ich mich da voll anschließen. Kritik kann eher an Äußerlichkeiten festgemacht werden, die aber auch nicht gut veränderbar sind. In der Jetztzeit-Aufführung mag der älter als seine Mutter erscheinende Jesus, zumal mit Glatze, störend wirken. Oder die Polizisten, die in einem Rechtsstaat Jesus festnehmen, aber das Römische Reich war kein Rechtsstaat oder überhaupt keiner in unserem Sinne. Die Zeugnisse der Kreuzträger waren individuell, ehrlich und mutig. An den Sänger/innen bzw. Mitwirkenden will ich keine Kritik üben an ihrer wirklichen Ehrlichkeit, sondern diese loben auf die Antworten für die Interviewerin. Dies würde man auch im normalen Gottesdienst erleben, wenn ausnahmsweise mal Leute nicht von der guten Kerngemeinde mitwirken würden und diese würden sich eher nicht outen, teilweise noch Suchende zu sein. Mitwirken ist immer gut und daraus kann immer eine Perspektive entstehen. Vielleicht könnten ja auch bekannte Politiker mal als Sprecher und dergleichen in die nächste Passion sein. Wäre wirklich spannend zu sehen. Aber jedenfalls die beste Botschaft des Universums ist die beste Botschaft von der unbegrenzten Liebe Gottes geblieben. Ich würde mich über solche Events jederzeit auch in moderner Form freuen, etwa auch aus Kleinstädten. Und da könnte ich mir sogar vorstellen, dass dort so eine Kultur entstehen könnte, mindestens jedes zweite Jahr ein solches Passionsspiel unter Mitwirkung vieler Bewohner aufzuführen. Da kann aber man sogar musikalisch mischen (ist aber nur meinem Geschmack gewidmet) auch mit etwas kassischeren Musikformen. Unvereinbar ist dies allerdings bekanntlich nicht, braucht aber Kreativität. Man kann Veranstalter, Mitwirkenden und allen Kirchen in Kassel danken für ihr Engagement. Aber natürlich will ein Sender Einschaltquoten und auch für Produkte der eigenen Kunst werben, so ist dies eben in dieser Welt. Damit kann ich gut leben und ist insofern okay. Frohe Ostern, denn Ostern beginnt erst noch. Jedenfalls Kassel und die Botschaft Jesu war echt etwas, was unserer Gesellschaft in dieser Form eher fehlt. Damit will ich allerdings nicht die klassischeren Formen von Passionsspielen kleinreden, die sind gute Mitspieler im großen Spiel bei der Verkündigung, dass am Ende ein Neuer Himmel und eine Neue Erde ist, in der wir nur noch lieben und geliebt werden.

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