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Papst in Plauderlaune: Über Vatileaks, Priesterinnen und die Homo-Lobby

Papst Franziskus hat eine positive Bilanz seiner einwöchigen Brasilienreise gezogen. Der Besuch habe ihm geistlich gut getan, sagte er in der Nacht auf Montag nach Angaben von Radio Vatikan auf dem Rückflug von Rio de Janeiro. Während des Gesprächs ging er auch auf Spekulationen über die Existenz homosexueller Seilschaften im Vatikan ein.

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 Gleichzeitig warnte der Papst vor Pauschalurteilen. «Wenn jemand homosexuell ist und den Herrn sucht, wer bin ich, über ihn zu urteilen?» Nach der Lehre der katholischen Kirche dürften diese Personen weder diskriminiert noch ausgegrenzt sondern müssten integriert werden. Einziges Kriterium für der Beurteilung müsse die Rechtschaffenheit der Betreffenden sein.

 Auf Fragen nach dem sogenannten «Vatileaks»-Skandal erklärte Franziskus, er habe von seinem Vorgänger Benedikt XVI. einen Karton mit den Zeugenaussagen und dem Bericht der Untersuchungskommission erhalten. Er fürchte sich nicht vor den Auswirkungen des Skandals. Dieser sei jedoch ein großes Problem.

 Zur Zukunft der wegen mutmaßlicher Geldwäsche umstrittenen Vatikanbank befragt, gestand Franziskus ein, noch sei offen, in welcher Form der IOR weiterbestehen werde. Das «Istituto per le Opere di Religione» (IOR) müsse sich künftig in jedem Fall an «Transparenz und Ehrlichkeit» orientieren. Er hege volles Vertrauen in die vor kurzem eingesetzte Expertenkommission, die eine Neuordnung der Finanzinstitutionen des Vatikans ausarbeiten soll.

 Bei seinen bisherigen Bemühungen um Reformen ist Franziskus nach eigenem Bekunden nicht auf Widerstand in der Kurie gestoßen. Viele Vatikanangestellte leisteten gute Arbeit. «Aber es gibt einige, die Grund für Skandale sind.»

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 Reformen bei der Frage des Frauenpriestertums sind nach den Worten des Papstes nicht in Sicht. Diese werden in der katholischen Kirche demnach auch in Zukunft nicht zu Priesterinnen geweiht: «Diese Tür ist geschlossen», sagte er unter Hinweis auf seinen Vorgänger Johannes Paul II. (1978-2005). Zugleich forderte Franziskus jedoch eine stärkere Beteiligung von Frauen in der katholischen Kirche.

 In der Frage des Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedene signalisierte Franziskus Interesse an einer Überwindung der derzeitigen Regelungen, die diese Personengruppe von der Kommunion ausschließen, hieß es weiter. Er verwies dabei auf die Praxis der orthodoxen Kirchen, nach der eine zweite Eheschließung möglich ist. Der von ihm ernannte Rat aus acht Kardinälen wird sich demnach bei seinem ersten Treffen im Vatikan Anfang Oktober mit dem Thema befassen.

(Quelle: epd)

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