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Liste geretteter Juden in Rom entdeckt

Brisantes Dokument: In Rom ist eine verschwundene Namensliste aus der NS-Zeit aufgetaucht. Sie gibt Aufschluss über die Zufluchtsorte von Juden in der italienischen Hauptstadt.

In Rom ist eine Liste mit Namen von Personen entdeckt worden, die von der katholischen Kirche vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten geschützt wurden. Das Dokument wurde im Archiv des Päpstlichen Bibelinstituts in Rom gefunden. Es wurde am Donnerstag, bei einer Tagung im «Museo della Shoah» in Rom, der jüdischen Gemeinde präsentiert.

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Mehr als 3.000 Juden gerettet

Die Liste wurde von P. Gozzolino Birolo, einem italienischen Jesuiten, zwischen Juni 1944 und dem Frühjahr 1945 erstellt. Dies geschah unmittelbar nach der Befreiung Roms durch die Alliierten. Die Dokumente darüber, wer genau gerettet wurde, galten bislang als verschollen. Auf dem Dokument sind 4.300 Personen vermerkt, 3.600 von ihnen namentlich. 3.200 von ihnen seien Juden gewesen. Den Angaben zufolge fanden diese Menschen in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges in kirchlichen Häusern in Rom Schutz. Um die Privatsphäre der Nachfahren dieser Menschen zu gewährleisten, ist der Zugang zu der nun entdeckten Namensliste eingeschränkt. Eine Gruppe von Historikern wurde mit der Untersuchung der aufgefundenen Dokumente betraut.

Rom war während des Zweiten Weltkrieges neun Monate lang durch Nazi-Deutschland besetzt – vom 10. September 1943 bis zur Befreiung der Stadt durch die Alliierten am 4. Juni 1944. Zu dieser Zeit lebten in der italienischen Hauptstadt zwischen 10.000 und 15.000 Juden. Ihre Verfolgung führte unter anderem zur Deportation und Ermordung von etwa 2.000 Menschen, unter ihnen hunderte Kinder und Jugendliche.


Redaktioneller Hinweis: In der ursprünglichen Version des Artikels hatten wir als Symbolbild einen neunarmigen Leuchter gewählt, der jedoch fälschlicherweise als „Menora“ bezeichnet war – den siebenarmigen Leuchter. Wir haben diesen Fehler korrigiert.

Quelleepd

2 Kommentare

  1. Schon zum wiederholten mal möchte ich darauf aufmerksam, dass der abgebildete neunarmige Chanukka-Leuchter keine Menora ist, wie im replacement-Text für die Abbildung („Menorah Juden“) angeführt. Die Bildauswahl bei Jesus.de ist m. E. verbesserungswürdig. Oder zeigt man zu Ostern jetzt auch Christbäume?

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