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Neue Pfarrer braucht das Land: Kreative Nachwuchsrekrutierung der evangelischen Kirche

Unter der Überschrift "Neue Pfarrer braucht das Land" befasst sich die aktuelle Ausgabe der Wochenzeitung Die Zeit mit den Nachwuchsproblemen der Kirche. Die Autorin zeigt mit der Internetseite "die-nachfolger.de", wie die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland neue Pfarrer für sich gewinnen will.

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 Mit der Nachfolger-Seite wollen wir zeigen, dass wir für den Beruf Leute brauchen, die so unterschiedlich sind wie unsere Kirchenmitglieder", sagte Christiane de Vos gegenüber der Zeit. De Vos ist bei der Nordkirche für die Nachwuchsgewinnung zuständig. Ihre Landeskirche sei die erste, die solch eine Stelle eingerichtet hat, zwei andere hätte das Konzept mittlerweile übernommen. Dies sei nötig, weil im Norden Deutschlands in den nächsten sieben Jahren 356 Pfarrer in den Ruhestand gehen werden, berichtet Die Zeit. Das seien rund zwanzig Prozent der dortigen Pfarrerschaft. Gleichzeitig sinken die Zahlen der Theologiestudenten stark.

"Islamische Theologie mit zukünftigen Imamen lernen"

Mit "die-nachfolger.de" will die Kirche Vorteile gegen das Theologiestudiums abbauen. Zudem ist das Ziel, zu vermitteln, dass die Studenten eine heterogene Mischung sind. So ist auf der Internetseite etwa ein Foto des jungen Theologen Tobias Woydack zu sehen – mit Sonnenbrille und Zigarette. Eine andere Vita gibt es von Moritz Gräper zu entdecken, der im Auslandssemester in der Türkei war, um "islamische Theologie zusammen mit zukünftigen Imamen zu lernen".

Die Zeit führt alarmierende Zahlen im Artikel an: Ende der 1980er Jahre hätten sich rund 11.000 Studenten als Anwärter für das Pfarramt registriert, jetzt seien es gerade noch 2.400. "In den nächsten zehn, fünfzehn Jahren werden in allen Landeskirchen Pfarrerinnen und Pfarrer gesucht werden", zitiert die Zeitung das Vorstandsmitglied der Ausbildungsreferentenkonferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland, Jochen Cornelius-Bundschuh. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers gehe davon aus, dass bei unveränderten Anfängerzahlen im Jahr 2030 circa "ein Drittel der Pfarrstellen nicht sofort zu besetzen sind."

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Pfarrerberuf: Mangel an Attraktivität

Ein Faktor für die mangelnde Attraktivität des Pfarrerberufs sei etwa die Personalpolitik der Landeskirchen: Ursprünglich nahmen die Landeskirchen nur ihre eigenen Mitglieder für ein Vikariat an. Nun akzeptierten die Landeskirchen Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und Hannovers beispielsweise Vikarsbewerber aus allen Regionen. Auch Pfarrstellen würden mittlerweile öfter deutschlandweit ausgeschrieben. 

(Quelle: Christliches Medienmagazin Pro)

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