Evangelische und katholische Christen sollen beim 3. Ökumenischen Kirchentag im nächsten Frühjahr trotz des Einspruchs durch den Vatikan gemeinsam Abendmahl feiern können.
Das äußerten die Präsidenten des Ökumenischen Kirchentages, Bettina Limperg und Thomas Sternberg, in einem gemeinsamen Interview mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Wir freuen uns sehr darauf. Das ist ein großer Schritt in der praktischen, gelebten Ökumene und in der Sichtbarkeit unserer Gemeinsamkeiten“, sagte Limperg. Sie betonte außerdem, dass es sich bei der Kirchentags-Initiative um eine Laienbewegung und nicht um „die“ Kirche handle. Bei diesem Thema solle die Gewissensentscheidung des einzelnen Christen im Fokus stehen.
Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, fügte hinzu, er werde sich bei der Gewissensentscheidung nicht auf das theologische Papier „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ berufen, welches zuletzt vom Vatikan kritisiert worden war. Was dort diskutiert würde, seine keine Kleinigkeit, aber jeden Sonntag stünden Tausende konfessionsgemischte Familien vor der Entscheidung, welchen Gottesdienst sie besuchen würden. „Denen ist nur sehr schwer verständlich zu machen, wie die Feinheiten katholischen und evangelischen Amtsverständnisses aussehen“, sagte Sternberg.
In dem Positionspapier hatte sich der Ökumenische Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen (ÖAK) dafür ausgesprochen, wechselseitig am Abendmahl teilnehmen zu können. Der Vatikan bemängelte an dem Votum daraufhin unter anderem die nicht ausreichende Klärung des „katholischen Grundverständnisses von Kirche, Eucharistie und Weiheamt“.