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Nach Kermani-Eklat: Brumlik fordert interkulturelle Konferenz statt Hessischem Kulturpreis

Der Frankfurter Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik fordert, den Hessischen Kulturpreis nach den Querelen in diesem Jahr nicht zu vergeben. Nach der öffentlichen Kritik an dem Widerruf der Verleihung an den islamischen Publizisten Navid Kermani solle die Landesregierung stattdessen eine kontroverse interreligiöse Konferenz veranstalten, sagte Brumlik am Mittwochabend auf einer Podiumsdiskussion in Frankfurt.

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  Der Vorsitzende des Interkulturellen Rats in Deutschland, Jürgen Micksch, sagte, die Aussetzung des Preises bestärke muslimische, jüdische und auch christliche fundamentalistische Kräfte. Christliche Gruppen würden in ihrer Meinung bestätigt, dass «es mit Muslimen kein Miteinander» geben könne. Bereits jetzt werde im Internet auf «anti-islamischen Blogs triumphiert», dass der Preis nicht verliehen wurde.

  «Dieser Konflikt ist Teil des interreligiösen Dialogs», sagte der katholische Theologe Joachim Valentin. Die Auseinandersetzung biete die Chance, stärker die Unterschiede der Weltreligionen herauszuarbeiten. «Wir brauchen unbedingt diese Klärung», sagte er. Wichtig sei, den interreligiösen Dialog «mit theologischer Tiefe und Ehrlichkeit» zu führen.

  Der mit 45.000 Euro dotierte Hessische Kulturpreis 2009 sollte an Kermani, den früheren hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Peter Steinacker, den Mainzer Kardinal Karl Lehmann und den Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Salomon Korn, verliehen werden. Lehmann und Steinacker hatten wegen eines Zeitungsartikels Kermanis eine gemeinsame Verleihung abgelehnt. In dem Essay hatte der Schriftsteller das christliche Kreuz als Gotteslästerung beschrieben, sich zugleich aber von der Betrachtung eines Kreuzigungsgemäldes tief berührt gezeigt.

  Daraufhin hatte das Kuratorium, in dem die hessische Landesregierung vertreten ist, entschieden, Kermani den Preis abzuerkennen und ihn nur Steinacker, Lehmann und Korn zu verleihen. Nach einem erbitterten öffentlichen Streit verschob das Kuratorium die Vergabe auf Herbst und regte ein nicht-öffentliches Gespräch der vier Preisträger an.

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(Quelle: epd)

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