Der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat sich gegen Pessimismus und Zukunftsangst gewandt. Angesichts der Eurokrise leide Deutschland fast unter einer kollektiven Verlustangst, sagte der Bischof in seiner Neujahrspredigt in der Münchner Matthäuskirche.
Dabei werde vergessen, "wie reich wir als Land sind". Allein das private Vermögen habe im letzten Jahr in Deutschland 12.400 Milliarden Euro ausgemacht. Deshalb sei Deutschland in der Lage, Solidarität zu leisten und anderen zu helfen, so "wie wir nach dem Krieg allein durch die Solidarität anderer wieder auf die Beine gekommen sind", sagte Bedford-Strohm.
Dagegen hatte der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki in seiner Silvesterpredigt vor einer zunehmenden "sozialen Spaltung" in Deutschland und Europa gewarnt. Diese gefährde den gesellschaftlichen Frieden. "Es gibt einige Gewinner, aber eine wachsende Schar von Verlierern", sagte der katholische Erzbischof.
Papst benedikt XVI. kritisierte "wachsende Ungleichheiten, eine egoistische
und individualistische Mentalität, die sich auch im ungeregelten
Finanzkapitalismus ausdrückt, sowie Terrorismus und Kriminalität."
(Quelle: epd)