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Pietist Kern: Unterschiedliche Einsichten zur Bibel aushalten

Der pietistische Pfarrer Steffen Kern hat evangelikal gesinnte Christen dazu ermutigt, unterschiedliche Standpunkte und Einsichten zur Bibel auszuhalten. Das unterschiedliche Bibelverständnis gilt als ein Grund für Spannungen innerhalb konservativ gesinnter Christen in Landes- und Freikirchen.

Kern, der Vorsitzender des Vorstandes des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Württemberg ist, sagte in Seminar zum Thema „Zwischen Bibelkritik und Fundamentalismus“ auf der 124. Allianzkonferenz in Bad Blankenburg: „Gott redet nie direkter als durch die Bibel zu uns.“ Gott offenbare sich in der Geschichte. Er habe Menschen dazu gebraucht, diese Heilsereignisse zur Weitergabe an die Welt festzuhalten. „Hierbei war der Heilige Geist am Werk“, so Kern.Die Inspiration durch Gottes Geist geschehe jedoch auf unterschiedliche Art und Weise. Die Autoren seien als Verfasser biblischer Bücher nicht „ausgeschaltet“, sondern mit ihrer Persönlichkeit von Gott „in den Dienst“ genommen worden, erklärte Kern. Den dreieinigen Gott bezeichnete der Theologe als „die Mitte der Schrift“.

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 „Nicht gegenseitig Bibelverse an den Kopf werfen“

Steffen Kern (Foto: die Apis)

Beim Lesen der Bibel sollten Leser neben dem heilsgeschichtlichen auch den historischen und den sachlichen Kontext bedenken. „Manchmal kommen wir dann zu verschiedenen Einsichten“, so Kern. Etwa bei klassischen Streitfragen wie der Taufe, den Geistesgaben und in manchen ethischen Fragen. „Aber das halten wir aus.“ Sich bei theologischen Differenzen gegenseitig Bibelverse an den Kopf zu werfen, hält der Theologe für falsch. Das bringe keinen weiter. Es sei wichtig, um die Bibel zu ringen, jedoch bei diesem Ringen beieinander zu bleiben. „Gott hält die unterschiedlichen Einsichten aus“, sagte Kern und ermutigte dazu, manche Unterschiede auch einmal „stehen zu lassen“ und Bibeltexte nicht vorschnell zu harmonisieren.

Kern warnte davor, der Bibel falsche Eigenschaften zuzuschreiben und nannte als Beispiel die „Irrtumslosigkeit in jeder Hinsicht“. Christen glaubten nicht an die Bibel, sondern aufgrund der Bibel an Jesus Christus. „Wir vertrauen der Bibel als Gottes Wort an uns und sprechen den Menschen Gottes Wort zu – nicht im Namen der Wissenschaftlichkeit, nicht im Namen unseres jeweiligen Schriftverständnisses, sondern im Namen Jesu Christi“, sagte Kern.

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