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Harald Schmidt: „Ich glaube definitiv an die Auferstehung“

Der TV-Moderator und Schauspieler ist bekennender Katholik. Trotz aller Kritik an der Amtskirche würde er nicht austreten.

Anfang des Jahres hat der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann mutig für die Kirche eingestanden in der SWR-Sendung „Zur Sache Baden-Württemberg“, die sich unter dem Thema „Kirche raus aus dem Staat?“ um die Missstände in der Kirche, die Kirchenaustritte und um die Frage, ob die Privilegien der Kirchen noch zeitgemäß sind, drehte (PromisGlauben berichtete). Kretschmann verwies in dieser Sendung, in der es schien, als säße er auf dem roten Stuhl, darauf, dass die Grundlage für eine Kirchenmitgliedschaft grundsätzlich der Glaube an Gott sei. Dazu sagte der bekennende Katholik:

„Man muss nicht einfach austreten, man kann auch in eine andere Konfession übertreten. Dann bewahrt man das, worum es geht, nämlich Gott zu lieben und die Mitmenschen wie sich selbst. Das ist ja unser Hauptgebot.“

Nun hat auch der Entertainer Harald Schmidt im Interview der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ (Ausgabe 37) auf den Glauben als Grundlage der Kirchenzugehörigkeit hingewiesen. Am Ende des Gesprächs wurde der 66-Jährige darauf angesprochen, dass er „katholisch und sehr gläubig“ sei. Dieser Aussage folgte dann direkt die Frage, ob er in letzter Zeit schon mal über einen Kirchenaustritt nachgedacht habe. Schmidt gab daraufhin mit einem einfachen „Nein“ zu verstehen, dass er nicht gedenkt, aus der Kirche auszutreten, was er wie folgt weiter begründete:

„Wir sind eine Weltkirche von 1,2 Milliarden Katholiken. Es wird viel zu sehr aus deutscher Sicht gedacht.“

Weiter erklärte der bekennende Katholik:

„Die Amtskirche verlassen, das ist für mich aber – ich sage es mit aller Liebe – so eine SPD-Geste. Man setzt ein Zeichen.“

Darauf angesprochen, dass man doch an Austritt denken könne, wenn man in Köln lebe, wo ‚einige der größten Missbrauchsskandale‘ stattgefunden hätten, erklärte Harald Schmidt seinen beiden Gesprächspartnern den tiefsten Grund für die Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft. Diesbezüglich sagte er wörtlich:

„Für mich ist der Glaube etwas anderes als die Amtskirche. Wenn Sie mal auf den Philippinen im Gottesdienst waren, in Südamerika, wissen Sie: Das ist was völlig anderes als hier, wo Transzendenz und Mystizismus verloren gehen.“

Bereits in der Vergangenheit bekannte sich Harald Schmidt in Interviews auf Nachfrage ganz selbstverständlich zu seinem Glauben (PromisGlauben berichtete).

Einmal überraschte er einen sich als Atheisten bekennenden Gesprächspartner mit der Aussage:

„Ich glaube definitiv an die Auferstehung.“

Weiter führte Schmidt aus: „Ob Sie Atheist sind, wird sich noch zeigen. Mir hat mal ein Urologe erzählt, auf dem Sterbebett werden alle katholisch. Diese Erfahrung habe ich auch selbst gemacht, denn ich war während des Zivildienstes in einer Pfarrei beschäftigt. Da wurde der Pfarrer von sogenannten Atheisten schreiend ins Krankenhaus geholt, wenn der Tumor im Endstadium war. Ich glaube, ob man Atheist ist, kann man erst auf den letzten Metern sagen.“ (Quelle: berliner-zeitung.de, 16. Juli 2005)

Quellen: DIE ZEIT No. 37, 31. August 2023, focus.deberliner-zeitung.de


Diesen Artikel haben wir mit freundlicher Genehmigung von Promis Glauben übernommen. Initiator des Projekts ist Markus Kosian. Promis Glauben möchte den Dialog über den christlichen Glauben neu anregen.

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5 Kommentare

  1. Bitte nicht aus einer Kirche austreten

    Ich denke schon, dass die Kritik an den unsäglichen Kindermißbrauchsfällen in der katholischen Kirche richtig ist und dass folglich dann auch Kirchenaustritte immer die Folgen sind.

