Die traditionalistische Piusbruderschaft will Ende Juni in Zaitzkofen bei Regensburg je drei Männer zu Priestern und Diakonen weihen.
Nach Angaben von Radio Vatikan vom Donnerstag soll der spanische Traditionalistenbischof Alfonso de Galarreta die Weihe vornehmen. Er gehört zu den vier Bischöfen, die der mit Rom zerstrittene Erzbischof Marcel Lefebvre 1988 gegen den Willen von Papst Johannes Paul II. ernannt hatte.
Nach dem katholischen Kirchenrecht bleiben den Bischöfen der Piusbruderschaft trotz der Aufhebung ihrer Exkommunikation durch Papst Benedikt XVI. Weihehandlungen untersagt. Aus Vatikansicht haben sie so lange keine Befugnis, ein Amt in der Kirche auszuüben, bis sie vollständig rehabilitiert sind. Die Priesterbruderschaft erklärt in diesem Zusammenhang, von einem «generellen Weihestopp» sei in den bisherigen Verhandlungen mit dem Heiligen Stuhl nie die Rede gewesen.
Das Bistum Regensburg wartet hinsichtlich einer Reaktion auf die geplanten Weihen laut Radio Vatikan auf Handlungsanweisungen aus Rom.
Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller hatte mehrfach erklärt, er erwarte von den Traditionalistenbischöfen, dass sie unerlaubte Weihen unterlassen, bis ihr kirchenrechtlicher Status geklärt sei. Noch vor zwei Monaten hatte die Priesterbruderschaft St. Pius X. eine vom Vatikan nicht genehmigte Subdiakonenweihe offenbar auf Anforderung des Papstes von Zaitzkofen nach Ecône in die Schweiz verlegt. Dort befindet sich das Mutterhaus der Bruderschaft.
