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Keine Chancengleichheit: Jedes fünfte Kind in Deutschland lebt in Armut

Die Diakonie und das Bündnis „Ratschlag Kinderarmut“ fordern massive Investitionen für Kinder und Jugendliche, die in Armut leben. In Deutschland sind mehr als 2,8 Millionen Kinder betroffen.

Die Kinderarmut in Deutschland verharre seit Jahren auf hohem Niveau, während die soziale Infrastruktur in vielen Regionen überlastet oder unterfinanziert sei (desaströs“), kritisiert das Bündnis. In einem gemeinsamen Appell von 49 Organisationen wendet sich das Bündnis an die Bundesregierung und fordert Investitionen in Kitas, Schulen, Familienzentren und Beratungsstellen. Nur so erhielten Kinder unabhängig von der Herkunft und dem Einkommen ihrer Eltern gleiche Chancen. 

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„Kinder und Jugendliche ohne Zukunft – das können und wollen wir uns nicht leisten. Angesichts der Milliardenhilfen für die Wirtschaft ist es nicht nachvollziehbar, warum die Bundesregierung nichts gegen Kinderarmut unternimmt“, sagt Elke Ronneberger, Bundesvorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. „Wer in seiner Kindheit oder Jugend sozial abgehängt wird, hat ein Leben lang mit den Folgen zu kämpfen: in der Bildung, auf dem Arbeitsmarkt und bei der Gesundheit. Die Folgekosten muss die gesamte Gesellschaft bezahlen.

Die Diakonie Deutschland spricht sich für eine deutliche Vereinfachung der Verfahren beim Leistungsbezug aus: Derzeit sehen sich viele Familien mit einem unübersichtlichen Dschungel aus widersprüchlichen Leistungsansprüchen konfrontiert – mit der Folge, dass mehr als die Hälfte der Leistungen nicht in Anspruch genommen wird. „Wir schlagen deshalb vor: ein Antrag – ein Antragsverfahren – ein Bescheid“, so Ronneberger. Die beteiligten Ämter müssten sich untereinander abstimmen, Daten abgleichen und Leistungen automatisch verrechnen. So könnten Familien gezielter, schneller und ohne unnötige bürokratische Hürden unterstützt werden.

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12 Kommentare

  1. Finde ich ganz schlimm. Warum werden nicht vielerorts Einrichtungen wie die „Arche“ für Kinder gegründet? Kinder sollten sich nicht als sozial abgehängt empfinden oder es auch sein. Leider ist dieses Land nicht gerade kinderfreundlich. Ich verstehe nicht, warum gerade hier oft gespart wird. Das fängt bei den Entbindungsstationen an, geht über gute Kinderbetreuung bis hin zu Jugendtreffs. Sehr traurig, dass hierfür vielfach kein Geld da ist. Wenn man die Kinder mit ins Boot holt, ergeben sich letztlich doch auch soziale Einsparungen in späteren Zeiten. Irgendwas stimmt mit den Prioritäten dieser Gesellschaft nicht. Leider.

    • > Ich verstehe nicht, warum gerade hier oft gespart wird.

      Zumindest das ist leicht zu erklären. Geld ist endlich und es gibt daher immer einen gesellschaftlichen Verteilungskampf.

      Kinder und ihre Eltern sind eine uninteressante Wählergruppe insbesondere gegenüber Rentnern und der Ü50-Generation.

      Natürlich verspielt die Gesellschaft damit langfristig ihre Zukunft, aber Politik denkt nur in 4 Jahreszyklen und die Bürger oft nur ein paar Tage im.voraus, jedenfalls kaum in Jahrzehnten.

      • Natürlich haben Politiker immer Wahlen im Blick. Aber müsste nicht irgendwo ein gewisses Gefühl für richtig und falsch da sein…?

