Bundesweit sind vor dem Dreikönigstag aus mehreren Kirchen Krippenfiguren entwendet worden, und zwar jeweils zwei der drei „heiligen Könige“. Dabei handelt es sich um eine Aktion mit politischem Hintergrund.
Die verantwortliche Gruppe mit dem Namen „Ausgegrenzt“ will durch die Aktion nach eigenen Angaben gegen die europäische Flüchtlingspolitik protestieren. Heute würden die Könige nicht weit kommen, denn sie würden in Flüchtlingslagern oder bayerischen Ankerzentren festgehalten werden.
In einer bundesweiten Aktion sind soeben in #Berlin #Bielefeld #Darmstadt #Frankfurt #Freiburg #Köln und #Münster 2 der #Dreikönige aus Krippen von Kirchen verschwunden. Sie waren in #Lagern festgehalten worden. #noLager #3KönigeimLager #2fehlen pic.twitter.com/U3HLB1E0Tn
— ausgeGRENZT (@zwei_fehlen) January 4, 2020
Wie der WDR berichtet, waren allein in Münster acht Kirchen betroffen. Auch in Berlin, Köln, Frankfurt am Main, Bielefeld und Freiburg seien Figuren entwendet worden. Einzelne Kirchenvertreter äußerten Verständnis. „Die Aktion trifft bei uns natürlich auf offene Türen“, sagte Lukas Pellio, Pfarrer in der Berliner Kapelle der Versöhnung, dem Sender rbb|24. Er ist Vorstandsmitglied bei Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg.
Die Kirchen in Deutschland könnten dazu beitragen, die Rechte von Geflüchteten zu verbessern, erklärte ein Sprecher des Kollektivs gegenüber dem WDR. Das Aktionsbündnis hatte vor Ort in den betroffenen Kirchen ein Schreiben hinterlassen und darin zugesichert, alle Figuren unbeschadet zurückzugeben. In einigen Kirchen sei dies bereits geschehen, so der WDR.