    Erster Hinweis: Allerdings gehört zur Wahrheit und Klarheit, dass jegliche Form von Gewalt und sexuellem Mißbrauch eine Problematik aller engeren sozialen Beziehungen von Menschen ist (also in Kirchen, anderen Religionsgemeinschaften, Vereine, sowie ähnliche Gruppierungen und vorallem Familien). Damit wird aber nicht abgewiegelt, verharmlost bzw. marginalisiert. Der sexuelle Mißbrauch und andere Formen der Gewalt sind wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst, was dies nicht besser macht.

    Zweiter Hinweis: Ich bin nicht unbedingt überzeugt, dass die Ursache für Kirchenaustritte (nur) ursächlich auf die vielen Mißbrauchsfällen zurück geht, diese wohl aber die letzten Tropfen sind die das Fass überlaufen lassen. Denn die meisten Austritte sind wohl nicht jene Menschen in den Kerngemeinden, die das Evangelium jeden Tag zu leben versuchen, sondern jene (die nachgelagert) austreten, weil sie mit dem Glauben nichts anfangen können. Früher und heute erreichen die beiden großen Kirchen nur maximal 3% der Kirchensteuerzahler*innen mit dem Glauben, aber auch die Freikirchen erreichen nicht mehr Menschen. Früher war man ehe traditionell formal Atheist, blieb aber treu eangelisch und katholisch. Das stellte eine Studie in den 1970er Jahren („Wie stabil ist die Kirche“) für beide großen Kirchen fest. Heute sind da die Menschen (auch wenn mich die Austritte ärgern) ehrlicher.

    Dritte Bemerkung: Ich würde immer in meiner Ev. Kirche bleiben, aber vor Ort möglichst mitwirken, daß die Kirche und damit wir Christinnen und Christen uns auch ständig reformieren müssen, d. h. letztlich jeden Tag aus der Vergebung und Liebe nach unserem Vermögen leben sollten. Aber Reformen sind immer möglich und auch der Heilige Geist weht immer wo er will, wenn wir es bei uns zulassen. Der Reformstau der Kath. Kirche ist groß, dort sollte man ihn anpacken. Grundsätzlich sagt mir der Psychologie und der Christliche Glaube – beide erstaunlich übereinstimmend, dass jeder Mensch einen Inneren Abgrund besitzt, eine Art böse Seite, oder „die dunkle Seite der Macht“. Erstaunlicherweise wird der erste Mord wird in der Schöpfungsgeschichte erzählt, als der Mord des Kain am Bruder Abel. Da trifft diese Erzählung in Form eines antiken Glaubensbekenntnis vom Paradies und dessen Verlust unseren wunden Punkt: Wir sind im Grund (nicht nur gut, sondern auch) böse. Und dies macht die Ressistenz dieses Virus „Sexueller Mißbrauch“ so schwer behandelbar.

    • Whataboutism ist eine Verharmlosung dieser kirchlichen Verbrechen. Da nutzt es nichts, wenn du schreibst, dass es das nicht sein soll, um dann gleich weiter zu verharmlosen.

  2. Finde ich wirklich gut, dass sich einige Promis zu ihrem Glauben bekennen. Ich persönlich halte die totale Kirchenkritik mit einem Austritt für überzogen. Es gibt wirklich viel Gutes in der kath. Kirche. Schade, dass alles durch die Skandale so unter die Räder gerät. Vielleicht könnte Stimmung gegen den chrlstlichen Glauben wieder gedreht werden, wenn jeder von uns von dem Positiven berichtet, dass er durch den Glauben/die Kirche erfahren hat (betrifft ja auch andere Kirchen).

    • Es liegt ja nicht nur an den vielen Missbrauchsfällen. Es liegt daran, dass die Struktur der Kirchen diese ermöglicht, unterstützt, verharmlost und geleugnet hat.

      An dieser Struktur hat sich aber kaum etwas geändert.

      Dazu kommt Machtmissbrauch, finanzielle Kriminalität, in machen Ländern gar massive Kindestötung.

      Meines Erachtens stellt sich durchaus die Frage, ab wann Mitglieder eine Mitschuld trifft dadurch, dass sie diese Kirche weiter stützen.

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