Ungeachtet der von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) in Aussicht gestellten weiteren Lockerungen wollen die auf dem Gebiet des Freistaats aktiven Landeskirchen und Bistümer an den Abstands- und Hygiene-Regeln im religiösen Alltag festhalten.
Dies ist das Ergebnis des Bischofsgespräch am Montag in der Erfurter Staatskanzlei. Als Christen habe man mit Geboten durchaus Erfahrungen, sagte Landesbischof Friedrich Kramer von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit Blick auf Ramelows Ankündigung, künftig weniger auf landesweit geltende Verbote zu setzen. Die EKM sei in vier Bundesländern mit zum Teil unterschiedlichen Regelungen aktiv. Dabei habe sich das Prinzip «lieber restriktiv als leichtsinnig» bewährt.
Sein katholischer Erfurter Amtsbruder Ulrich Neymeyr stützte diese Sicht. Bis auf weiteres werde es beim Mindestabstand von 1,50 Metern bei der Heiligen Messe bleiben, bekräftigte er. Auch das gemeinsame Singen bleibe reduziert. Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, unterstrich, dass ein Infektionsgeschehen wie zuletzt in einer Frankfurter Baptistengemeinde durch die Hygienekonzepte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) weitgehend ausgeschlossen werden könne.