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Ökumenischer Kirchenrat: Weltwirtschaft ist „gottlos“

Der Weltkirchenrat mahnt eine Abkehr von einer globalen "Ökonomie der Habgier" an. Das zügellose Profitstreben trage zur Erderwärmung, der Verarmung breiter Massen und zu bewaffneten Konflikten bei.

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So heißt es in einer am Montag auf der 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK)im südkoreanischen Busan vorgelegten Grundsatzerklärung. Die Weltwirtschaftsordnung sei ungerecht und "gottlos".

 Die wirtschaftliche Globalisierung habe den Gott der Liebe durch "den Gott des freien Marktkapitalismus" ersetzt. Die Welt könne aber nicht durch die Schaffung von immer mehr Reichtum gerettet werden, heißt es in dem Text weiter: "Es ist ein globales vom Mammon bestimmtes System, das durch endlose Ausbeutung allein das grenzenlose Wachstum des Reichtums der Reichen und Mächtigen schützt."

 Habgier bedrohe mittlerweile den gesamten "Öko-Haushalt Gottes", heißt es weiter. Christen müssten hier eine Gegenkultur vorleben: Die "Ökonomie Gottes" beruhe auf den Werten der Liebe und der Gerechtigkeit für alle, fordert der ÖRK, der mehr als 500 Millionen Christen aus 350 Kirchen repräsentiert.

 Die Vorherrschaft eines "Gottes des Mammons" beklagte auch der Vorsitzende der Kommission für Weltmission und Evangelisation, Bischof Geevarghese Mor Coorilos von der Syrischen Orthodoxen Kirche in Indien. Wenn Geld die Menschen in seinen Bann zieht und zur Vergötzung führt, wird es in der Bibel als "Mammon" bezeichnet. Im Neuen Testament sagt Jesus: "Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon."

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 Zugleich räumte der Weltkirchenrat Fehler bei der christlichen Mission in der Vergangenheit ein. "Wir bedauern, dass die mit der Kolonialherrschaft einhergehende Missionsarbeit Kulturen häufig verleumdet und die Weisheit lokaler Bevölkerungen nicht anerkannt hat", hieß es weiter. Diese Art von Mission habe sich "nur allzu oft zum Komplizen unterdrückerischer und lebensfeindlicher Systeme gemacht".

 Die Mission heute habe sich sehr gewandelt: Die meisten Missionare stammten aus dem Süden und Osten der Welt, der Norden müsse von diesen Regionen lernen. Zudem verlege sich der Schwerpunkt der Missionsarbeit auf die Themen soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz, heißt es dem Dokument. Aufgabe der Mission sei es, "die Ökonomie der Habgier anzuprangern und die göttliche Ökonomie der Liebe, des Miteinanderteilens und der Gerechtigkeit zu praktizieren".

(Quelle: epd)

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