Papst Benedikt XVI. hat erneut eine Ausgrenzung der Kirche in modernen westlichen Gesellschaften beklagt.
«In vielen Ländern Europas ist das Verhältnis von Staat und Religion in eine eigenartige Spannung geraten», sagte er am Donnerstag beim Antrittsbesuch des neuen österreichischen Botschafters beim Heiligen Stuhl, Alfons Kloss, im Vatikan. Politische Autoritäten seien zunehmend darauf bedacht, Religion als individuelle Glaubensüberzeugung zu verstehen und ihr keine öffentliche Bühne zu bieten. Zugleich kritisierte Benedikt, dass die Politik bestrebt sei, säkulare Maßstäbe auch auf Religionsgemeinschaften anzuwenden.
In diesem Zusammenhang begrüßte das Kirchenoberhaupt kritische Stellungnahmen der österreichischen Regierung zum Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, wonach Kruzifixe in Klassenzimmern die Religionsfreiheit einschränken. Westliche Länder wollten «das Evangelium an die Kultur anpassen», sagte der Papst. Gleichzeitig wollten sie verhindern, «dass die Kultur vom Religiösen mitgestaltet wird».
(Quelle: epd)