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Expertin: „Zwangsheiraten finden auch in der Schweiz statt“

337 Zwangsheiraten wurden 2024 bislang bei der Fachstelle Zwangsheirat.ch gemeldet. Experten gehen von einer weit höheren Dunkelziffer aus.

Die Hindernisse der Betroffenen, sich rechtlich gegen ihre Familien zu wehren, seien hoch, erklärt die Juristin und Präsidentin der Fachstelle Anu Sivaganesan in einem Artikel von ref.ch. Die Zwangsverheirateten fürchteten häufig, ihre Situation könnte sich noch verschlechtern, wenn sie sich zur Wehr setzten.

Laut Erfahrungsberichten auf Zwangsheirat.ch werden viele Betroffene im Ausland zwangsverheiratet, indem sie ein Formular unterschreiben, das sich später als Heiratsurkunde herausstellt. Häufig üben auch die Verwandten Druck aus, sodass es zu einer Zwangsheirat kommt. Sivaganesan betont jedoch: „Hier in der Schweiz finden ebenfalls Heiraten und Verlobungen unter Zwang statt“. Auch Minderjährige seien betroffen.

Vermählungen durch informelle, religiöse Rituale gelten vor dem Schweizer Gesetz zwar als „Nicht-Ehen“ ohne rechtliche Wirkung. „Für die betroffenen Personen und ihre Familien sind sie aber verbindlich“, sagt die Expertin. Ab dem 1. Januar 2025 wird auch die religiöse Zwangsheirat in der Schweiz strafbar sein. Das begrüßt Sivaganesan.

Link: „Zwangsheiraten finden auch in der Schweiz statt“ (ref.ch)

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4 COMMENTS

  1. Was soll uns jetzt der Artikel damit sagen? Da fehlt jeglicher Hinweis so der betroffenen Gruppe. Da das hier ein christliche Website ist, bedeutet das dann, dass die Zwangsehe euch bei den christen in der Schweiz sehr verbreitet ist und nicht mehr bei den muslimischen Mitbürgern?

      • Ich finde den Artikel auch viel zu oberflächlich und nichtssagend.

        Das Problem ist sehr vielschichtig. Kinderehen sind z.B. völlig anders zu beurteilen als Zwangsehen bei Erwachsenen.

        Was ist mit den in Deutschland früher (und heute?) so genannten und üblichen ‚Vernunftsehen‘. Letztlich sind die auch nichts anderes. Liebesheiraten ist eine sehr moderne Errungenschaft. Was ist eigentlich genau eine Zwangsehe?

        Und es klingt so, als wenn sich vor allem Christen dagegen engagieren. Da ich mich in dieser Szene (der Helfer) früher mal gut auskannte, würde ich sagen, dass es vor allem muslimische Frauen sind, die sich hier engagieren. Zu Männern oder Christen werden z.B. betroffene muslimische Frauen gar keinen Kontakt haben und aufnehmen können. Die Angebote sind oft sehr niederschwellig, da es oft schlicht sehr schwer ist, die betroffenen Frauen überhaupt zu erreichen.

        Wobei es meines Erachtens auch weniger um Religion geht als vielmehr um Kultur. Zwangsheirat ist in bestimmten Kulturkreisen verbreitet und da besteht dann oft kein Unterschied zwischen Muslimen und Christen (zumal es da ja auch viele unterschiedliche Gruppen gibt).

        Auch Bildung ist ein Thema. Bildung kann in gewissen Umfang vor Zwangsehen schützen, diese zumindest heraus zögern. Solange junge Frauen zur Schule gehen, gelten sie (oft, nicht immer) als vernünftig beschäftigt bei der Familie.

        Die in Deutschland z.B. oft so gesehenen Vorzeigemuslime (weil völlig unproblematisch und staatstragend, ja schon eher liberal) der Aleviten propagieren z.B. offen die Zwangsehe (also dass die Eltern den Ehepartner aussuchen), wie ich mal überraschend beim Tag der offenen Moschee feststellen musste.

        Und es sind übrigens nicht nur Mädchen betroffen. Die Jungs werden auch nicht groß gefragt. Hier wäre z.B. mal interessant gewesen, wie groß denn der Altersunterschied bei solchen Ehen ist.

        Wie gesagt, das Thema hat extrem viele Facetten. Die finde ich hier im Artikel leider nicht mal ansatzweise. Da gebe ich Sven Recht.

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