        • Anfangs bei manchen sicherlich. Das wird einem dann auf Parteischulungen ausgetrieben. 😉
          (Quelle: selbst erlebt)
          Denn ein Gewissen ist schädlich für die eigenen Mehrheiten. Solche Parteifreunde gelten als unberechenbar. Deshalb wird ja im Bundestag auch immer betont, wenn alle paar Jahre mal eine wichtige Abstimmung dem Gewissen der Abgeordneten entsprechend freigegeben wird (z.b. Abtreibungsparagraph). Dabei unterliegen Abgeordnete eigentlich nur ihrem Gewissen.

          Aber wer bezüglich Karriere und damit Einkommen völlig von seiner Partei abhängig ist, kann sich Gewissen eben nicht leisten.

      • “ Kinder und ihre Eltern sind eine uninteressante Wählergruppe insbesondere gegenüber Rentnern und der Ü50-Generation.“
        Mit dieser Logik liegst du nicht ganz falsch, aber auch nicht richtig, denn genau diese Wählergruppe gehört zur Großelterngeneration., und dieser sollte doch das Wohl ihrer Enkel und Kinder am Herzen liegen.
        Außerdem sind Kinder die Zukunft eines Landes, und ich frage mich, wie kann man das ignorieren ?

        Kinder sind Potenzial,, aber auch Risiko, d.h.
        Man setzt auf Technik, auf Wirtschaft, auf Industrie, auf Wissenschaft, auf Forschung, aber Kinder werden nicht gefördert.
        Hier scheint Deutschland noch im Land der Träume zu stecken.
        Man fördert die Migration, weil man Arbeitskräfte braucht, die eigenen aber werden vernachlässigt . So entsteht Misswirtschaft.
        Kinder hat man, oder man hat sie nicht. Sie sind da, und entwickeln sich gut, dann werden sie auch gefördert, machen sie Probleme, dann fallen sie dem sozialen Sektor anheim, oder die Kirchen kümmern sich um die Gestrauchelten und Gefallenen .
        Ich denke, das sind noch Überbleibsel der Industrialisierung und des kapitalistischen Systems.
        Aus diesem Dornröschenschlaf ist Deutschland noch längst nicht erwacht.
        Hier muss tatsächlich noch sehr viel mehr getan werden.

  2. Mich toernt so eine Ueberschrift total ab: „Jedes fünfte Kind in Deutschland lebt in Armut“.

    Das ist einfach nicht wahr!

    Kinder in Aethiopien, Roma-Kinder in Ost-Europa, … in vielen Weltregionen „leben Kinder wirklich in Armut“. Im Vergleich dazu: bei uns nicht!

    Natuerlich verstehe ich, was gemeint ist: Als Gesellschaft, politisch und privat: Mehr um benachteiligte Kinder kuemmern.

    Nur, mich spricht das so nicht an.
    Konkrete Projekte beschreiben, mit messbaren Teilzielen, DASS spricht mich an.

    Der Kuchen, der verteilt werden kann, wird wohl leider demnaechst immer kleiner werden?!

    Regierungen, die die Wirtschaft eines Landes kaputt machen (Verbrennerverbot, Heizungsgesetze, Energieverteuerung, Buerokratie-Ausweitung, Wasserkopf-Aufbau), sind die eigentlichen Armuts-Macher. Da helfen alle Apelle nix?!

    LG Joerg

  3. Politisch über die Wahlperiode hinaus zu denken

    Richtig: Die Diakonie und das Bündnis „Ratschlag Kinderarmut“ fordern massive Investitionen für Kinder und Jugendliche, die in Armut leben. In Deutschland sind mehr als 2,8 Millionen Kinder betroffen. Die Kinderarmut in Deutschland verharre seit Jahren auf hohem Niveau, während die soziale Infrastruktur in vielen Regionen überlastet oder unterfinanziert sei (desaströs“), kritisiert das Bündnis. Dafür haben wir Politikerinnen und Politiker in die Parlamente gewählt, ihnen Macht auf Zeit gegeben. Daher ist es in der Politik wichtig zu erkennen, was uns alle unbedingt angeht.

