taz:

Expertin warnt vor Zwangsheirat in den Sommerferien

Der Berliner Arbeitskreis gegen Zwangsverheiratungen hat vor Schließungen von Zwangsehen in den Sommerferien gewarnt. Es gebe eine hohe Dunkelziffer.

Zwangsverheiratung seien in sehr traditionell geprägten Familien trotz Verbots immer noch ein Thema. „Daran wird sich wahrscheinlich auch nichts Wesentliches ändern“, sagte die Koordinatorin des Arbeitskreises, Petra Koch-Knöbel, gegenüber der taz. Die Befürchtung sei, dass junge Frauen in den Sommerferien in das Heimatland ihrer Eltern gebracht und dort zwangsverheiratet würden.

Als Folge der Corona-Zeit werde diese Gelegenheit in diesem Jahr möglicherweise verstärkt genutzt. „Wenn die von Zwangsheirat betroffene Schülerin erst mal in das Heimatland verbracht ist, haben wir ganz große Schwierigkeiten, sie zurückzuholen“, sagte Koch-Knöbel. Die Initiative informiere schon seit Jahren mit einer Kampagne an Schulen und mache auf das Thema aufmerksam.

Betroffen seien vor allem Mädchen aus Syrien, den kurdischen Gebieten der Türkei sowie den Balkanstaaten. Derzeit werde zu diesem Thema eine berlinweite Befragung ausgewertet. Eine vorangegangene Studie habe für 2017 insgesamt 570 bekannt gewordene Fälle festgestellt. Gegenüber 2013 bedeute das einen Anstieg um 24 Prozent. Allerdings sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, sagte Koch-Knöbel.

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