Ökumene: Kardinal Koch blickt hoffnungsvoll auf Papstbesuch in Lund

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Der Präsident des päpstlichen Einheitsrats, Kardinal Kurt Koch, hat die Bedeutung der gemeinsamen Reformationsgedenkfeier von Papst Franziskus mit den Spitzen des Lutherischen Weltbundes (LWB) im schwedischen Lund betont. Erstmals werde ein solcher Jahrestag auf beiden Seiten nicht mit „polemischen Tönen“ begangen sondern gemeinsam.

Das sei „nicht selbstverständlich“, sagte der Ökumene-Beauftragte des Papstes. Franziskus sei „immer für Überraschungen gut“, betonte der Schweizer Koch im Hinblick auf Forderungen nach einer Lockerung des Verbots gemeinsamer Abendmahlsfeiern von Katholiken und Lutheranern etwa für gemischtkonfessionelle Ehepaare.

Bei der Vorbereitung der in Lund geplanten Gedenkfeier am 31. Oktober habe es „viele Schwierigkeiten“ gegeben, sagte Koch, ohne Einzelheiten zu nennen. Der LWB-Generalsekretär Martin Junge äußerte sich bei der gemeinsamen Vorstellung der Feiern in Rom zuversichtlich über weitere Schritte in der Ökumene. Der Lutherische Weltbund repräsentiert mehr als 70 Millionen Christen.

Einigung beim Thema Rechtfertigung?

In den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts habe niemand für möglich gehalten, dass Katholiken und Lutheraner beim Thema Rechtfertigung die Einigung erzielen könnten, die 1999 gemeinsam unterzeichnet wurde, sagte Junge. „Ich schöpfe Mut aus den vielen Dingen, die möglich geworden sind.“ Er hoffe, dass die gemeinsame Gedenkfeier in Lund „uns schneller, mutiger und kreativer macht“.

Papst Franziskus wird am 31. Oktober in Lund gemeinsam mit Junge und dem LWB-Präsidenten Munib Younan einen ökumenischen Gottesdienst zum Gedenken an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren feiern. Im Rahmen seiner zweitägigen Schwedenreise wird das Kirchenoberhaupt auch das schwedische Königspaar treffen sowie am 1. November einen katholischen Gottesdienst feiern.