    Davon abgehalten werden jene, die wir beauftragt haben, insbesondere von ihrem allgemeinen Hang, im wesentlichen nicht über die Wahlperiode hinaus zu denken und sich zu engagieren. Wie man das ändern könnte, dazu ist mir noch nichts eingefallen. Es gilt aber die Diakonie zu stärken, nicht zu schwäche – sie auch nicht, der große Irrtum von Donald Trump neben seinem bodenlosen Egoismus – die Demokratie abzuschaffen. Wir müssen uns wappnen, nicht in ähnliche politische Narrative zu verfallen, oder den Rechtsradikalen auf den Leim zu gehen. Das Beste für die Stadt und den Erdkreis zu wollen ergibt sich aus unserer Liebe zu Gott und den Mitmenschen. Auch sollten sich unsere politisch handelnden Menschen nicht am Nasenring von der AfD durch die Manege ziehen lassen. Wenn Politiker:innen der sogenannten Mitte schon die Sprache und teilweise auch Pläne Flüchlinge betreffend übernehmen, ist dies ein sehr ernstes Warnzeichen. Es gilt immer noch für alle Hilfe jedem Nächsten gegenüber das wunderbare Gleichnis vom Barmherziger Samariter, von Jesus als Beispiel hingestellt, zumal derSamariter für damalige Maßstäbe ein Atheist war. Auch dies könnte uns sagen, es ist nicht immer alles wie es scheint und auch der Heilige Geist wirklich weht wo er will, wenn wir lassen.

  4. Dieses Thema kenne ich seit Jahrzehnten. Und es ist quasi unumstritten und von den verschiedensten Organisationen festgestellt, auch staatlichen.
    In den Zeiten hatten wir fast jede Partei an der Regierung, im Bund und in den Bundesländern.

    Es scheint offensichtlich keinen großen Willen zu geben, daran etwas zu ändern. Schaut man sich die gesellschaftlichen Kraftanstrengungen bei Corona oder jetzt bei der Nachrüstung an, sieht man, dass es ginge, wenn man nur wolle.

    Will man aber nicht.

    Wer hohe Abtreibungszahlen bemängelt, könnte sich ja mal hier engagieren. Denn hier wird einer der wesentlichen Gründe dafür liegen. Kinder sind in unserem Land Armutsrisiko Nr. 1.

    Aber es ist natürlich einfacher, nur nach dem Strafrecht zu rufen als wirklich mal was zu tun.

    • “ Wer hohe Abtreibungszahlen bemängelt, könnte sich ja mal hier engagieren.
      Denn hier wird einer der wesentlichen Gründe dafür liegen. Kinder sind in unserem Land Armutsrisiko Nr. 1. “

      Interessanter Weise befürwortest du vehement die Legalisierung der Abtreibung, weil es angeblich der Mehrheitswille sein soll. Damit wäre auch dem leidlichen Thema Kinderarmut ein Riegel vorgeschoben, indem man die Regulierung der Geburten kontrollierbarer machen würde.
      Statt also in Kinder zu setzen, setzt man auf Begrenzung,
      Kein wirklicher Fortschritt, eher ein Schritt in die Regression.

      • Falsch. Ich denke, es gäbe bei einer zivilrechtlichen Regelung und nicht einer strafrechtlichen Regelung der Abtreibung nicht mehr Abtreibungen. Würde man statt dessen die Unterstützungen für Kinder und Eltern erhöhen, gäbe es weniger Abtreibungen.

        Das wäre mein Ziel.

        Du solltest weniger vermuten und könntest statt dessen ja auch mal vorher fragen.

  5. Wußten Sie, dass das Kindergeld bei der Berechnung der Leistungen für den Unterhalt nach SGB II abgezogen wird? Wenn man in die Bredulie gekommen ist , hilft einem gar nichts mehr als sich auf Gott zu verlassen. Ein Leben kann man sich da nicht mehr leisten. Kinder sowieso nicht. Die sind in Deutschland aber offensichtlich eh nicht gewollt. In Hessen werden selbst bei den Unis für die Ausbildung unserer Kinder versucht Milliarden einzusparen.

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