Pünktlich zum ersten Advent übergibt die Diakonie am Freitag wieder einen traditionellen Wichern-Adventskranz an den Bundestag in Berlin. „Sein Licht ziert unsere Kultur und ist gleichzeitig ein religiös begründetes Symbol des Trotzes gegen alle Dunkelheiten, gegen Hass und Kälte jeder Art“, erklärte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie am Donnerstag.
Er wird den Kranz an Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) übergeben. Der Adventskranz mit seinen 28 Kerzen leuchtet dann wie in jedem Jahr in der Lobby vor dem Plenarsaal im Reichstagsgebäude.
Johann Hinrich Wichern, einer der Gründerväter der evangelischen Diakonie, gilt als Erfinder des Adventskranzes. Im Advent des Jahres 1839 ließ der Theologe Wichern (1808 bis 1881) im Betsaal des „Rauhen Hauses“ – eines Kinderheims in Hamburg – einen Leuchter mit roten und weißen Kerzen für die Werk- und Sonntage aufhängen. Jeden Tag wurde eine Kerze vor den ungeduldig auf Weihnachten wartenden Kindern entzündet.
Der Wichern-Adventskranz hat in diesem Jahr 28 Kerzen – 4 dicke weiße für die Adventssonntage und 24 für die Werktage ab dem ersten Advent bis Heiligabend (24. Dezember). Die heute üblichen Adventskränze beschränken sich auf die vier Sonntagskerzen. Der große Kranz für den Bundestag wird vom Evangelischen Johannesstift Berlin gestiftet, das von Wichern 1858 gegründet wurde.