Nach den tödlichen Übergriffen von Muslimen im Osten Pakistans bleiben christliche Schulen im Land für drei Tage geschlossen.
Der katholische Bildungsrat in Karachi verurteilte am Montag die Angriffe vom Wochenende, wie die Zeitung «The News» berichtete. Die rund 45 Angreifer in der Stadt Gojra warfen den Christen vor, den Koran entweiht zu haben. Mindestens sieben Gäste einer christlichen Hochzeitsgesellschaft wurden bei lebendigem Leib verbrannt und zahlreiche Häuser in Brand gesetzt. Es war bereits der dritte Übergriff auf Christen in der pakistanischen Punjab-Provinz innerhalb von vier Wochen.
Das Pakistanische Minderheitenforum für Menschenrechte kritisierte, dass bislang keiner der Verdächtigen festgenommen worden sei. Anderen Berichten zufolgen soll die Polizei jedoch am Sonntagabend rund 60 Menschen im Zusammenhang mit der Gewaltwelle festgenommen haben.
Am Sonntag hatten Christen in Gojra mit einen sechsstündigen Streik polizeiliche Ermittlungen gefordert. Mit den Leichen der bei dem Aufruhr Getöteten blockierten sie eine Eisenbahnstrecke. Paramilitärische Truppen patrouillierten in Gojra, um die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen.
Im größtenteils islamischen Pakistan stellen die Christen etwa zwei Prozent der Bevölkerung. Christliche Bildungseinrichtungen sind jedoch im Land hoch angesehen.
(Quelle: epd)